5.1 GroupWise WebAccess – Übersicht

5.1.1 GroupWise WebAccess – Einführung

In Verbindung mit einem Webbrowser bietet GroupWise WebAccess einen Großteil der Funktionalität, die im GroupWise-Client für Windows zur Verfügung steht. Informationen über die Aufgaben, die mit dem WebAccess-Client ausgeführt werden können, finden Sie in der WebAccess-Hilfe nach Abschluss der Installation. Im Vergleich zu den anderen GroupWise-Clients ist die Client-Funktionalität von WebAccess auf mobilen Geräten oder PDAs möglicherweise beschränkt.

GroupWise WebAccess enthält zudem GroupWise WebPublisher, eine optionale Erweiterung zu GroupWise WebAccess. Mit GroupWise WebPublisher können GroupWise-Benutzer Dokumente aus einer GroupWise-Bibliothek im Internet veröffentlichen. Die veröffentlichten Dokumente können von Benutzern im Internet in Ihren Webbrowsern angezeigt werden.

Figure 5-1 Während sich der Benutzer bei Verwendung von GroupWise WebAccess bei einer GroupWise-Mailbox anmelden muss, ist dies bei GroupWise WebPublisher nicht erforderlich.

Wie vorangehend dargestellt, benötigen Benutzer von GroupWise WebAccess eine Mailbox in einem GroupWise-Post-Office. Mit GroupWise WebPublisher soll jedoch der öffentliche Zugriff auf GroupWise-Bibliothekendokumente ermöglicht werden; daher benötigen WebPublisher-Benutzer hierfür keine Mailbox.

Nachdem Sie die Einrichtung von GroupWise WebAccess abgeschlossen haben, sollten Sie zusätzliche Informationen unter Section 5.5, Weitere Schritte einholen, die beim Konfigurieren, Verwalten und Erweitern von GroupWise WebAccess hilfreich sind.

5.1.2 Komponenten von GroupWise WebAccess

GroupWise WebAccess besteht aus vier Komponenten: der WebAccess-Anwendung, der WebPublisher-Anwendung, dem WebAccess-Agenten und dem Dokumentenbetrachter-Agenten.

Figure 5-2 Komponenten von GroupWise WebAccess

WebAccess-Anwendung: Die WebAccess-Anwendung befindet sich auf dem Webserver und stellt die WebAccess-Benutzerschnittstelle bereit. Wenn Benutzer im WebAccess-Client arbeiten, leitet die WebAccess-Anwendung Informationen zwischen dem Webbrowser und dem WebAccess-Agenten weiter.

WebPublisher-Anwendung: Die WebPublisher-Anwendung befindet sich auf dem Webserver und stellt die WebPublisher-Benutzerschnittstelle bereit. Wenn Benutzer im WebPublisher-Client arbeiten, leitet die WebPublisher-Anwendung Informationen zwischen dem Webbrowser und dem WebAccess-Agenten weiter.

WebAccess-Agent: Der WebAccess-Agent empfängt Benutzeranfragen von der WebAccess- und der WebPublisher-Anwendung. Er greift auf Post-Offices und Bibliotheken zu, um die Anfragen zu verarbeiten, und gibt anschließend die entsprechenden Informationen an die Anwendungen zurück.

Der WebAccess-Agent ist sowohl für WebAccess als auch für WebPublisher erforderlich. Die WebAccess-Anwendung muss für die Verwendung von WebAccess installiert sein. Ebenso muss die WebPublisher-Anwendung für die Verwendung von WebPublisher installiert sein.

Dokumentenbetrachter-Agent: Der Dokumentenbetrachter-Agent isoliert den Dokumentkonvertierungsjob vom WebAccess-Agenten. Der Dokumentenbetrachter-Agent kann mehrere Dokumente gleichzeitig in das HTML-Format konvertieren. Wenn er bei der Konvertierung eines Dokuments auf ein Problem stößt, wirkt sich das Problem nicht auf die Konvertierung anderer Dokumente oder die Funktion des WebAccess-Agenten aus. Daher entstehen durch Dokumente, die nicht in HTML konvertiert werden können, keine Unterbrechungen für WebAccess-Benutzer.

5.1.3 Ein oder zwei WebAccess-Server

Die WebAccess-Anwendung und die WebPublisher-Anwendung können auf einem NetWare-, Linux-, Windows- oder UNIX-Webserver installiert werden. Sofern gewünscht, können Sie den WebAccess-Agenten und den Dokumentenbetrachter-Agenten mit dem Webserver auf demselben Server installieren.

Figure 5-3 Die GroupWise WebAccess-Anwendung, die WebPublisher-Anwendung, der WebAccess-Agent und der Dokumentenbetrachter-Agent werden alle auf dem Webserver installiert.

Der Server, auf dem sie gemeinsam ausgeführt werden, muss ein Webserver sein, da die WebAccess-Anwendung in die Webserver-Installation integriert wird.

Der WebAccess-Agent und der Dokumentenbetrachter-Agent können auch auf einem anderen Server als demjenigen ausgeführt werden, auf dem die WebAccess-Anwendung ausgeführt wird. Zusätzlich zu Netware-, Linux- oder Windows-Servern kann die WebAccess-Anwendung auch auf einem UNIX Solaris-Server ausgeführt werden (in Verbindung mit einem Webserver, der auf einer dieser Plattformen läuft):

Figure 5-4 Die GroupWise WebAccess- und die WebPublisher-Anwendung werden auf dem Webserver installiert, der WebAccess-Agent und der Dokumentenbetrachter-Agent auf einem NetWare- oder Windows-Server.

Das unter Section 5.1.4, Sicherheitsanforderungen für WebAccess erläuterte Thema Sicherheit spielt ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung, ob der WebAccess-Agent und der Dokumentenbetrachter-Agent auf demselben Server ausgeführt werden sollen wie der Webserver.

5.1.4 Sicherheitsanforderungen für WebAccess

GroupWise WebAccess kann über seine Konfiguration die Sicherheitsstufe unterstützen, die Sie für Ihre Intranet/Internet-Kommunikation eingerichtet haben.

Wenn das Thema Sicherheit für Sie unerheblich ist (weil Sie beispielsweise WebAccess lediglich in einem gesicherten Intranet einsetzen möchten), können Sie die WebAccess-Komponenten auf jedem Server installieren, der den Benutzern Zugriff ermöglicht und die in Section 5.2, WebAccess-Systemanforderungen aufgeführten Anforderungen erfüllt.

Sollen Benutzer über WebAccess Zugriff auf ihre Mailboxen von jedem beliebigen Ort aus im Internet erhalten (anders als in einem gesicherten Intranet) und es existiert bereits eine Firewall, um Sicherheit zu gewährleisten, stehen die folgenden Optionen für die Konfiguration von WebAccess zur Auswahl:

  • Installieren aller WebAccess-Komponenten innerhalb Ihrer Firewall und Verwendung eines Proxy-Dienstes. Siehe Konfiguration bei Verwendung eines Proxy-Dienstes. Dies ist die empfohlene Konfiguration.
  • Installieren Sie die WebAccess- und die WebPublisher-Anwendung auf einem Webserver außerhalb Ihrer Firewall und den WebAccess-Agenten und den Dokumentenbetrachter-Agenten auf einem Server innerhalb Ihrer Firewall. Siehe Konfiguration ohne Proxy-Dienst.

Konfiguration bei Verwendung eines Proxy-Dienstes

Wenn in Ihrer Firewall ein Proxy-Dienst enthalten ist, können Sie die WebAccess-Anwendung und die WebPublisher-Anwendung auf einem Server innerhalb Ihrer Firewall und den WebAccess-Agenten und den Dokumentenbetrachter-Agenten auf einem anderen Server innerhalb der Firewall installieren, wie in der nachfolgenden Abbildung dargestellt wird.

Figure 5-5 WebAccess-Installation in einer Umgebung, die einen Proxy-Dienst verwendet

Falls gewünscht, können der WebAccess-Agent und der Dokumentenbetrachter-Agent anstatt auf einem separaten Server auch auf dem Webserver installiert werden, wie unter Section 5.1.3, Ein oder zwei WebAccess-Server erläutert.

Konfiguration ohne Proxy-Dienst

Wenn in Ihrer Firewall kein Proxy-Dienst zur Verfügung steht, müssen Sie die WebAccess-Anwendung und die WebPublisher-Anwendung auf einem Webserver außerhalb der Firewall installieren. Da für den WebAccess-Agenten ein Direktzugriff (verbundener Pfad oder UNC-Pfad) auf ein GroupWise-Domänenverzeichnis erforderlich ist, muss er auf einem Server innerhalb der Firewall installiert werden.

Figure 5-6 WebAccess-Installation in einer Umgebung, die keinen Proxy-Dienst verwendet

Die Firewall muss das Senden von eingehenden IP-Paketen vom Webserver zur IP-Adresse und zur Anschlussnummer des WebAccess-Agenten zulassen (beispielsweise 172.16.5.18:7205).

Außerdem müssen ausgehende IP-Pakete vom WebAccess-Agenten an den Webserver gesendet werden können. Zu diesem Zweck müssen alle hohen Anschlüsse (über 1023) für ausgehende IP-Pakete geöffnet sein.

5.1.5 GroupWise-Dokumentenbetrachter-Agent

Die Dokumente, die Benutzer an Email-Nachrichten anhängen, sind so vielfältig wie die Kombinationen von Dokumenten, Werkzeugen und Benutzern weltweit. Um Dokumente in Ihrem Webbrowser anzuzeigen, muss WebAccess sie in HTML konvertieren. Da einige Dokumente unerwartete Daten enthalten, kann WebAccess sie nicht konvertieren. In früheren Versionen von GroupWise wurde der WebAccess-Agent manchmal heruntergefahren, wenn er ein Dokument nicht konvertieren konnte. Dadurch wurden die Aktivitäten aller WebAccess-Benutzer unterbrochen.

Der GroupWise 7-Dokumentenbetrachter-Agent löst das Problem und übernimmt den Dokumentkonvertierungsjob vom WebAccess-Agenten. Der Dokumentenbetrachter-Agent kann mehrere Dokumente gleichzeitig verarbeiten und wenn er bei einem Dokument auf ein Problem stößt, wirkt sich das Problem nicht auf die Verarbeitung anderer Dokumente oder die Funktion des WebAccess-Agenten aus. Daher entstehen durch Dokumente, die nicht in HTML konvertiert werden können, keine Unterbrechungen mehr für WebAccess-Benutzer.

Der Dokumentenbetrachter-Agent wird automatisch zusammen mit dem WebAccess-Agenten installiert und der WebAccess-Agent verwaltet den Dokumentenbetrachter-Agenten und startet und stoppt ihn nach Bedarf. Die Standardkonfiguration des Dokumentenbetrachter-Agenten reicht aus, um grundlegende Funktionen für die Dokumentkonvertierung bereitzustellen. Die Standardkonfiguration enthält mindestens 5 Worker-Threads, die unabhängig vom Prozess für den Dokumentenbetrachter-Agenten ausgeführt werden. Zusatzfunktionen des Dokumentenbetrachter-Agenten können mit Startup-Schaltern in der Startup-Datei (gwdva.dva) für den Dokumentenbetrachter-Agenten aktiviert werden. Die Konfiguration des Dokumentenbetrachter-Agenten in ConsoleOne ist derzeit nicht möglich. Weitere Informationen finden Sie unter Configuring the Document Viewer Agent (Konfigurieren des Dokumentenbetrachter-Agenten) in WebAccess im GroupWise 7 Administration Guide (GroupWise 7-Verwaltungshandbuch).