14.3 Konfigurieren des Bootloaders mit YaST

Mit dem YaST-Modul ist die Konfiguration des Bootloaders auf Ihrem openSUSE-System am einfachsten. Wählen Sie im YaST-Kontrollzentrum System>Bootloader. Wie in Abbildung 14-1 zeigt dies die aktuelle Bootloader-Konfiguration des Systems und ermöglicht Ihnen, Änderungen vorzunehmen.

Abbildung 14-1 Bootloader-Einstellungen

Auf der Registerkarte Abschnittsverwaltung können Sie die Bootloader-Abschnitte für die einzelnen Betriebssysteme bearbeiten, ändern und löschen. Klicken Sie zum Hinzufügen einer Option auf Hinzufügen. Wenn Sie den Wert einer bestehenden Option ändern möchten, wählen Sie ihn mit der Maus aus und klicken Sie auf Bearbeiten. Um einen bereits vorhandenen Eintrag zu entfernen, wählen Sie ihn aus und klicken Sie auf Löschen. Wenn Sie nicht mit den Bootloader-Optionen vertraut sind, lesen Sie zunächst Abschnitt 14.2, Booten mit GRUB.

Verwenden Sie die Registerkarte Bootloader-Installation, um die Einstellungen in Bezug auf Typ, Speicherort und erweiterte Bootloader-Einstellungen anzuzeigen und zu ändern.

14.3.1 Bootloader-Typ

Den Bootloader-Typ können Sie unter Bootloader-Installation festlegen. In openSUSE wird standardmäßig der Bootloader GRUB verwendet. Gehen Sie wie folgt vor, wenn Sie LILO verwenden möchten:

Ändern des Bootloader-Typs

  1. Wählen Sie die Registerkarte Bootloader-Installation.

  2. Wählen Sie unter Bootloader die Option LILO.

  3. Wählen Sie in dem sich öffnenden Dialogfeld folgende Aktionen aus:

    Neue Konfiguration vorschlagen

    Lässt YaST eine neue Konfiguration erstellen.

    Aktuelle Konfiguration konvertieren

    Lässt YaST die aktuelle Konfiguration konvertieren. Es ist möglich, dass beim Konvertieren der Konfiguration einige Einstellungen verloren gehen.

    Neue Konfiguration ohne Vorschlag erstellen

    Erstellt eine benutzerdefinierte Konfiguration. Diese Aktion ist während der Installation von openSUSE nicht verfügbar.

    Auf Festplatte gespeicherte Konfiguration einlesen

    Lädt Ihre eigene Datei /etc/lilo.conf. Diese Aktion ist während der Installation von openSUSE nicht verfügbar.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.

  5. Klicken Sie im Hauptdialogfeld auf Beenden, um die Änderungen zu übernehmen.

Während der Konvertierung wird die alte GRUB-Konfiguration gespeichert. Wenn Sie sie verwenden möchten, ändern Sie einfach den Bootloader-Typ zurück in GRUB und wählen Sie Vor der Konvertierung gespeicherte Konfiguration wiederherstellen. Diese Aktion ist nur auf einem installierten System verfügbar.

HINWEIS: Benutzerdefinierter Bootloader

Wenn Sie einen anderen Bootloader als GRUB oder LILO verwenden möchten, wählen Sie Keinen Bootloader installieren. Lesen Sie die Dokumentation Ihres Bootloaders sorgfältig durch, bevor Sie diese Option auswählen.

14.3.2 Speicherort des Bootloaders

Um den Speicherort des Bootloaders zu ändern, gehen Sie wie folgt vor:

Speicherort des Bootloaders ändern

  1. Wählen Sie die Registerkarte Bootloader-Installation und anschließend eine der folgenden Optionen für Speicherort des Bootloaders:

    Master Boot Record von /dev/hdX

    Dadurch wird der Bootloader im MBR einer Festplatte installiert. X gibt die Festplatte an, beispielsweise a, b, c oder d:

    hda => ide0 master
    hdb => ide0 slave
    hdc => ide1 master
    hdd => ide1 slave
           
    Bootsektor der Boot-Partition /dev/hdXY

    Der Bootsektor der Partition /boot. Dies ist der Standard für die Option, wenn Sie auf Ihrer Festplatte mehrere Betriebssysteme installiert haben. Das Y steht für die Partition (1, 2, 3, 4, 5 usw.), wie in:

    	/dev/hda1
           
    Andere

    Mit dieser Option können Sie den Speicherort des Bootloaders manuell angeben.

  2. Klicken Sie zum Anwenden der Einstellungen auf Beenden.

14.3.3 Standardsystem

Um das System zu ändern, das standardmäßig gebootet wird, gehen Sie wie folgt vor:

Standardsystem einrichten

  1. Öffnen Sie die Registerkarte Abschnittsverwaltung.

  2. Wählen Sie den gewünschten Eintrag in der Liste aus.

  3. Klicken Sie auf Als Standard festlegen.

  4. Klicken Sie auf Beenden, um die Änderungen zu aktivieren.

14.3.4 Zeitlimit des Bootloaders

Der Bootloader bootet das Standardsystem nicht sofort. Während des Zeitlimits können Sie das zu bootende System auswählen oder einige Kernel-Parameter schreiben. Gehen Sie wie folgt vor, um das Zeitlimit des Bootloaders festzulegen:

Ändern des Bootloader-Zeitlimits

  1. Öffnen Sie die Registerkarte Bootloader-Installation.

  2. Klicken Sie auf Bootloader-Optionen.

  3. Aktivieren Sie Bootmenü anzeigen und Bootvorgang nach Zeitüberschreitung fortsetzen.

  4. Ändern Sie den Wert für Zeitüberschreitung für Bootmenü, indem Sie einen neuen Wert eingeben, mit der Maus auf den entsprechenden Pfeil klicken oder die Pfeiltasten der Tastatur verwenden.

  5. Klicken Sie auf OK.

  6. Klicken Sie auf Beenden, um die Änderungen zu speichern.

Wenn das Bootmenü dauerhaft ohne Zeitlimit angezeigt werden soll, deaktivieren Sie Bootvorgang nach Zeitüberschreitung fortsetzen.

14.3.5 Sicherheitseinstellungen

Mit diesem YaST-Modul können Sie zum Schutz des Bootvorgangs auch ein Passwort einrichten. Damit wird ein zusätzlicher Grad an Sicherheit geboten.

Festlegen eines Bootloader-Passworts

  1. Öffnen Sie die Registerkarte Bootloader-Installation.

  2. Klicken Sie auf Bootloader-Optionen.

  3. Aktivieren Sie unter Passwortschutz die Option Bootloader durch Passwort schützen und geben Sie ein Passwort an.

  4. Klicken Sie auf OK.

  5. Klicken Sie auf Beenden, um die Änderungen zu speichern.

14.3.6 Festplattenreihenfolge

Wenn Ihr Computer mehrere Festplatten hat, können Sie die Bootsequenz der Festplatten so festlegen, dass sie dem BIOS-Setup des Computers entsprechen (siehe Abschnitt 14.2.2, Die Datei "device.map"). Gehen Sie hierfür wie folgt vor:

Festlegen der Festplattenreihenfolge

  1. Öffnen Sie die Registerkarte Bootloader-Installation.

  2. Klicken Sie auf Details zur Bootloader-Installation.

  3. Ändern Sie bei mehreren aufgeführten Festplatten deren Reihenfolge mit einem Klick auf Auf oder Ab.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.

  5. Klicken Sie auf Beenden, um die Änderungen zu speichern.

Mithilfe dieses Moduls können Sie auch den Master Boot Record durch generischen Code ersetzen, mit dem die aktive Partition gebootet wird. Klicken Sie unter Aktualisierung der Festplattenbereiche auf MBR durch generischen Code ersetzen. Wählen Sie Bootloader-Partition aktivieren, um die Partition zu aktivieren, die den Bootloader enthält. Klicken Sie auf Beenden, um die Änderungen zu speichern.