1.2 Was ist Preboot Execution Environment (PXE)?

In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen zur Verwendung von PXE in Configuration Management:

1.2.1 Verwendung von PXE durch die Preboot Services

PXE verwendet DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) und TFTP (Trivial File Transfer Protocol) zum Suchen und Laden von Bootstrap-Programmen aus dem Netzwerk. Die PXE-Umgebung wird aus dem BIOS auf der NIC geladen.

Preboot Services verwendet PXE, um zu ermitteln, ob Preboot Services-Aufgaben für ein Gerät anstehen, und um dem Gerät die Dateien zur Verfügung zu stellen, die für die Ausführung der zugewiesenen Arbeiten erforderlich sind.

Auch wenn die Festplatte des Geräts leer ist, können Sie mithilfe von Preboot-Services ein Image auf das Gerät aufspielen. Die Verwendung einer CD, DVD bzw. einer ZENworks-Partition auf dem Gerät ist nicht erforderlich.

1.2.2 ZENworks-NBPs

Die Intel PXE-Spezifikation definiert Mechanismen und Protokolle, mit denen PXE-Geräte ihre Netzwerk-Schnittstellenkarten (NICs) verwenden können, um Bootstrap-Programme zu suchen, die sich auf Netzwerk-Servern befinden. In der PXE-Spezifikation heißen diese Programme Network Bootstrap Programs (NBPs).

NBPs entsprechen den Bootstrap-Programmen in den Master Boot Records (MBRs) anderer Bootmedien, wie Festplatten, Disketten, CDs und DVDs. Bootstrap-Programme dienen dazu, ein bootbares Betriebssystem zu finden und zu laden. MBRs auf traditionellen Bootmedien erreichen dies, indem sie den Standort der erforderlichen Daten auf den betreffenden Medien ermitteln. NBPs erreichen dies, indem sie Dateien verwenden, die sie auf Netzwerkservern (in der Regel TFTP-Server) finden.

ZENworks Preboot Services verwenden ein Zusammenspiel aus zwei separatem NBPs:

nvlnbp.sys

Dieses NBP ist für folgende Bereiche zuständig:

  • Erkennen verschiedener SMBIOS-Parameter und lokaler Hardware

  • Lesen der ZENworks-Identitätsinformationen von den Festplatten

  • Kommunikation mit novell-zmgprebootpolicy zur Ermittlung, ob Preboot-Vorgänge für das Gerät anwendbar sind

  • Anzeige und Verwaltung des Menüs für die Novell Preboot Services

  • Starten von pxelinux.0 zur Ausführung der zugewiesenen Preboot-Vorgänge (falls erforderlich)

pxelinux.0

Der Hauptzweck dieses NBP besteht im Laden des für die Ausführung der zugewiesenen Preboot-Vorgänge erforderlichen Betriebssystems.

Die Datei pxelinux.0 ist eine abgewandelte Version eines Teils eines Open Source-Projekts mit dem Namen „syslinux“. pxelinux.0 ist zwar hauptsächlich ein Linux-Ladeprogramm, es kann jedoch auch andere Betriebssysteme laden. Es stellt mithilfe von Konfigurationsdateien, die sich auf einem TFTP-Server befinden, Bootanweisungen zur Verfügung. Die verschiedenen von Configuration Management verwendeten pxelinux.0-Konfigurationsdateien befinden sich auf Ihrem Imaging-Server im Verzeichnis /srv/tftp unter Linux bzw. im Verzeichnis %ZENWORKS_HOME%\share\tftp unter Windows, wobei %ZENWORKS_HOME% den vollständigen Pfad des ZENworks-Installationsverzeichnisses darstellt.

Wenn in Configuration Management PXE-Geräten Preboot-Vorgänge zugewiesen werden, werden sie auch darüber informiert, welche pxelinux.0-Konfigurationsdatei sie zur Ausführung dieser Vorgänge verwenden sollen. Ebenso entspricht bei Verwendung des Menüs für die Novell Preboot Services jede Menüoption einer pxelinux.0-Konfigurationsdatei. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 2.4.4, Bearbeiten des Novell Preboot Services-Menüs.

Weitere Informationen zu pxelinux.0 und seinen Konfigurationsdateien finden Sie auf der syslinux-Homepage.

Eine Kopie, der von Novell am Open Source-Projekt „syslinux“ vorgenommenen Änderungen, finden Sie unter Novell Forge.

1.2.3 Vorbereiten der Verwendung von PXE

Vor der Verwendung der Preboot Services mit PXE sind die folgenden Schritte erforderlich:

  1. Installieren Sie Novell ZENworks 10 Configuration Management SP3. Weitere Informationen finden Sie im ZENworks 10 Configuration Management-Installationshandbuch.

  2. Aktivieren Sie PXE auf Ihren Configuration Management-Geräten. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 2.7, Aktivieren von PXE auf Geräten.

  3. Sie sollten auf Ihrem ZENworks Imaging-Server oder einem anderen Netzwerkserver, auf dem ZENworks nicht installiert ist, über einen standardmäßigen DHCP-Server verfügen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der LAN-Umgebungen für Preboot Services.

HINWEIS: Die PXE-Bootoption wird auf den XEN-Systemen nicht unterstützt. Folglich stehen ZENworks Imaging und ZENworks-Drittanbieter-Imaging im PXE-Modus auf den XEN-Systemen nicht zur Verfügung.