26.1 LDAP und NIS

Der Unix-Systemadministrator verwendet für die Namenauflösung und die Datenverteilung in einem Netzwerk in der Regel NIS. Die in den Dateien unter /etc und in den Verzeichnissen group, hosts, mail, netgroup, networks, passwd, printcap, protocols, rpc und services enthaltenen Konfigurationsdaten werden über Clients im ganzen Netzwerk verteilt. Diese Dateien können ohne größeren Aufwand verwaltet werden, da es sich hierbei um einfache Textdateien handelt. Die Verarbeitung größerer Datenmengen wird aufgrund der fehlenden Strukturierung jedoch immer schwieriger. NIS ist nur für Unix-Plattformen bestimmt. Es eignet sich nicht als Tool zur zentralen Datenadministration in heterogenen Netzwerken.

Im Gegensatz zu NIS ist die Verwendung des LDAP-Diensts nicht auf reine Unix-Netzwerke beschränkt. Windows-Server (ab 2000) unterstützten LDAP als Verzeichnisdienst. Die oben erwähnten Anwendungsaufgaben werden zusätzlich in Nicht-Unix-Systemen unterstützt.

Das LDAP-Prinzip lässt sich auf jede beliebige Datenstruktur anwenden, die zentral verwaltet werden soll. Nachfolgend einige Anwendungsbeispiele:

Diese Liste lässt sich erweitern, da LDAP im Gegensatz zu NIS erweiterungsfähig ist. Durch die klar definierte hierarchische Datenstruktur wird die Verwaltung großer Datenmengen erleichtert, da die Daten einfacher durchsucht werden können.