18.5 Bearbeiten von Bildern

GIMP bietet verschiedene Bildbearbeitungsfunktionen. Nachfolgend werden diejenigen Funktionen beschrieben, die für Privatbenutzer vom größten Interesse sein dürften.

18.5.1 Ändern der Bildgröße

Die Größe eines gescannten Bilds oder einer von der Kamera geladenen digitalen Fotografie muss häufig angepasst werden, damit das Bild auf einer Webseite angezeigt oder gedruckt werden kann. Das Verkleinern von Bildern ist kein Problem: Sie werden entweder auf das gewünschte Format skaliert oder entsprechend zugeschnitten. Das Vergrößern von Bildern ist dagegen problematischer. Aufgrund der Eigenschaften von Pixelgrafiken kann ein Bild nicht ohne Qualitätsverlust vergrößert werden. Vor dem Skalieren oder Zuschneiden sollten Sie daher immer eine Kopie des Originalbilds erstellen.

Zuschneiden eines Bilds

Das Zuschneiden eines Bilds am Computer funktioniert im Prinzip genauso als ob Sie die Ränder eines Blatt Papiers abschneiden würden. Wählen Sie das Zuschneidewerkzeug aus der Toolbox aus (es sieht wie ein Skalpell aus) oder wählen Sie Tools (Werkzeuge) > Transform Tools (Umformungstools) > Crop & Resize (Zuschneiden und Größe ändern) aus. Klicken Sie an eine Ecke des Bildbereichs, den Sie behalten möchten, und ziehen Sie eine Kontur um den gewünschten Bildbereich auf.

Ein kleines Fenster mit Informationen über den Anfangspunkt und die Größe des ausgewählten Bereichs wird geöffnet. Diese Werte können Sie direkt in diesem Fenster ändern oder, indem Sie die Ecken des Markierungsrahmens nach innen oder außen ziehen. From Selection (Aus Auswahl) passt die Größe des zugeschnittenen Bereichs an die aktuelle Auswahl an (Auswahlen werden unter Abschnitt 18.5.2, Auswählen von Bildausschnitten erläutert). Auto Shrink (Automatisch verkleinern) verkleinert den zugeschnittenen Bereich auf Grundlage von Farbänderungen im Bild.

Klicken Sie auf Cancel (Abbrechen), wenn Sie den Vorgang abbrechen möchten. Klicken Sie auf Crop (Zuschneiden), um das Bild zuzuschneiden. Das Ergebnis der Funktion Resize (Größe ändern) ist vergleichbar mit dem Ergebnis der unter Ändern der Leinwandgröße beschriebenen Funktion Change Canvas Size (Leinwandgröße ändern).

Skalieren eines Bilds

Wählen Sie Image (Bild) > Scale Image (Bild skalieren) aus, um die Gesamtgröße eines Bilds zu ändern. Die neue Größe geben Sie in den Feldern Width (Breite) oder Height (Höhe) ein. Wenn Sie die Bildgröße disproportional ändern möchten (dadurch wird das Bild verzerrt), klicken Sie rechts neben den beiden Feldern auf das Kettensymbol, um die Verknüpfung der beiden Felder aufzuheben. Solange die Felder verknüpft sind, wird bei der Änderung eines Werts der jeweils andere Wert proportional angepasst. Stellen Sie die Auflösung in den Feldern X resolution (X-Auflösung) und Y resolution (Y-Auflösung) ein.

Interpolation (Interpolierung) ist eine Option für erfahrene Benutzer, durch die sich die Skalierungsmethode beeinflussen lässt. Wenn Sie die Skalierungswerte eingegeben haben, klicken Sie auf Scale (Skalieren), um das Bild zu skalieren. Mit Reset (Zurücksetzen) können Sie die Originalwerte wiederherstellen. Mit Cancel (Abbrechen) brechen Sie den Vorgang ab.

Ändern der Leinwandgröße

Diese Funktion können Sie sich so vorstellen, als ob die Bildgröße durch eine hinterlegte Pappe bestimmt werden würde. Selbst wenn die Pappe kleiner ist als das Bild, ist der Rest des Bilds vorhanden, Sie können aber nur einen Teil davon sehen. Wenn die Pappe größer ist, wird das Bild in Originalgröße mit einem Rahmen vergleichbar mit einem Passepartout angezeigt. Wählen Sie für diese Funktion Image (Bild) > Canvas Size (Leinwandgröße) aus.

Geben Sie im eingeblendeten Dialogfeld die neue Größe an. Standardmäßig werden Höhe und Breite proportional zur Originalbildgröße geändert. Um diese Verknüpfung zwischen den beiden Feldern aufzuheben, klicken Sie auf das Kettensymbol.

Legen Sie nach der Angabe der Größe die Position des Bilds innerhalb des Bildrahmens fest. Geben Sie dazu die Abstände zum Rand ein oder verschieben Sie unten im Dialogfeld das Feld im Bildrahmen. Wenn Sie mit Ihren Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf Resize (Größe ändern), um die Leinwandgröße zu ändern. Mit Reset (Zurücksetzen) stellen Sie die Originalwerte wieder her und mit Cancel (Abbrechen) brechen Sie den Vorgang ab.

18.5.2 Auswählen von Bildausschnitten

Oft müssen nur bestimmte Ausschnitte eines Bilds bearbeitet werden. Dazu muss der zu bearbeitende Ausschnitt ausgewählt werden. Bildausschnitte können mit den Auswahlwerkzeugen der Toolbox, mit der Schnellmaske oder durch Kombination verschiedener Optionen ausgewählt werden. Auswahlen können mit den Funktionen unter Select (Auswählen) auch geändert werden. Eine Auswahl wird durch eine gestrichelte Linie, die Markierungslinie, gekennzeichnet.

Verwenden der Auswahlwerkzeuge

Die wichtigsten Auswahlwerkzeuge sind einfach zu bedienen. Die Pfadwerkzeuge, die neben der Auswahl auch für andere Funktionen verwendet werden können, sind komplizierter und werden in diesem Abschnitt nicht beschrieben. In den Werkzeugoptionen der anderen Auswahlwerkzeuge müssen Sie mit einem der Symbole in der Zeile Mode (Modus) festlegen, ob die Auswahl eine vorhandene Auswahl ersetzen soll, zu dieser hinzugefügt werden soll, von ihr entfernt werden soll oder ob nur der Schnittbereich beider Auswahlen verwendet werden soll.

Rechteckige Auswahl

Mit diesem Werkzeug wählen Sie rechteckige oder quadratische Bereiche aus. Mit den Werkzeugoptionen Free Select (Freie Auswahl), Fixed Size (Feste Größe) und Fixed Aspect Ratio (Festes Seitenverhältnis) können Sie die Form und Größe der Auswahl einstellen. Wenn Sie im freien Auswahlmodus einen quadratischen Bereich auswählen möchten, halten Sie beim Aufziehen des Markierungsrahmens die Umschalttaste gedrückt.

Elliptische Auswahl

Mit diesem Werkzeug wählen Sie elliptische oder runde Bereiche aus. Das Werkzeug bietet die gleichen Optionen wie die rechteckige Auswahl. Wenn Sie beim Aufziehen des Markierungsrahmens die Umschalttaste gedrückt halten, wird ein kreisrunder Bereich ausgewählt.

Freie Auswahl (Lasso)

Mit diesem Werkzeug ziehen Sie den Markierungsrahmen freihand auf, indem Sie den Mauszeiger mit gedrückter linker Maustaste über das Bild ziehen. Wenn Sie die Maustaste loslassen, werden die Endpunkte der Linie mit einer geraden Linie verbunden. Der Bereich innerhalb der aufgezeichneten Linie ist der ausgewählte Bereich.

Auswahl nach ähnlichen Farben (Zauberstab)

Mit diesem Werkzeug wählen Sie einen zusammenhängenden Bildbereich mit ähnlichen Farben aus. Den maximalen Unterschied zwischen den Farben wählen Sie in den Werkzeugoptionen unter Threshold (Schwellwert) aus.

Auswahl nach Farbe

Mit diesem Werkzeug wählen Sie alle Bildpixel mit der gleichen oder einer ähnlichen Farbe wie das angeklickte Pixel aus. Den maximalen Unterschied zwischen den Farben wählen Sie in den Werkzeugoptionen unter Threshold (Schwellwert) aus.

Intelligente Schere

Klicken Sie auf verschiedene Punkte im Bild. Während Sie klicken, werden die Punkte auf Grundlage von Farbunterschieden verbunden. Klicken Sie abschließend auf den ersten Punkt, um den ausgewählten Bereich zu schließen. Klicken Sie in die Auswahl, um sie in eine gleichförmige Auswahl zu konvertieren.

Verwenden der Schnellmaske

Mit der Schnellmaske können Sie Bildbereiche mithilfe der Malwerkzeuge auswählen. Es empfiehlt sich, zuvor mit der intelligenten Schere oder dem Lasso (Freihandauswahl) eine grobe Vorauswahl zu treffen. Klicken Sie danach links unten auf das kleine Symbol mit dem gestrichelten Feld, um die Schnellmaske zu aktivieren.

Die Auswahl wird nun durch Rotfärbung angezeigt. Rot eingefärbte Bereiche sind nicht ausgewählt. Unveränderte Bereiche sind ausgewählt. Diese Auswahl können Sie mit den Malwerkzeugen ändern. Alle Bildstellen, die Sie weiß anmalen, werden ausgewählt. Ausgewählte Bildstellen, die Sie schwarz anmalen, werden aus der Auswahl entfernt. Grauschattierungen (dieses Werkzeug behandelt Farben als Grautöne) sind teilweise ausgewählt. Durch die teilweise Auswahl sorgen Sie für weiche Übergänge zwischen gewählten und ungewählten Bildbereichen.

Die von der Schnellmaske verwendeten Farben können Sie ändern. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Symbol der Schnellmaske und wählen Sie im Kontextmenü die Option Configure Color and Opacity (Farbe und Transparenz konfigurieren) aus. Klicken Sie im eingeblendeten Dialogfeld auf das Farbfeld, um die Farbe zu ändern.

Nachdem Sie die Auswahl mit den Malwerkzeugen angepasst haben, klicken Sie links unten im Bildfenster auf das Schnellmaskensymbol (das jetzt ein rotes Feld enthält), um aus dem Schnellmaskenmodus in den normalen Auswahlmodus zurückzukehren. Die Auswahl wird durch eine Markierungslinie angezeigt.

18.5.3 Auftragen und Entfernen von Farbe

Bei fast allen Bildbearbeitungen muss Farbe aufgetragen oder entfernt werden. Durch die Auswahl eines Bildbereichs können Sie eingrenzen, wo Farbe aufgetragen oder entfernt werden soll. Wenn Sie ein Werkzeug auswählen und den Mauszeiger auf das Bild verschieben, nimmt der Mauszeiger das Aussehen des gewählten Werkzeugs an. Bei vielen Werkzeugen wird neben dem Pfeil ein Symbol des aktuellen Werkzeugs angezeigt. Bei Malwerkzeugen wird die Kontur der gewählten Pinselform angezeigt. Sie erkennen daran genau, wo die Farbe aufgetragen wird und wie groß der bemalte Bereich ist.

Bildschirmfarben einstellen

Alle Malwerkzeuge verwenden die Vordergrundfarbe. Zur Auswahl dieser Farbe klicken Sie zuerst auf das Feld für die Vordergrundfarbe. Daraufhin wird ein Dialogfeld mit vier Registerkarten geöffnet. Diese Karteireiter verwenden verschiedene Farbauswahlmethoden. Nur der erste in Abbildung 18-2 abgebildete Karteireiter wird hier beschrieben. Die neue Farbe wird im Feld Current (Aktuell) angezeigt. Die vorherige Farbe wird im Feld Old (Alt) angezeigt.

Abbildung 18-2 Das Dialogfeld zur Farbauswahl

Am einfachsten wählen Sie eine Farbe über die Farbfelder auf der linken Seite aus. Klicken Sie in der schmalen vertikalen Spalte auf eine Farbe, die der gewünschten Farbe möglichst nahe kommt. Im größeren Feld auf der linken Seite werden nun die verfügbaren Nuancen dieser Farbe angezeigt. Klicken Sie auf die gewünschte Farbe. Diese wird nun im Feld Current (Aktuell) angezeigt. Wenn die Farbe nicht Ihrer Vorstellung entspricht, versuchen Sie es erneut.

Über die Pfeilschaltfläche rechts neben dem Feld Current (Aktuell) können Sie verschiedene mögliche Farben speichern. Klicken Sie auf den Pfeil, um die aktuelle Farbe in die History zu kopieren. Diese Farben können später schnell wieder aus der History abgerufen werden. Eine Farbe kann auch durch Angabe ihres Hexadezimal-Farbcodes im Feld HTML Notation (HTML-Schreibweise) ausgewählt werden.

Standardmäßig wird die Farbe in der Farbauswahl jedoch nach Farbton ausgewählt - für neue Benutzer das einfachste Verfahren. Wenn Sie die Farbe nach Sättigung, Farbwert oder Rot-, Grün- oder Blauanteil auswählen möchten, aktivieren Sie die entsprechende Option auf der rechten Seite. Auch über die Schieberegler und Zahlenfelder lässt sich die ausgewählte Farbe modifizieren. Spielen Sie ein wenig mit den verschiedenen Optionen der Farbauswahl herum, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Methode Ihnen am besten liegt.

Wenn das Feld Current (Aktuell) die gewünschte Farbe anzeigt, klicken Sie auf OK. Zum Wiederherstellen der Originalwerte, die beim Öffnen des Dialogfels angezeigt wurden, klicken Sie auf Reset (Zurücksetzen). Zum Abbrechen der Farbänderung klicken Sie auf Cancel (Abbrechen).

Wenn Sie eine vorhandene Farbe aus Ihrem Bild übernehmen möchten, aktivieren Sie den Farbwähler (das Werkzeug mit dem Pipettensymbol). Legen Sie in den Werkzeugoptionen fest, ob die ausgewählte Farbe als Vorder- oder Hintergrundfarbe verwendet werden soll. Klicken Sie danach auf einen Bildpunkt mit der gewünschten Farbe. Wenn Sie die richtige Farbe ausgewählt haben, klicken Sie auf Close (Schließen), um die Werkzeugoptionen zu schließen.

Malen und Radieren

Mit den Werkzeugen aus der Toolbox können Sie malen und radieren (löschen). Jedes Werkzeug kann durch eine Reihe von Optionen eingestellt werden. Die auf Druckstärke reagierenden Optionen sind nur bei Verwendung eines druckempfindlichen Grafik-Tablets aktiv.

Stift, Pinsel, Airbrush und Radierer funktionieren fast wie im echten Leben. Das Tintenwerkzeug wird wie ein Füllfederhalter verwendet. Sie malen durch Klicken und Ziehen des Zeigers. Mit dem Farbeimer färben Sie größere Bildbereiche ein. Der einzufärbende Bildbereich wird durch Farbgrenzen bestimmt. Durch Einstellung des Schwellwerts beeinflussen Sie die Empfindlichkeit des Werkzeugs auf Farbänderungen.

Hinzufügen von Text

Mit dem Textwerkzeug können Sie einem Bild Text hinzufügen. In den Werkzeugoptionen legen Sie Schrift und Schriftgrad, Farbe, Ausrichtung, Einzug und Zeilenabstand fest. Danach klicken Sie auf die Bildstelle, an der Sie mit der Texteingabe beginnen möchten. Ein kleines Dialogfeld für die Texteingabe wird geöffnet. Geben Sie dort eine oder mehrere Textzeilen ein und klicken Sie auf Close (Schließen).

Der Text wird in einer eigenen Textschicht im Bild eingefügt. Wie Sie das Bild nach der Texteingabe bearbeiten, erfahren Sie unter Abschnitt 18.5.6, Schichten. Wenn die Textschicht aktiv ist, kann der Text geändert werden. Dazu klicken Sie auf das Bild, um das Textdialogfeld erneut zu öffnen. Die Texteinstellungen können Sie in den Werkzeugoptionen ändern.

Retuschieren von Bildern — das Klonwerkzeug

Mit dem Klonwerkzeug lassen sich Bilder perfekt retuschieren. Sie können damit einen Bildbereich mit den Informationen eines anderen Bildbereichs übermalen. Statt den Informationen eines Bildbereichs können auch die Informationen eines Musters übernommen werden.

Für die Retusche empfiehlt sich in der Regel ein kleiner Pinsel mit weichen Rändern. Auf diese Weise fügen sich die Änderungen besser in das Originalbild ein.

Zur Auswahl des Quellbildpunkts drücken und halten Sie Strg, während Sie auf den gewünschten Bildpunkt klicken. Danach malen Sie mit dem Werkzeug, wie Sie es gewohnt sind. Während Sie den Mauszeiger zum Malen bewegen, verschiebt sich auch der mit einem Kreuz gekennzeichnete Quellpunkt. Wenn Sie für Alignment (Ausrichtung) die Standardeinstellung Non Aligned (Nicht ausgerichtet) übernehmen, wird die Quelle auf den Ursprung zurückgesetzt, sobald Sie die linke Maustaste loslassen.

18.5.4 Anpassen der Farbebenen

Für optimale Druck- oder Anzeigeergebnisse müssen Bilder häufig ein wenig angepasst werden. In vielen Bildbearbeitungsprogrammen für unerfahrene Benutzer können zu diesem Zweck die Helligkeit und der Kontrast eingestellt werden. Dies führt in der Regel zu ansehnlichen Ergebnissen, und diese Funktion steht auch in GIMP zur Verfügung. Bessere Ergebnisse erzielen Sie jedoch durch die Anpassung der Farbebenen.

Dazu wählen Sie Layer (Schicht) > Colors (Farben) > Levels (Ebenen) aus. Ein Dialogfeld wird geöffnet, in dem die Farbebenen des Bilds eingestellt werden können. Recht gute Ergebnisse erzielen Sie in der Regel mit der Einstellung Auto (Automatisch). Zur manuellen Anpassung aller Kanäle verwenden Sie fürAll Channels (Alle Kanäle) die Pipette, um diejenigen Bildbereiche auszuwählen, die als schwarze, neutral graue und weiße Orientierungspunkte verwendet werden sollen.

Zur individuellen Änderung eines Kanals wählen Sie den gewünschten Kanal unter Channel (Kanal) aus. Stellen Sie danach die Markierungen für schwarz, weiß und mittel auf dem Schieberegler unter Input Levels (Eingabeebenen) ein. Alternativ können Sie auch mit der Pipette Bildpunkte auswählen, die für diesen Kanal als weiße, schwarze oder graue Orientierungspunkte verwendet werden sollen.

Wenn Preview (Vorschau) aktiviert ist, wird im Bildfenster eine Vorschau des Bilds mit den Änderungen angezeigt. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, klicken Sie auf OK, um die Änderungen anzuwenden. Mit Reset (Zurücksetzen) können Sie die Originaleinstellungen wiederherstellen. Mit Cancel (Abbrechen) brechen Sie den Vorgang ab.

18.5.5 Korrigieren von Fehlern

Die meisten Änderungen in GIMP können rückgängig gemacht werden. Im Standardfensterlayout können Sie die Änderungs-History im Undo-Dialogfeld (Dialogfeld mit den rückgängig machbaren Änderungen) anzeigen. Alternativ kann die History auch mit File (Datei) > Dialogs (Dialogfelder) > Undo History (Rückgängig-History) über das Toolbox-Menü geöffnet werden.

Das Dialogfeld zeigt das Basisbild sowie eine Reihe von Bearbeitungsschritten, die rückgängig gemacht werden können. Mit den Schaltflächen können Sie Änderungen rückgängig machen und wiederherstellen. Damit können Sie sich schrittweise bis zum Basisbild zurückarbeiten. Wenn Sie eine Änderung rückgängig machen und danach eine neue Änderung vornehmen, kann die zuvor rückgängig gemachte Änderung nicht mehr wiederhergestellt werden.

Änderungen können auch über das Menü Edit (Bearbeiten) rückgängig gemacht und wiederhergestellt werden. Alternativ können Sie auch die Kurzbefehle Strg+Z und Strg+Y verwenden.

18.5.6 Schichten

Schichten sind in GIMP ein sehr wichtiges Kompositionsmittel. Wenn Sie einzelne Teile eines Bilds in verschiedenen Schichten erstellen, können Sie diese Teile ändern, verschieben oder löschen, ohne die restlichen Bildbereiche zu beeinflussen. Schichten können Sie sich wie eine Reihe aufeinandergelegter transparenter Folien vorstellen. Verschiedene Teile des Bilds werden auf verschiedenen Folien eingezeichnet. Die Reihenfolge der Schichten kann geändert werden. Einzelne Schichten oder mehrere zusammengefasste Schichten können verschoben werden. Dadurch können Sie einzelne Bildbereiche innerhalb des Bilds verschieben. Neue Schichten können hinzugefügt und vorhandene Schichten können entfernt werden.

Die vorhandenen Schichten eines Bilds zeigen Sie im Dialogfeld Layers (Schichten) an. Der mit dem Textwerkzeug eingegebene Text wird automatisch in einer speziellen Textschicht abgelegt. Die jeweils aktive Schicht wird hervorgehoben angezeigt. Über die Schaltflächen im unteren Bereich des Dialogfelds stehen eine Reihe von Funktionen zur Verfügung. Weitere Funktionen enthält das Menü, das eingeblendet wird, wenn Sie im Dialogfeld mit der rechten Maustaste auf eine Schicht klicken. Über die beiden Symbole vor dem Bildnamen können Sie die Sichtbarkeit des Bilds (Augensymbol, wenn sichtbar) einstellen und Schichten verknüpfen. Verknüpfte Schichten sind durch ein Kettensymbol gekennzeichnet. Sie werden als Gruppe behandelt und verschoben.

Nur Schichten mit Transparenz (einem Alpha-Kanal) können im Stapel über andere Schichten gelegt werden. Den Alpha-Kanal können Sie einer Schicht über das Kontextmenü der Schicht hinzufügen.

18.5.7 Bildmodi

GIMP bietet drei Bildmodi — RGB, Graustufen und Indiziert. RGB ist ein gängiger Farbmodus, der für die Bearbeitung der meisten Bilder optimal geeignet ist. Der Graustufenmodus wird für Schwarzweißbilder verwendet. Im indizierten Modus ist die Menge der Bildfarben eingeschränkt. Dieser Modus wird in erster Linie für GIF-Bilder verwendet. Wenn Sie ein Bild mit indizierten Farben benötigen, empfiehlt es sich, das Bild zunächst im RGB-Modus zu bearbeiten und es erst vor dem Speichern in ein indiziertes Bild zu konvertieren. Wenn Sie ein Bild in ein Format speichern, das indizierte Farben voraussetzt, werden Sie beim Speichern automatisch von GIMP gefragt, ob das Bild indiziert werden soll.

18.5.8 Spezialeffekte

GIMP bietet eine große Auswahl an Filtern und Skripten für die Bildoptimierung, für Spezialeffekte und für künstlerische Manipulationen. Diese Filter und Skripte stehen unter Filters (Filter) und Script-fu zur Verfügung. Durch Experimentieren finden Sie am besten heraus, was Sie alles damit machen können. Das Werkzeug Xtns in der Toolbox bietet eine Reihe von Funktionen für die Erstellung von Schaltflächen, Logos und anderen Komponenten.