2.0 Architektur des Systems

Alle ZENworks 11 SP4-Produkte beruhen auf derselben Systemarchitektur. Diese Architektur setzt sich aus Komponenten wie Primärservern, Satellitenservern und verwalteten Geräten zusammen. Die Komponenten sind in Verwaltungsdomänen angeordnet, die als Verwaltungszonen bezeichnet werden.

Primärserver

Der Primärserver ist die zentrale Einheit einer Verwaltungszone. Je nach Anzahl und Speicherort der Geräte, die mit ZENworks verwaltet werden sollen, benötigen Sie einen oder auch mehrere Primärserver.

Die Primärserver in der Zone arbeiten zusammen, um die Verwaltung der Geräte zu gewährleisten. Die Primärserver verteilen beispielsweise Inhalte an verwaltete Geräte und erfassen im Gegenzug Inventardaten zu diesen Geräten.

Jeder Primärserver enthält folgende ZENworks-Komponenten:

  • ZENworks-Services: Die ZENworks-Software, die Funktionen zur Softwareverwaltung, Richtliniendurchsetzung, Imaging, Inventarerfassung, Inventarverfolgung usw. bereitstellt.

  • Verwaltungstools: Die ZENworks-Software, mit der Sie eine Zone verwalten. Hierzu gehören beispielsweise die folgenden Aufgaben: Software-Bundles und Richtlinien für die Verteilung an verwaltete Geräte erstellen und zuweisen, Software-Patches verwalten, Imaging-Vorgänge einrichten sowie Hardware- und Software-Inventar von Geräten erfassen.

    Es stehen zwei Verwaltungswerkzeuge bereit: das ZENworks-Kontrollzentrum und das ZENworks-Werkzeug für die Verwaltung über die Befehlszeile (zman). Das ZENworks-Kontrollzentrum ist eine browsergestützte Verwaltungskonsole. Das Befehlszeilen-Dienstprogramm zman eignet sich zur Automatisierung von Aufgaben (durch Skripts) und zum Durchführen von Gruppenverwaltungsaufgaben, deren Ausführung im ZENworks-Kontrollzentrum sehr aufwändig wäre.

  • Inhalts-Repository: Die Verzeichnisstruktur, in dem die Software-Bundles, Richtlinien, Patches und Systemaktualisierungen gespeichert sind, die für die Bereitstellung auf verwalteten Geräten in der Zone zur Verfügung stehen. Der Inhalt ist komprimiert und verschlüsselt und wird automatisch auf allen Primärserver in der Verwaltungszone reproduziert. Bei Bedarf können Sie bestimmte Inhalte von der Reproduktion auf allen Servern ausschließen.

  • ZENworks-Datenbanken: Die Verwaltungszone umfasst zwei Datenbanken: die ZENworks-Datenbank und die ZENworks-Audit-Datenbank.

    Die ZENworks-Datenbank enthält Informationen zu Geräten, Benutzern, Software-Bundles, Richtlinien, Hardware- und Software-Inventare, zentrale Systemmeldungen, Daten zur Lizenzverfolgung und Lizenznutzung sowie Daten zu anderen Transaktionen. Auch Informationen zu den Aktionen, die zur Ausführung in der Zone geplant sind, werden hier gespeichert.

    In der ZENworks-Audit-Datenbank werden Angaben zu Audit-Ereignissen gespeichert. Hierzu gehören beispielsweise Änderungen an der Konfiguration der Zone sowie Aktionen, die auf verwalteten Geräten durchgeführt wurden.

    Beide Datenbanken befinden sich auf demselben Server, wahlweise ein Primärserver oder ein anderer Server, der nicht als Primärserver fungiert. Für die Datenbanken können Sie die eingebettete Sybase SQL Anywhere-Datenbank nutzen, die in ZENworks enthalten ist, oder auch eine externe Sybase SQL-Datenbank, eine Oracle- oder eine Microsoft SQL-Datenbank. Detaillierte Informationen zu den unterstützten Datenbankversionen finden Sie im Abschnitt Datenbankanforderungen im ZENworks 11 SP4-Server-Installationshandbuch.

Primärserver können auf (physischen und virtuellen) Windows- und Linux-Servern installiert werden. Sie können einen Primärserver auch einrichten, indem Sie ZENworks Appliance für eine unterstützte virtuelle Infrastruktur bereitstellen. ZENworks Appliance basiert auf einer angepassten Version von SLES 11 JeOS (SUSE Linux Enterprise Server 11 Just Enough Operating System). Detaillierte Informationen zu den unterstützten Betriebssystemen finden Sie im Abschnitt Mindestanforderungen für Primärserver im ZENworks 11 SP4-Server-Installationshandbuch.

Satellitenserver

Unter einem Satellitenserver versteht man ein Gerät, das bestimmte Funktionen durchführen kann, die normalerweise von einem Primärserver durchgeführt werden. Als Satellitenserver kann ein verwaltetes Windows-, Linux- oder Macintosh-Gerät fungieren. Wenn Sie ein verwaltetes Gerät als Satellitenserver konfigurieren, legen Sie fest, welche Rollen dieses Gerät übernehmen soll:

  • Authentifizierung: Nimmt die Authentifizierung für ZENworks-Benutzer vor.

  • Erfassung: Erfasst Inventardaten, Systemmeldungen sowie Angaben zum Status von Richtlinien und Bundles auf verwalteten Geräten und übermittelt diese Daten an den übergeordneten Primärserver.

  • Inhalt: Stellt Software-Bundles, Richtlinien, Systemaktualisierungen und Patches auf verwalteten Geräten bereit.

  • Imaging: Führt alle Imaging-Vorgänge aus, z. B. das Erstellen eines Image auf einem Gerät und das Anwenden eines Image.

  • Beitritts-Proxy: Fungiert als Proxy für die Verbindung des Remote Management-Viewer mit einem verwalteten Gerät, sodass die Administratoren verschiedene Fernvorgänge auf dem Gerät durchführen können.

Mithilfe von Satellitenservern werden ZENworks-Dienste in dasselbe Netzwerksegment wie die verwalteten Geräte platziert, und die Arbeitslast wird auf eine größere Anzahl von Geräten verteilt. So tragen diese Server dazu bei, die Leistung in einer Verwaltungszone zu steigern. Sie nutzen beispielsweise verwaltete Geräte an einem Standort, an dem nur eine langsame WAN-Verbindung bereitsteht. Sie möchten die Leistung der verwalteten Geräte bei der Authentifizierung und der Inhaltsverteilung erhöhen, jedoch ohne einen weiteren Primärserver am Standort installieren zu müssen. Designieren Sie stattdessen eines der verwalteten Geräte als Satellitenserver, und weisen Sie diesem Gerät die Authentifizierungs- und die Inhaltsrolle für die verwalteten Geräte an diesem Standort zu. Da die verwalteten Geräte nicht mit einem Primärserver, sondern mit dem lokalen Satellitenserver kommunizieren, läuft die Authentifizierung und die Inhaltsverteilung schneller ab.

Weitere Informationen zu Satellitenserver finden Sie im Abschnitt Satelliten im Handbuch ZENworks 11 SP4: Referenz für Primärserver und Satelliten.

Verwaltete Geräte

Ein verwaltetes Gerät ist ein Windows-, Macintosh- oder Linux-Gerät, auf dem der ZENworks Adaptive Agent installiert und das in der Verwaltungszone registriert ist. Der Adaptive Agent kommuniziert mit einem Primärserver oder einem Satellitenserver und tauscht Inhalte und Daten mit diesem Server aus. Außerdem führt der Agent die erforderlichen Verwaltungsaufgaben auf dem Gerät aus, z. B. Installieren von Software oder Anwenden von Konfigurations- und Sicherheitsrichtlinien.

Ein verwaltetes Gerät kann nur in einer Verwaltungszone registriert sein und daher nur in dieser Zone verwaltet werden.

Nur inventarisiertes Gerät

Möglicherweise können oder wollen Sie den Adaptive Agent auf einigen Ihrer Geräte nicht installieren. Zur Inventarisierung dieser Geräte können Sie entweder den Nur-Inventar-Agenten installieren oder die mobile Sammelstelle ausführen.

Weitere Informationen finden Sie im Handbuch ZENworks 11 SP4: Referenz für die Ermittlung, Bereitstellung und Stilllegung.