Die grafische Desktop-Umgebung dürfte ehemaligen Windows*- oder Macintosh*-Benutzern keine Schwierigkeiten bereiten. Die wichtigsten Komponenten des Desktops sind die Symbole auf dem Desktop und die Kontrollleiste am unteren Bildschirmrand.
Abbildung 1-2 Der KDE-Desktop – ein Beispiel
Desktop-Symbole stellen Dateien, Verzeichnisse, Anwendungen, Funktionen und Wechselmedien wie CDs oder DVDs dar.
Der Desktop weist standardmäßig folgende Symbole auf:
Enthält Dateien und Ordner, die gelöscht wurden. Informationen zur Verwendung des Papierkorbs finden Sie hier: Abschnitt 1.3.4, Verwalten des Papierkorbs.
Zeigt Informationen zu Hardware, Netzwerkstatus, Betriebssystem, Festplatten, gemeinsamen Ordnern und Wechselmedien an. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 1.3.3, Zugriff auf Wechselmedien.
Zeigt Netzwerkdienste an, auf die Sie zugreifen können. Für einige der Dienste ist möglicherweise die Authentifizierung erforderlich. Weitere Informationen finden Sie hier: Abschnitt 9.0, Zugriff auf Netzwerkressourcen.
Öffnet KJobViewer; hier werden die an die Drucker gesendeten Druckaufträge aufgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 12.4, Starten von Druckaufträgen in KDE.
Öffnet den Firefox-Webbrowser. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 15.0, Browsen mit Firefox.
Öffnet ein neues OpenOffice.org-Dokument. Eine Einführung in diese Office-Suite finden Sie hier: Abschnitt 3.0, Die Office-Suite OpenOffice.org.
Die Kontrollleiste (die in KDE auch Kicker
genannt wird) befindet sich in der Regel am oberen oder unteren Bildschirmrand. Sie finden dort Informationen zu zurzeit ausgeführten Anwendungen bzw. zum System. Außerdem erhalten Sie über diese Leiste schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen oder Anwendungen. Wenn sich der Mauszeiger einen Augenblick über einem Symbol befindet, wird eine kurze Beschreibung des Symbols angezeigt.
Abbildung 1-3 KDE-Kontrollleiste (Kicker)
Die Kontrollleiste besteht in der Regel aus den folgenden Bereichen:
In der Standardeinstellung befindet sich am Anfang der Kontrollleiste ein Symbol, über das Sie das Hauptmenü (in KDE auch als K-Menü bezeichnet) öffnen. Dieses Symbol ist vergleichbar mit der Startschaltfläche des Microsoft Windows-Desktops. Das Hauptmenü ist gut strukturiert und ermöglicht den Zugriff auf die wichtigsten Anwendungen. Außerdem enthält das Menü wichtige Funktionen wie das Abmelden oder die Suche nach Anwendungen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 1.3.1, Zugriff auf das Hauptmenü.
Neben dem Symbol für das Hauptmenü befindet sich der Schnellstarter. Er enthält einige Symbole für den Start der wichtigsten Funktionen und Anwendungen, damit Sie sie nicht im Hauptmenü suchen müssen. Hierzu zählt auch ein Symbol für die Hilfe, in der Sie Hilfe zu Ihrem System erhalten.
Neben dem Schnellstarter befindet sich der "Desktop Previewer" (Desktop-Vorschau), der die verschiedenen virtuellen Desktops auf Ihrem System anzeigt. Durch virtuelle Desktops erleichtern Sie sich die Verwaltung Ihrer Arbeit. Sie können so mehrere Programme, die Sie gleichzeitig verwenden, auf verschiedene Desktops aufteilen. Zum Wechsel zwischen den Desktops klicken Sie einfach auf das betreffende Desktop-Symbol in der Kontrollleiste.
Rechts neben der Desktop-Vorschau befindet sich die Taskleiste. Standardmäßig werden in der Programmleiste alle gestarteten Anwendungen und offenen Anwendungen angezeigt. So können Sie schnell auf jede beliebige geöffnete Anwendung zugreifen, unabhängig davon, welches virtuelle Desktop im Augenblick aktiv ist. Wenn Sie in der Taskleiste auf einen Fenstertitel klicken, wird das Fenster in den Vordergrund verschoben. Befindet sich das Fenster bereits im Vordergrund, wird es minimiert.
Ganz rechts in der Kontrollleiste befindet sich der "System Tray" (Systemabschnitt) mit der Systemuhr, dem Lautstärkeregler und diversen anderen Hilfsanwendungen.
Informationen dazu, wie Sie Erscheinungsbild und Verhalten Ihres Desktops konfigurieren können, einschließlich des Hauptmenüs, der Desktop-Symbole bzw. der Kontrollleiste, finden Sie unter Abschnitt 2.2, Konfigurieren von Desktopobjekten und Abschnitt 2.4, Konfigurieren der Kontrollleiste
Wenn Sie Wechselmedien (z. B. CD-ROMs, Digitalkameras oder USB-Sticks) in Ihren Computer einlegen/einsetzen bzw. damit verbinden, werden Sie im Regelfall automatisch erkannt. In KDE wird ein Dialogfeld eingeblendet, aus dem hervorgeht, welche Art von Medium erkannt wurde. Sie können auswählen, wie mit dem neuen Medium verfahren werden soll. Welche Optionen aufgelistet werden, hängt vom jeweiligen Medium ab.
Abbildung 1-5 Automatische Erkennung eines USB-Sticks in KDE
Wenn Sie die Daten in einem Dateiverwaltungsprogramm anzeigen möchten, wählen Sie
aus und klicken dann auf . Daraufhin wird das Konqueror-Dateiverwaltungsprogramm angezeigt, aus dem der Inhalt des Wechselmedium hervorgeht.Abbildung 1-6 Anzeigen des Inhalts eines USB-Sticks
Wenn bei jedem Einlegen/Einsetzen eines Wechselmediums dieses Typs derselbe Vorgang ausgeführt werden soll, aktivieren Sie
(Diese Aktion immer für diesen Medientyp ausführen) im Dialogfeld für die Erkennung und klicken Sie dann auf .Wenn Sie ein Wechselmedium in das System einlegen bzw. an das System anschließen, das mit LUKS (Linux Unified Key Setup) verschlüsselt wurde, wird dies von KDE erkannt und das Passwort wie in Abbildung 1-7 veranschaulicht abgefragt. Geben Sie das Passwort ein, um auf das verschlüsselte Medium zuzugreifen.
Abbildung 1-7 Automatische Erkennung eines verschlüsselten USB-Sticks
Informationen zum Verschlüsseln von Wechselmedien finden Sie unter Abschnitt 42.1.4, Encrypting the Content of Removable Media,
(↑ Deployment Guide ).
Im Dialogfeld für die automatische Erkennung können Sie zudem konfigurieren, wie unterschiedliche Typen von Wechselmedien in KDE gehandhabt werden sollen. Wenn ein von Ihnen häufig verwendetes Medium immer Fotos enthält, können Sie es so konfigurieren, dass automatisch ein Bild-Viewer geöffnet wird:
Klicken Sie im Dialogfeld für die automatische Erkennung auf
.Daraufhin wird ein Dialogfeld für die Konfiguration eingeblendet, das eine Liste mit verfügbaren Vorgängen enthält.
Klicken Sie auf die Dropdown-Liste
und wählen Sie den Medium-Typ aus, für den ein bestimmter Vorgang konfiguriert werden soll. Die Liste der verfügbaren Vorgänge enthält in diesem Fall nur Vorgänge, die für den ausgewählten Medium-Typ relevant sind.Wählen Sie den anzuwendenden Vorgang aus und klicken Sie dann auf
(Automatische Aktion).Abbildung 1-8 KDE-Konfigurationsdialogfeld für Wechselmedien
Aktivieren Sie den Karteireiter
und vergewissern Sie sich, dass das Kontrollkästchen (Autostart der Medienanwendung nach dem Einhängen aktivieren) aktiviert ist.Mit
werden die Änderungen übernommen und das Dialogfeld für die Konfiguration wird geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt wird jedes Mal, wenn ein Medium dieses Typs eingelegt/eingesetzt wird, automatisch der konfigurierte Vorgang ausgeführt und das Dialogfeld für die automatische Erkennung wird nicht mehr angezeigt.Wenn Sie den einem Medium-Typ zugewiesenen Vorgang zurücksetzen und die Standardoptionen wiederherstellen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
Rufen Sie das KDE Control Center über das Hauptmenü auf; wählen Sie hierzu die Option
(Persönliche Einstellungen).Klicken Sie in der Navigationsleiste auf der linken Seite auf
. Das Dialogfeld für die Konfiguration wird auf der rechten Seiten angezeigt.Klicken Sie auf
und (Übernehmen). Wenn Sie das nächste Mal ein Medium einlegen/einsetzen, wird das Dialogfeld für die automatische Erkennung wieder angezeigt und Sie können auswählen, wie mit dem Medium verfahren werden soll.In KDE kann jederzeit auf unterschiedliche Weise auf Wechselmedien zugegriffen werden. Wenn Sie auf den Desktops auf Abbildung 1-9.
klicken, wird die Ansicht geöffnet, die hier angegeben ist:Abbildung 1-9 Mein Computer
Wenn Sie Konqueror als Dateiverarbeitungsprogramm starten (siehe Abschnitt 1.4, Verwalten von Ordnern und Dateien mit Konqueror) und im Startfenster auf klicken bzw. in der Adressleiste media:/ eingeben, werden die Speichergeräte in Konqueror angezeigt (siehe Abbildung 1-10).
Abbildung 1-10 Anzeigen von Medien in Konqueror
Mit Konqueror können auch Namen für Wechselmedien, wie USB-Sticks, vergeben werden. Klicken Sie in Konqueror mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick und wählen Sie die Option
(Eigenschaften) aus. Geben Sie auf dem Karteireiter den Namen in das dafür vorgesehene Feld ein und klicken Sie dann auf . Wenn der Stick das nächste Mal eingesetzt wird, wird in Konqueror der Name des Sticks angezeigt.Ein kleiner grüner Pfeil weist darauf hin, dass das Medium eingehängt wurde (also in Ihr Dateisystem integriert wurde; dieser Vorgang ist für den Zugriff auf die Daten auf dem Medium erforderlich). In SUSE Linux Enterprise müssen Sie sich im Regelfall nicht mit dem Einhängen von Wechselmedien befassen, da dieser Vorgang standardmäßig automatisch ausgeführt wird.
HINWEIS: Sicheres Entnehmen von Medien
Wenn Sie ein Medium aus Ihrem Computer entnehmen bzw. davon trennen möchten, vergewissern Sie sich, dass derzeit keine Anwendung und kein Benutzer auf die Daten auf dem Medium zugreift. Anderenfalls droht Datenverlust. Gehen Sie zum sicheren Entnehmen des Mediums wie folgt vor:
Rufen Sie eine Ansicht auf, in der sämtliche Wechselmedien angezeigt werden.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das zu entnehmende Medium und wählen Sie dann
bzw. . Sicher entfernen wird das Medium ausgehängt und Sie können es im Anschluss von Ihrem Computer trennen. Bei Auswerfen öffnet sich das CD- bzw. DVD-Laufwerk Ihres Computers automatisch.Der Papierkorb ist ein Verzeichnis für Dateien, die zum Löschen markiert sind. Um Objekte in den Papierkorb zu verschieben, ziehen Sie deren Symbole mit gedrückter linker Maustaste aus dem Dateimanager oder vom Desktop auf das Papierkorbsymbol. Lassen Sie die Maustaste dort los, um die Objekte abzulegen. Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Symbol und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl
(In Papierkorb verschieben) aus. Um den Inhalt des Papierkorbs anzuzeigen, klicken Sie auf dessen Symbol. Bei Bedarf können Sie die Elemente aus dem Papierkorb auch wiederherstellen.Dateien, die Sie mit dem Befehl
entfernen, werden nicht in den Papierkorb verschoben, sondern unwiederbringlich gelöscht. Wenn Sie auch die Dateien im Papierkorb endgültig löschen möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Papierkorbsymbol und wählen Sie (Papierkorb leeren) aus.