7.1 Erläuterungen zu den Satellitenrollen

Ein Satellit ist ein Gerät, das einige der normalerweise vom ZENworks-Primärserver ausgeführten Rollen übernehmen kann. Hierzu gehören die Authentifizierung, die Informationserfassung, die Inhaltsverteilung und das Imaging. In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Rollen näher beschrieben:

7.1.1 Grundlagen zur Rolle „Authentifizierung“

Wenn sich Benutzer in früheren Versionen von ZENworks angemeldet haben, erfolgte die Authentifizierung in der Verwaltungszone über den ZENworks-Primärserver, der seinerseits die Benutzerquelle kontaktierte, die den Benutzer enthielt.

Der Authentifizierungsprozess kann nun durch Satellitengeräte mit der Rolle „Authentifizierung“ beschleunigt werden. Durch diese Satelliten wird die Arbeitslast auf mehrere Geräte aufgeteilt und die Authentifizierung auf verwalteten Geräten kann lokal erfolgen. Sie können mehrere Satellitengeräte mit der Rolle „Authentifizierung“ einrichten. Außerdem können für jeden Satelliten mit der Rolle „Authentifizierung“ mehrere Benutzerquellen eingerichtet sein und zur Bereitstellung von Failover kann jeder Satellit über mehrere Verbindungen zu den einzelnen Benutzerquellen verfügen.

Wenn ein verwaltetes Gerät einen Satelliten zur Authentifizierung verwendet, gibt der Satellit ein Zertifikat für das verwaltete Gerät aus, mit dem sich das Gerät mittels SSL in der Verwaltungszone authentifizieren kann.

Auf einem verwalteten Gerät bleibt das Modul „Authentifizierung“ so lange inaktiv, bis das Gerät zu einem Satelliten mit der Rolle „Authentifizierung“ hochgestuft wird bzw., falls es sich bei dem Gerät bereits um einen Satelliten handelt, bis ihm die Rolle „Authentifizierung“ hinzugefügt wird.

HINWEIS:Wenn ein Satellitengerät mit der Rolle „Authentifizierung“ ein Mitglied einer Domäne ist, müssen alle verwalteten Geräte, die sich über diesen Satelliten authentifizieren, der gleichen Domäne angehören.

7.1.2 Grundlagen zur Erfassungsrolle

Wenn Sie den Informations-Rollup-Zugriff für eine bestimmte Gerätegruppe verbessern möchten, um den Datenverkehr zum ZENworks-Primärserver, auf dem sich die ZENworks-Datenbank befindet, zu reduzieren, sollten Sie auf einem Gerät die Rolle „Erfassung“ aktivieren. Wenn einige Ihrer Geräte beispielsweise Informationen an einen Primärserver außerhalb ihres Netzwerksegments übermitteln, können Sie den Netzwerkverkehr reduzieren, indem Sie die Rolle „Erfassung“ auf einem Gerät innerhalb des Netzwerksegments aktivieren, das die Informationen der anderen Geräte dieses Segments annimmt. Das Gerät mit der Rolle „Erfassung“ ist dann das einzige Gerät in diesem Segment, das Informationen an den Primärserver übergibt.

Die Rolle „Erfassung“ kann auf jedem verwalteten Gerät aktiviert werden. Für die Rolle „Erfassung“ ist lediglich das Modul „Erfassung“ erforderlich, das automatisch mit dem ZENworks Adaptive Agent installiert wird. Das Modul ist inaktiv, bis Sie die Erfassungsrolle auf dem verwalteten Gerät aktivieren.

Wenn Sie eine Erfassungsrolle an einem Gerät aktivieren, können Sie einen beliebigen ZENworks-Primärserver als dessen übergeordneten Server zuweisen. Das Gerät mit der Rolle „Erfassung“ lädt Informationen nur auf seinen übergeordneten Primärserver hoch. Wenn der Primärserver keinem anderen Primärserver untergeordnet ist, schreibt er die Informationen direkt in die Datenbank. Ist der Primärserver hingegen einem anderen Primärserver untergeordnet, so leitet er die vom Gerät übermittelten Informationen an seinen übergeordneten Primärserver weiter, der die Informationen wiederum in die Datenbank schreibt.

Ein Satellit mit der Rolle „Erfassung“ erfasst Inventarinformationen und Meldungen (Fehler, Warnung, Information usw.) sowie den Status von Richtlinien und Bundles. Danach übergibt er diese Informationen mittels Rollup an seinen übergeordneten Primärserver, der die Daten entweder direkt in die Datenbank schreibt oder sie an seinen eigenen übergeordneten Primärserver übergibt, der die Daten dann in die Datenbank schreibt. Zur Rolle gehört auch ein Rollup-Zeitplan, den Sie bearbeiten können.

Auf einem verwalteten Gerät bleibt das Modul „Erfassung“ so lange inaktiv, bis das Gerät zu einem Satelliten mit der Rolle „Erfassung“ hochgestuft wird bzw., falls es sich bei dem Gerät bereits um einen Satelliten handelt, bis ihm die Rolle „Erfassung“ hinzugefügt wird.

7.1.3 Grundlagen zur Inhaltsrolle

Die Inhalte bestehen aus Bundles, Richtlinien, Systemaktualisierungen (ZENworks Server und Adaptive Agent) und Patches.

Wenn Sie den Zugriff auf Inhalte für eine bestimmte Gerätegruppe verbessern, aber keinen neuen Primärserver einrichten möchten, können Sie stattdessen die Inhaltsrolle auf einem Gerät definieren. Greifen einige Ihrer Geräte beispielsweise auf einen Primärserver außerhalb ihres Netzwerksegments zu, können Sie für die Bereitstellung von Inhalten auf diesen Geräten auf einem verwalteten Gerät innerhalb des Netzwerksegments die Rolle „Inhalt“ aktivieren.

Die Rolle „Inhalt“ bietet den gleichen Inhaltsbereitstellungsservice wie ein Primärserver, benötigt aber nur das mit dem ZENworks Adaptive Agent installierte Modul für die Rolle „Inhalt“. Das Modul ist inaktiv, bis Sie es am verwalteten Gerät aktivieren.

Wenn Sie die Inhaltsrolle an einem Gerät aktivieren, weisen Sie ihm einen Primärserver als übergeordneten Inhaltsserver zu. Ein Satellit mit der Rolle „Inhalt“ lädt nur Inhalte von seinem übergeordneten Primärserver herunter. Inhalte, die auf einem Satelliten mit der Rolle „Inhalt“ gehostet werden sollen, müssen daher auch auf dessen übergeordnetem Primärserver gehostet werden.

Auf einem verwalteten Gerät bleibt das Modul „Inhalt“ so lange inaktiv, bis das Gerät zu einem Satelliten mit der Rolle „Inhalt“ hochgestuft wird bzw., falls es sich bei dem Gerät bereits um einen Satelliten handelt, bis ihm die Rolle „Inhalt“ hinzugefügt wird.

7.1.4 Grundlagen zur Imaging-Rolle

Die Imaging-Rolle installiert die Imaging-Dienste und fügt dem Gerät die Imaging-Rolle hinzu. Mit dieser Rolle kann das Gerät als Imaging-Server verwendet werden und so alle Imaging-Vorgänge ausführen, zum Beispiel ein Image erstellen oder ein Image mit Unicast- oder Multicast-Imaging innerhalb von Teilnetzen oder über Teilnetze hinweg anwenden.

Die Imaging-Rolle dient der Entlastung des Primärservers und unterstützt zudem Imaging über Teilnetze hinweg. Der Satellit verwendet zur Kommunikation mit dem Primärserver das ZENworks-Kontrollzentrum, um Imaging-Vorgänge im Modus „Automatisch“ auszuführen.

Auf einem verwalteten Gerät bleibt das Modul „Imaging“ so lange inaktiv, bis das Gerät zu einem Satelliten mit der Rolle „Imaging“ hochgestuft wird bzw., falls es sich bei dem Gerät bereits um einen Satelliten handelt, bis ihm die Rolle „Imaging“ hinzugefügt wird. Durch Hinzufügen der Imaging-Rolle werden auf dem Gerät die Imaging-Services aktiviert. Dadurch kann das Gerät Imaging-Vorgänge im automatischen und im Wartungsmodus durchführen. Zu den auf verwalteten Geräten installierten Imaging-Services zählen die Services TFTP, Preboot Policy, pbserv und Proxy-DHCP. Alle Services mit Ausnahme des Proxy-DHCP-Dienstes werden automatisch gestartet. Der Proxy DHCP Service kann manuell über das ZENworks-Kontrollzentrum gestartet bzw. gestoppt werden.