10.1 Komponenten und Funktionen der Arbeitsstationsverwaltung

Die Arbeitsstationsverwaltung hilft, die Gesamtkosten und die Komplexität von Konfiguration und Wartung der Arbeitsstations-Desktops im Netzwerk zu verringern. Mit Desktop Management-Richtlinien können Server-, Benutzer- und Arbeitsstationskonfigurationen, -prozesse und -verhaltensmerkmale automatisch verwaltet werden. Die Einrichtung dieser Richtlinien erfolgt mithilfe von ConsoleOne®. Sie müssen somit nicht jede Arbeitsstation Ihres Standorts persönlich aufsuchen, um Benutzer- und Arbeitsstationseinstellungen zu konfigurieren.

Die Arbeitsstationsverwaltung bietet folgende Möglichkeiten:

Die folgenden Abschnitte enthalten grundlegende Informationen zu den Komponenten und Funktionen der Arbeitsstationsverwaltung:

10.1.1 Komponenten

Die Arbeitsstationsverwaltung verfügt über folgende Komponenten:

Arbeitsstationsresidente Module

Die arbeitsstationsresidenten Module beglaubigen den Benutzer bei der Arbeitsstation (nur Windows 2000/XP) und dem Netzwerk und übertragen Konfigurationsinformationen vom und zum Verzeichnis. Unter Windows 2000/XP wird die Arbeitsstationsverwaltung mit Verwalterrechten ausgeführt, mit denen Benutzerkonten dynamisch erstellt und gelöscht werden können. Dies kann nur unter der Bedingung ausgeführt werden, dass die Arbeitsstationsverwaltung mit dem Verzeichnis kommunizieren kann.

ConsoleOne-Snapins

Die ConsoleOne-Snapins sind Java-Dateien, die zum Erstellen, Anzeigen und Konfigurieren der verschiedenen Arbeitsstationsverwaltungs-Verzeichnisobjekte über ConsoleOne verwendet werden. Weitere Informationen zu ConsoleOne finden Sie auf der ConsoleOne-Dokumentationswebsite.

10.1.2 Funktionen

Mit den Funktionen der Arbeitsstationsverwaltung können Sie Desktop-Richtlinien unter Windows 98/2000/XP im Verzeichnis speichern und konfigurieren und diese an den Client übertragen. Die Client-Arbeitsstation kann als Erweiterung des Benutzers betrachtet werden.

Die Arbeitsstationsverwaltung verfügt über folgende Funktionen:

Unterstützung mehrerer Plattformen

Mithilfe der Arbeitsstationsverwaltungs-Software können sämtliche Benutzerkonten- und Desktop-Informationen für Windows 98/2000/XP innerhalb des Verzeichnisses mit ConsoleOne als einzigem Verwaltungsprogramm zentral verwaltet werden.

Konfigurationsinformationen werden in Richtlinienpaketobjekten gespeichert. Es gibt beispielsweise Richtlinienpaketobjekte, die Richtlinien für Windows 98, Windows 2000, Windows XP und Microsoft Terminal Server enthalten. Diese können auf die Arbeitsstationen heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur Unterstützung von Desktop Management für die Windows NT*-Plattform finden Sie in Interoperabilität mit Windows NT 4-Arbeitsstationen im Novell ZENworks 7 Desktop Management-Installationshandbuch.

Unterstützung von Windows 2000/XP

Außerdem müssen sich dank der Arbeitsstationsverwaltung in Windows 2000/XP-Umgebungen die Domänen und eine große Anzahl an Benutzerkonten nicht im lokalen SAM (Security Access Manager) der jeweiligen Arbeitsstation befinden.

Diese Windows-Gruppenrichtlinie stellt eine Erweiterung für erweiterbare Windows 2000/XP- und Active Directory-Richtlinien dar.

Die Arbeitsstationsverwaltung speichert die Benutzerinformationen, die Konfiguration des Desktops und Betriebssystems sowie die Arbeitsstationsinformationen in das Verzeichnis. Benutzer von Windows 2000/XP können demnach, wenn ein Benutzerverzeichniskonto mit diesen Konfigurationsinformationen verknüpft ist, mit jeder Arbeitsstation, auf der die Arbeitsstationsverwaltung konfiguriert ist, unter Windows 2000/XP auf das Netzwerk zugreifen.

Wenn der Benutzer zum Zeitpunkt der Anmeldung kein Konto auf der Arbeitsstation hat, kann die Arbeitsstationsverwaltung automatisch ein Konto erstellen, und zwar entsprechend den Informationen zum verknüpften Benutzer. Nachdem der Benutzer mit dem Netzwerk verbunden ist, werden verknüpfte Richtlinien auf die Arbeitsstation heruntergeladen, um auf jeder verwendeten Arbeitsstation einen konsistenten Desktop zu bieten.

Verwaltung von Arbeitsstationsprofilen

Sie können obligatorische Benutzerprofile erstellen und verwalten, die Benutzerschnittstellenoptionen (z. B. die Befehlskonsole) steuern und Steuerattribute anzeigen. Nachdem Sie diese Attribute eingerichtet haben, können Benutzer diese Einstellungen erst bearbeiten, wenn ihnen entsprechende Rechte erteilt wurden.

Scheduled Actions (Geplante Aktionen)

Mit dieser Funktion können Sie für Aktionen einen bestimmten Zeitpunkt festlegen, beispielsweise nachts, wenn die Arbeitsstation nicht verwendet wird. Diese Aktionen können vorgenommen werden, ohne dass Benutzer über die Arbeitsstation beim Netzwerk angemeldet sein müssen. Solange die Arbeitsstation eingeschaltet ist, kann die Arbeitsstationsverwaltung die Arbeitsstation bei dem Verzeichnis beglaubigen und die Aktion durchführen.

Richtlinien für Server und Client

Desktop Management verwendet Richtlinien für die vereinfachte Verwaltung von Server- und Client-Vorgängen. Die Richtlinien können eingerichtet werden, um den Arbeitsstationsimport und die Arbeitsstationsentfernung zu automatisieren, Benutzer und Arbeitsstationen zu verwalten und Inventarinformationen für die Arbeitsstation zur Verfügung zu stellen.

Verzeichnisspeicher für erweiterbare Richtlinien

Mit der Arbeitsstationsverwaltung können Sie erweiterbare Richtlinien statt mit dem Dienstprogramm POLEDIT von Microsoft mit ConsoleOne erstellen. Diese Methode zum Erstellen von Richtlinien bietet drei spezifische Vorteile:

  • Die Richtliniendatei muss nicht mehr in das Verzeichnis sys:\public jedes Servers im Netzwerk kopiert werden. Somit wird die Auslastung für das anfängliche Setup reduziert.
  • Da die Richtlinie in dem Verzeichnis gespeichert wird, müssen Sie Änderungen nur einmal ausführen.
  • Alle Änderungen, die Sie bei der Richtlinie vornehmen, werden automatisch über das Netzwerk in ein Netzwerk mit mehreren Partitionen repliziert. Somit wird die automatische Fehlertoleranz gewährleistet.

Berichte in ZENworks Desktop Management

Desktop Management enthält vordefinierte Berichte für wirksame Richtlinien und Richtlinienpaketverknüpfungen. Beide Berichte beziehen sich auf einen ausgewählten Container und gegebenenfalls auch auf dessen Untercontainer.

Der Bericht zu wirksamen Richtlinien enthält die folgenden Informationen:

  •    Version
  •    Baum
  •    Container
  •    Objekt-DN
  •    Plattform
  •    DN der wirksamen Richtlinie

Der Bericht zu Paketverknüpfungen enthält die folgenden Informationen:

  •    Baum
  •    Container
  •    Paket-DN
  •    Verknüpfung

Die Berichtsergebnisse werden im Windows-Editor angezeigt und automatisch als Textdateien auf der Arbeitsstation gespeichert, auf der ConsoleOne ausgeführt wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 16.0, Erstellen von Richtlinienberichten.