1.3 Unterstützte Übertragungsmethoden

Je nach ausgewähltem Workload und Konvertierungstyp ermöglicht Portability Suite Ihnen das Auswählen von unterschiedlichen Methoden für die Übertragung der Workload-Daten vom Ursprung zum Ziel.

Eine Liste mit Workload-Typen und Konvertierungen, sortiert nach unterstützter Übertragungsmethode, finden Sie im Knowledge Base-Artikel Q20002.

Informationen zur Auswahl einer Übertragungsmethode finden Sie unter Festlegen von Übertragungsoptionen.

Informationen zur Feineinstellung der Datentransferleistung finden Sie unter Feineinstellung der Datentransferleistung in Ihrem Konfigurationshandbuch.

1.3.1 Offline Transfer mit Kontrollübernahme-Mechanismus

Offline-Kontrollübernahmen-Transfer von Windows- und Linux-Workloads

Diese Methode ermöglicht Portability Suite, Ihren Ursprungscomputer in einer temporären Vor-Ausführungsumgebung zu starten und die Daten zu übertragen, während der Ursprung offline ist.

Der Mechanismus der Vor-Ausführungsumgebung, der der Übertragungsmethode "Kontrolle übernehmen" zu Grunde liegt, ist vom Betriebssystem des Ursprungs-Workloads abhängig:

  • Die Portability Suite verwendet für Windows-Workloads die Microsoft Windows Preinstallation Environment (WinPE).

  • Die Portability Suite verwendet für Linux-Workloads eine Linux-RAMdisk.

Um sicherzustellen, dass das Betriebssystem des Ursprungscomputers bei einem Neustart die temporäre Vor-Ausführungsumgebung lädt, ändert Portability Suite vorübergehend seine Bootdateien und stellt Ihren Originalzustand wieder her, nachdem die Umgebung für die Übernahme der Kontrolle erfolgreich geladen wurde. Eine Liste der Dateien, die im Ursprung geändert werden, finden Sie im Knowledge Base-Artikel Q20349.

Verwenden Sie den Datentransfer durch Kontrollübernahme, um Windows NT 4.0, Windows Server 2000, Windows Server 2003 und Linux-Workloads oder in Fällen, in denen ein vorübergehender Ausfall des Ursprungs-Workloads möglich ist.

Offline-Kontrollübernahmen-Transfer von Solaris Workloads

Portability Suite verwendet für Solaris-Workloads einen anderen Kontrollübernahme-Mechanismus als für Windows- und Linux-Workloads. Bei der Vorbereitung des Workloads für die Migration wird keine temporäre Vor-Ausführungsumgebung eingesetzt. Portability Suite ändert stattdessen die Ausführungsebene des Ursprungs-Workloads für die Dauer der Übertragung.

HINWEIS:Wenn Sie benutzerdefinierte Dienste auf Ihrem Solaris Ursprungs-Workload ausführen, werden diese beim Datentransfer möglicherweise nicht beendet und der Migrationsauftrag kann fehlschlagen. Stellen Sie sicher, dass benutzerdefinierte Dienste auf Ihrem Ursprung heruntergefahren sind, bevor Sie den Migrationsauftrag einrichten.

1.3.2 Live-Transfer (Dateibasiert)

Bei der dateibasierten Live-Transfer-Methode werden auf Dateiebene Daten kopiert und Änderungen repliziert. Beim dateibasierten Live-Transfer überträgt Portability Suite alle Dateien von den Ursprungsvolumes und überwacht sie dabei auf Änderungen. Wenn die Übertragung abgeschlossen ist, werden geänderte Dateien neu gesendet. Sofern vorhanden, werden die Dienste Microsoft SQL Server* oder Microsoft Exchange Server gestoppt und ihre entsprechenden Datenbankdateien werden zum Ziel übertragen.

Sie können Ihren Auftrag so konfigurieren, dass diese Dienste angehalten werden, wenn Sie die dateibasierte Live-Transfer-Methode verwenden (weitere Informationen hierzu finden Sie unter Handhabung von Diensten während des Live-Transfers (Windows-Ursprungs-Workloads)). Wenn jedoch andere Werkzeuge zur Verwaltung der Sicherung dieser Datenbanken vorhanden sind, sollten Sie die Dienste während der Datenübertragung aktiviert lassen. Wenn die Übertragung abgeschlossen ist, stellen Sie sicher, dass die kopierte Datenbank aktuell ist.

Wenn Dateisystemänderungen konstant sind, wird der Datentransfer angehalten und eine Warnmeldung wird im Auftragsverlaufsfenster angezeigt.

Wenn die anfängliche Datenübertragung für einen Workload-Schutzauftrag abgeschlossen ist, wird der Zielcomputer bei der nächsten geplanten inkrementellen Übertragung aus- und wieder eingeschaltet.

Der dateibasierte Live-Transfer ist für mäßig aktive Windows-basierte Workloads geeignet.

1.3.3 Live-Transfer (VSS-blockbasiert)

Diese Live-Transfer-Methode überträgt Daten auf Blockebene und verwendet Microsoft Volume Snapshot Service (VSS) für Windows-Workloads (Windows 2003 SP1 und höher) mit Anwendungen und Diensten, die VSS unterstützen. Die blockbasierte VSS-Live-Transfer-Methode bietet eine zeitpunktgenaue Kopie des Ursprungs-Workloads.

Beim blockbasierten VSS-Live-Transfer erstellt Portability Suite einen VSS-Snapshot der Volumes auf dem Ursprungscomputer und überträgt die geänderten Daten blockweise.

Der Ursprungs-Workload bleibt während des gesamten Transfers online, mit Ausnahme von Schutzaufträgen, bei denen der Ursprung nach der ersten Übertragung einen Neustart benötigt (es sei denn, es handelt sich um eine vorinstallierte Komponente).

Die blockbasierte VSS-Live-Transfer-Methode ist die bevorzugte Datentransfermethode für Windows-Workloads, die VSS unterstützen. Datenbankserver, Mailserver und Anwendungsserver, bei denen normalerweise vorübergehend die Dienste angehalten werden müssten, können durch Verwendung dieser Live-Transfer-Methode geschützt werden. Diese Methode wird auch für Workload-Schutzaufträge in Netzwerken mit hoher Latenz empfohlen.

1.3.4 Live-Transfer (blockbasiert)

Bei der blockbasierten Live-Transfer-Methode werden auf Blockebene Daten kopiert und Änderungen repliziert, statt eine gesamte Datei zu replizieren.

Während des Datentransfers auf das Ziel werden Änderungen der Ursprungs-Volumes überwacht und kontinuierlich auf Blockebene neu zum Ziel übertragen, bis eine vollständige Synchronisierung erfolgt ist.

Bei der blockbasierten Live-Transfer-Methode werden deutlich weniger Daten übertragen, da nur geänderte Blöcke und nicht komplette Dateien übertragen werden.

Wenn die erste Übertragung eines Workload-Schutzauftrags abgeschlossen ist, wird das Ziel neu in die Vor-Ausführungsumgebung für die Kontrollübernahme gestartet und wartet auf die nächste geplante inkrementelle Übertragung.

Verwenden Sie die blockbasierte Live-Transfer-Methode, um die Ausfallzeit von Diensten beim Konvertieren von Windows-Workloads, die Microsoft Volume Snapshot Service (VSS) nicht unterstützen, zu reduzieren. Mit der blockbasierten Live-Transfer-Methode können Sie kritische Datenbankserver, Mailserver und Anwendungsserver mit großen Datenbanken und mit hoher Festplattenaktivität schützen. Darüber hinaus wird die blockbasierte Live-Transfer-Methode für Netzwerke mit hoher Latenz empfohlen, da der Umfang von geänderten Blöcken erheblich kleiner ist als Änderungen auf Dateiebene. Wenn während des dateibasierten Datentransfers Änderungen auf Dateiebene festgestellt werden, werden alle geänderten Dateien übertragen.

Wenn auf dem Ursprungs-Workload Microsoft Exchange Server 2000, 2003 und Microsoft SQL Server 2000 ausgeführt werden, erkennt Portability Suite die Windows-Dienste dieser Anwendungen automatisch. Sie können Ihren Auftrag so konfigurieren, dass diese Dienste angehalten werden, wenn Sie die blockbasierte Live-Transfer-Methode verwenden. Wenn jedoch andere Werkzeuge zur Verwaltung der Sicherung dieser Datenbanken vorhanden sind, sollten Sie die Dienste während der Datenübertragung aktiviert lassen. Wenn die Übertragung abgeschlossen ist, stellen Sie sicher, dass die kopierte Datenbank aktuell ist.

1.3.5 Live-Transfer (Dateibasierter VSS)

Diese Live-Transfer-Methode überträgt Daten auf Dateiebene und verwendet Microsoft* Volume Snapshot Service (VSS), auch als Schattenkopie bekannt, für Windows-Workloads (Windows 2003 SP1 und höher) mit Anwendungen und Diensten, die VSS unterstützen. Die dateibasierte VSS-Live-Transfer-Methode bietet eine zeitpunktgenaue Kopie des Ursprungs-Workloads.

Beim dateibasierten VSS-Live-Transfer erstellt Portability Suite einen VSS-Snapshot der Volumes auf dem Ursprungscomputer und überträgt die Daten dateiweise.

Wenn die anfängliche Datenübertragung für einen Workload-Schutzauftrag abgeschlossen ist, wird der Zielcomputer bei der nächsten geplanten inkrementellen Übertragung aus- und wieder eingeschaltet.

Verwenden Sie die dateibasierte VSS-Live-Transfer-Methode zur Reduzierung der Ausfallzeit von Diensten beim Konvertieren von Windows-Workloads, die VSS unterstützen. Datenbankserver, Mailserver und Anwendungsserver, bei denen die Dienste normalerweise für längere Zeit angehalten werden müssten, können durch Verwendung dieser Live-Transfer-Methode geschützt werden. Diese Methode wird auch für Workload-Schutzaufträge in Netzwerken mit hoher Latenz empfohlen. Da es sich hier um eine zeitpunktgenaue Lösung handelt, müssen die Daten nicht wie bei anderen Methoden erneut übertragen werden.

1.3.6 Installieren von Live-Transfer-Komponenten

Bei der Durchführung eines Migrationsauftrags werden die entsprechenden Live-Transfer-Komponenten automatisch auf den Ursprungs- und Ziel-Workloads installiert.

Für blockbasierte Übertragungskomponenten (die blockbasierte Übertragungskomponente und die blockbasierte VSS-Übertragungskomponente) können Sie auf dem entsprechenden Ursprungs-Workload zusätzlich eine Komponente manuell installieren oder deinstallieren. Dies ermöglicht Ihnen Folgendes:

Die folgenden Abschnitte enthalten weitere Informationen.

Sie können überprüfen, ob die blockbasierte Komponente auf dem aktuellen Stand ist

Wenn die blockbasierte Übertragungskomponente auf einem Ursprungs-Workload veraltet ist, zeigt Portability Suite bei Auswahl der blockbasierten Live-Transfer-Methode für einen Konvertierungsauftrag eine Warnung an.

Es wird auch eine Warnmeldung bei vorhandenen Synchronisierungszeitplänen im Fenster "Synchronisierungspläne" angezeigt, sodass Sie die blockbasierte Übertragungskomponente auf dem Ursprung aufrüsten können, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den entsprechenden Zeitplan klicken und die Option Blockbasierte Komponente aufrüsten wählen.

So prüfen Sie, ob die blockbasierte Übertragungskomponente auf einem Ursprung aktuell ist:

  1. Klicken Sie in der Ansicht Server mit der rechten Maustaste auf den Ursprung. Wenn das Menü den Eintrag Blockbasierte Komponenten aufrüsten enthält, ist die blockbasierte Übertragungskomponente veraltet.

Dies gilt nur für die blockbasierte Übertragungskomponente. Die blockbasierte VSS-Übertragungskomponente gibt es ab Version 8.1.

Manuelle Installation und Deinstallation blockbasierter Komponenten

Sie können beide mit Portability Suite mitgelieferten blockbasierten Komponenten manuell installieren und deinstallieren. Verwenden Sie diese Option, um Auswirkungen der Installation von Komponenten auf die Betriebskontinuität Ihrer Ursprungs-Workloads zu verhindern oder zu reduzieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Die Kontinuität der Ursprungs-Workloads wird von der Auswahl der Übertragungsmethode beeinflusst.

So installieren oder deinstallieren Sie blockbasierte Übertragungskomponenten manuell:

  1. Klicken Sie in der Ansicht "Server" mit der rechten Maustaste auf den erforderlichen Ursprung und wählen Sie die erforderliche Aktion aus:

    • Zum Installieren einer Komponente: Blockbasierte Komponenten installieren oder Blockbasierte VSS-Komponenten installieren.

    • Blockbasierte Komponente deinstallieren oder Blockbasierte Komponente deinstallieren: Zum Deinstallieren einer Komponente.

  2. Geben Sie einen gültigen Berechtigungsnachweis für den Ursprungscomputer ein und klicken Sie anschließend auf Deinstallieren.