Glossar

Dieses Glossar enthält Begriffe, die im Zusammenhang mit Linux und Computern häufig verwendet werden.

Zugriffsrechte

Das Benutzerkonto wird anhand eines Benutzer- oder Anmeldenamens und eines Passworts definiert. Die Zugriffsrechte werden generell vom Systemverwalter eingestellt. Sie definieren, welcher Benutzergruppe der neue Benutzer zugewiesen ist, sowie die daraus resultierenden Rechte.

Konto

Siehe Zugriffsrechte.

ACL

Access Control List (Zugriffsteuerungsliste). Die Erweiterung des herkömmlichen Berechtigungskonzepts für Dateien und Verzeichnisse.

ADSL

Asymmetric Digital Subscriber Line. Ein Übertragungsverfahren, das Daten im Telefonnetzwerk etwa hundert Mal schneller transportiert als ISDN.

AGP

Accelerated Graphics Port. Ein Hochgeschwindigkeits-Slot für Grafikkarten, die auf PCI basieren, aber eine größere Bandbreite bieten. Außerdem können AGP-Grafikkarten im Gegensatz zu PCI-Modellen direkt (ohne Umweg über den Prozessor) auf den Arbeits- oder Hauptspeicher zugreifen, um Grafikdaten dort auszulagern.

ATAPI

Advanced Technology Attachment Packet Interface. Ein Typ von CD-ROM-Laufwerk, das mit einem (E)IDE-Controller verbunden ist. Neben ATAPI-Laufwerken gibt es noch SCSI-Laufwerke, die von einem SCSI-Controller gesteuert werden, sowie eigene CD-ROM-Laufwerke, die einen eigenen Controller verwenden oder an die Soundkarte angeschlossen sind.

Bandbreite

Maximale Ladekapazität eines Datenkanals.

BIOS

Eine kleine Komponente, die für die Initialisierung wichtiger Hardwareprozesse zuständig ist. Dieser wichtige Vorgang ist vollständig, sobald auf dem Bildschirm das Boot-Menü angezeigt wird.

Lesezeichen (auch: Bookmarks)

Eine persönliche Sammlung an Verweisen auf interessante Websites oder Dateien, die direkt im Browser verfügbar sind.

Browser

Programm zum Suchen und Anzeigen von Inhalten. Heute wird es meist für Programme eingesetzt, die den Inhalt von Internetseiten grafisch darstellen.

Client

Arbeitsstation in einem Computernetzwerk, die auf einen Server zugreift.

Befehlszeile

Textbasierter Betriebsmodus, in dem Befehle an einer Eingabeaufforderung eingegeben werden. Eine Befehlszeile kann aus grafischen Benutzeroberflächen und über virtuelle Konsolen gestartet werden.

Konsole

Früher ein Synonym für Terminal. Unter Linux gibt es verschiedene virtuelle Konsolen, mit denen der Bildschirm gleichzeitig für mehrere voneinander unabhängige Arbeitssitzungen verwendet werden kann.

Daemon

Disk and Execution Monitor (Festplatten- und Ausführungsmonitor). Ein Programm, das im Hintergrund überwacht und aktiv wird, wenn es benötigt wird. Daemons beantworten beispielsweise FTP- oder HTTP-Anfragen oder steuern die Aktivitäten in den PCMCIA-Slots.

DDC

Direct Display Channel. Ein Kommunikationsstandard zwischen Bildschirm und Grafikkarte, der verschiedene Parameter, wie Bildschirmnamen oder Auflösung, an die Grafikkarte überträgt.

DNS

Domain Name System. Ein System, das namenbasierte Adressen in TCP/IP-Adressen umwandelt und umgekehrt.

EIDE

Enhanced Integrated Drive Electronics. Verbesserter IDE-Standard, der Festplatten mit einer Größe von über 512 MB ermöglicht. Siehe auch IDE.

Umgebung

Eine Shell bietet normalerweise eine Umgebung, in der der Benutzer temporäre Einstellungen vornehmen kann. Diese Einstellungen umfassen Pfadangaben für Programme, den Benutzernamen, den aktuellen Pfad und die Darstellung von Eingabeaufforderungen. Die Daten werden in einer Umgebungsvariablen gespeichert. Die Umgebungsvariablen können beispielsweise auch über die Konfigurationsdateien der Shell zugewiesen werden.

Umgebungsvariable

Eine Position in der Umgebung der Shell. Jede Umgebungsvariable hat einen Namen, normalerweise in Großbuchstaben. Diese Variablen sind zugewiesene Werte, beispielsweise Pfadnamen.

EXT2

Second Extended File System. Das von Linux verwendete Standarddateisystem.

Firewall

Schützt ein lokales Netzwerk oder einen Host mithilfe verschiedener Sicherheitsmaßnahmen vor unerlaubtem Zugriff aus dem Internet.

Freie Software

Siehe GNU.

FTP

File Transfer Protocol. Ein auf TCP/IP basierendes Protokoll zum Übertragen von Dateien.

GNOME

GNU Network Object Model Environment. Eine benutzerfreundliche grafische Desktop-Umgebung für Linux.

GNU

Projekt der Free Software Foundation (FSF). Der Name Richard Stallman (RMS) steht in direktem Zusammenhang mit dem GNU Project. Das Ziel dieses Projekts ist es, ein freies UNIX-kompatibles Betriebssystem zu entwickeln. Frei bezieht sich hierbei nicht auf kostenfrei sondern auf den Begriff Freiheit: Jeder hat das Recht, die Software zu erwerben, zu modifizieren und zu ändern. Um die Freiheit des Quellcodes (des eigentlichen Programmcodes) zu garantieren, muss jede Änderung des ursprünglichen Codes ebenfalls frei verfügbar sein, sodass Modifikationen oder Zusätze zur ursprünglichen Software diese Freiheit in keiner Weise einschränken. Das inzwischen zu einem Klassiker gewordene GNU Manifesto (http://www.gnu.org/gnu/manifesto.html) erläutert viele Aspekte dieser Denkweise. In rechtlicher Hinsicht ist die GNU-Software durch die GNU General Public License bzw. GPL (http://www.gnu.org/copyleft/gpl.html) sowie durch die GNU Lesser General Public License bzw. LGPL (http://www.gnu.org/copyleft/lgpl.html) geschützt.

Im Zusammenhang mit dem GNU Project werden alle UNIX-Tools und -Dienstprogramme überarbeitet und teilweise mit neuen und erweiterten Funktionen ausgestattet. Selbst komplizierte Softwaresysteme, wie Emacs oder glibc, sind integrale Komponenten des Projekts.

Der Linux-Kernel, der den GPL-Bestimmungen unterliegt, profitiert von diesem Projekt (vor allem von den Tools), sollte jedoch nicht als dieselbe Sache betrachtet werden.

GPL

GNU GENERAL PUBLIC LICENSE. Siehe GNU.

Home-Verzeichnis

Ein privates Verzeichnis im Linux-System, das einem bestimmten Benutzer gehört (normalerweise unter /home/Benutzername). Mit Ausnahme des Superusers root hat lediglich der Besitzer des Home-Verzeichnisses volle Zugriffsrechte auf dieses Home-Verzeichnis.

Hostname

Name eines Rechners unter Linux, normalerweise der Name, unter dem er im Netzwerk erreicht werden kann.

HTML

Hypertext Markup Language. Die wichtigste Sprache im World Wide Web für das Design von Inhalten. Die Layout-Befehle von HTML definieren, wie ein Dokument aussieht und wie es in einem Browser dargestellt wird.

HTTP

Hypertext Transfer Protocol. Dieses Protokoll wird zwischen Browser und Internetservern verwendet, um HTML-Seiten über das Web zu übertragen.

IDE

Integrated Drive Electronics. Ein viel verwendeter Festplattenstandard für langsame und mittelschnelle PCs.

IP-Adresse

Eine numerische 32-Bit-Internet-Adresse, die aus vier dezimalen Zahlenblöcken besteht, die durch Punkte getrennt sind (z. B. 192.168.10.1). Jeder mit einem TCP/IP-Netzwerk verbundene Computer erhält eine eigene eindeutige IP-Adresse.

IRQ

Interrupt Request. Eine Anforderung an das Betriebssystem, die von einer Hardwarekomponente oder einem Programm ausgeführt wird, um Prozessorkapazität zu erhalten.

ISDN

Integrated Services Digital Network. Ein häufig verwendeter digitaler Standard für die Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung über das Telefonnetzwerk.

KDE

K Desktop Environment. Eine benutzerfreundliche grafische Desktop-Umgebung für Linux.

Kernel

Der zentrale Kern des Linux-Betriebssystems. Er verwaltet den Arbeitsspeicher, enthält die Treiber, die die Kommunikation mit der Hardware ermöglichen, und steuert Prozesse und Aufgaben. Anwendungen werden auf dem Kernel ausgeführt.

LILO

Linux Loader. Dieses kleine Programm wird im Boot-Sektor der Festplatte installiert und kann nicht nur Linux, sondern auch andere Betriebssysteme starten.

Link

Ein Zeiger auf eine Datei, der häufig im Internet und im Linux-Dateisystem verwendet wird. Unter Linux wird zwischen harten und symbolischen Links unterschieden. Während harte Links auf eine genaue Position im Dateisystem verweisen, zeigt ein symbolischer Link nur auf den entsprechenden Namen.

Linux

Leistungsstarker UNIX-ähnlicher Betriebssystemkern, der frei unter dem GPL (GNU) vertrieben wird. Der Name ist ein Kurzwort aus den Anfangsbuchstaben für Linus' uniX und verweist auf seinen Erfinder Linus Torvalds. Obwohl sich der Name streng genommen nur auf den Kernel bezieht, umfasst der Begriff Linux im allgemeinen Verständnis normalerweise das ganze System.

Handbuchseiten

Traditionelle Dokumentation für UNIX-Systeme, die mit dem Befehl man angezeigt werden kann.

MBR

Master Boot Record. Der erste physikalische Sektor der Festplatte, dessen Inhalt in den Hauptspeicher geladen und von BIOS ausgeführt wird. Dieser Code lädt dann entweder das Betriebssystem von einer Festplattenpartition oder ein fortgeschrittenes Boot-Programm wie LILO.

MD5

Algorithmus zum Generieren von Prüfsummen.

Mounten

Das Einfügen von Dateisystemen in den Verzeichnisbaum des Systems.

mp3

Sehr effiziente Kompressionsmethode für Audiodateien, die deren Größe auf ein Zehntel der Ausgangsgröße reduziert.

NFS

Network File System. Ein Protokoll für den Zugriff auf ein Dateisystem, das gemeinsam über ein Netzwerk genutzt wird.

NIS

Network Information Service. Ein zentralisiertes Datenverwaltungssystem in Netzwerken. Benutzernamen und Passwörter können von NIS im ganzen Netzwerk gleichzeitig verwaltet werden.

Partitionen

Logisch unabhängiger Bereich einer Festplatte. Jede Partition kann verschiedene Dateisysteme enthalten. Unter Windows auch als Laufwerke bekannt.

Pfad

Eindeutige Beschreibung der Position einer Datei in einem Dateisystem.

Plug and Play

Technologie zur automatischen Konfiguration von Hardware-Komponenten. Ressourcen, wie IRQ und DMA, werden vom System separat konfiguriert und verwaltet.

Prozess

Ausführung eines Programms durch den Prozessor. In Linux werden gestartete Programme oder ausführbare Dateien, die als Prozess ausgeführt werden, häufig als Aufgaben bzw. Tasks bezeichnet. Prozesse können gesteuert werden, indem Sie an der Shell Befehle eingeben.

Prozessor

Das Gehirn jedes Computers, das Befehle, die von einem Benutzer oder von Programmen in Maschinensprache erteilt werden, verarbeitet und durchführt. Der Prozessor steuert das gesamte System und ist für die tatsächliche Leistung des Computers verantwortlich.

Eingabeaufforderung

Siehe Befehlszeile.

Protokoll

Ein speziell für die Regulierung von Kommunikation für Hardware, Software oder Netzwerke definierter Standard. Es gibt eine ganze Reihe dieser Protokolle. Die am häufigsten verwendeten Protokolle sind HTTP und FTP.

Proxy

Ein von Internetanbietern implementierter Zwischenspeicher, der häufig angeforderten Inhalt in einer Datenbank speichert, sodass andere Computer, die diese Seiten anfragen, sie direkt aus der Datenbank laden können. Dieser Vorgang reduziert nicht nur die Zeit, die zum Herunterladen dieser Informationen erforderlich ist, er schont auch die verfügbare Bandbreite.

ReiserFS

Ein Dateisystem, das Änderungen in einem Journal protokolliert. Im Vergleich zu Ext2 kann ein Dateisystem mit dieser Funktion sehr schnell wiederhergestellt werden. ReiserFS wurde für kleine Dateien optimiert.

root

Der Benutzer, der die Konfiguration und Wartung eines komplexen Computersystems vornimmt, beispielsweise in einem Netzwerk. Der Systemverwalter ist normalerweise die einzige Person mit Zugriff auf alle Systembereiche (root-Zugriffsrechte).

root-Verzeichnis

Das Basisverzeichnis des Dateisystems, das kein übergeordnetes Verzeichnis besitzt (alle anderen Verzeichnisse haben ein übergeordnetes Verzeichnis). Unter UNIX wird das root-Verzeichnis als Schrägstrich (/) dargestellt.

SCSI

Small Computer Systems Interface. Ein bei Servern und anderen Hochleistungscomputern implementierter Festplattenstandard, der extrem schnell arbeitet.

Shell

Eine besonders flexible Befehlszeile, die oft mit einer eigenen Programmiersprache ausgestattet wird. Beispiele hierfür sind BASH, sh und tcsh.

SMTP

Simple Mail Transfer Protocol. Protokoll für die Übertragung von E-Mails.

SSL

Secure Socket Layer. Verschlüsselungsvorgang zum Übertragen von HTTP-Daten.

Superuser

Siehe root.

Systemverwalter

Siehe root.

Task

Siehe Prozess.

TCP/IP

Kommunikationsprotokoll des Internets, das inzwischen häufig Anwendung in lokalen Netzwerken findet, die als Intranets bezeichnet werden.

Telnet

Protokoll und Befehl zur Kommunikation mit anderen Hosts. Normalerweise verwendet ein Benutzer Telnet nur als eine Methode zum Anmelden bei einem entfernten System.

Terminal

Bezeichnung für eine Kombination aus Bildschirm und Tastatur, die an einen zentralen Computer angeschlossen wurde. Auf Arbeitsstationen wird dieser Begriff inzwischen für Programme verwendet, die ein echtes Terminal emulieren.

UNIX

Betriebssystem, das breit Anwendung findet, zumeist auf Arbeitsstationen in Netzwerken. Seit Anfang der 90er-Jahre gibt es eine frei verfügbare Version für PCs: Linux.

URL

Uniform Resource Locator. Eindeutige Internet-Adresse, die den Typ (z. B. http://) und den Namen (z. B. www.suse.de) des Host angibt.

Benutzerverzeichnis

Siehe Home-Verzeichnis.

VESA

Video Electronics Standard Association. Industrielles Konsortium, das unter anderem wichtige Videostandards definiert.

Fenstermanager

Ebene, die zwischen dem X Window System und dem Benutzer interagiert. Er ist unter anderem für die Anzeige des Desktops verantwortlich. Es gibt eine ganze Reihe von Fenstermanagern, einer der beliebtesten ist kwm für KDE.

WWW

World Wide Web. Basierend auf dem HTTP-Protokoll, ist das Web eine durch Hyperlinks verknüpfte Sammlung an Dokumenten, Dateien und Bildern, die mit einem Webbrowser angezeigt werden können.

X Window System

Standard für grafische Benutzeroberflächen in Linux. Es handelt sich dabei um die mittlere Schicht zwischen Hardware und Fenstermanager, z. B. KDE oder GNOME.

X11

Siehe X Window System.

YaST

Yet another Setup Tool. Der Systemassistent von SUSE LINUX.