SUSE Linux bei der Kursk-Bergung

Kurzmitteilung

22.11.2001Dr. Rotthäuser und Dr. Hagemeister von der Essener Ingenieursgesellschaft IgH waren mit an Bord des 52-köpfigen europäischen Bergungsteams, das im Oktober 2001 die Kursk aus aus einer Tiefe von 108 Metern hob. Die Steuerungssoftware aus ihrem Unternehmen sorgte dafür, dass das russische Atom-U-Boot bei seiner Bergung trotz Seegang stets in einer stabilen, sicheren Lage blieb.

Im Juni 2001 beauftragt das holländische Bergungsunternehmen Mammoet die IgH zunächst mit der mathematischen Modellierung der Wellenkompensatoren. Ihr Zweck ist es, eine möglichst gleichmäßige Straffung der Trossen während der Hebung des Schiffwracks zu gewährleisten. Aufbauend auf diesem Modell entwickelt die IgH dann das komplette Steuerungs- und Software-Konzept für die Bergung und setzt es mit Spezialisten der holländischen Firma Raster um.

Als Plattform für die Simulation kommt SUSE Linux zum Einsatz. Den Ausschlag für diese Entscheidung geben neben der Robustheit des Systems und der Verfügbarkeit exzellenter Software vor allem die Netzwerkfähigkeiten. SUSE Linux verwendet die IgH seit nunmehr sechs Jahren sowohl im Server- als auch im Desktopbereich, so dass hier sehr viel Erfahrung in der Anwendung und Systemadministration sowie der Programmierung vorliegen.

Die Steuerungssoftware, welche die Mechanik an Deck des Bergungsschiffes kontrollierte, ist in Delphi geschrieben und läuft unter Windows 2000. Besondere Features in der Steuerungssoftware der IgH sind die automatische Berechnung der optimalen Lastverteilung in den 26 Trossensträngen, an denen die Kursk aufgenommen wird und ein speziell entwickelter Regelalgorithmus, der die Gasenergie in den einzelnen Wellenkompensatoren korrespondierend zur optimalen Last einjustiert. Dieses Verfahren stellt die Voraussetzung für das sichere Beherrschen des Bergevorgangs bei Wellenhöhen bis zu 3 Metern dar.

Im Leitstand arbeiteten schließlich fünf identische Rechner für die Steuerung mit Dual-Boot-Option Linux/Win2000. Die Rechner sind redundant ausgelegt und per Ethernet miteinander vernetzt. Die Kommunikation zwischen Simulations- und Steuerungsprogramm läuft problemlos via TCP/IP. Die Anbindung der Linuxrechner an die Windows-Arbeitsgruppen erfolgt mit Samba.

In der Nachbetrachtung erweist sich das System als überaus gelungene Umsetzung einer heterogenen Netzwerkstruktur, die es erlaubt, die Vorteile der jeweiligen Plattform optimal zu nutzen.

Pressekontakt:

SUSE Linux
Media Relations
Jasmin Ul-Haque
Phone: +44-(0)1344-326-966
Mobile: +44-(0)7973-844-468
E-Mail: juh@novell.com

Novell Deutschland
Media Relations
Ulrike Buttler
Tel. 089 / 20600 - 2118
E-Mail: ubuttler@novell.com