56.1 Funktionen der Desktop Management Preboot Services

Dieser Abschnitt enthält Informationen zur Funktionsweise von ZENworks Desktop Management Preboot Services:

56.1.1 Desktop Management Preboot Services

56.1.2 Imaging mit einem Linux-Server

56.1.3 Imaging mit einem NetWare- oder Windows-Server

Lesen Sie die folgenden Informationen, um zu erfahren, wie die Imaging-Prozesse funktionieren:

Standardfunktionen von Preboot Services

Beim Starten einer PXE-fähigen Arbeitsstation wird eine Anforderung zur Ermittlung der IP-Adresse des Preboot Services Imaging-Servers gesendet. Der DHCP-Server antwortet mit einer vom Client zu verwendenden IP-Adresse und der Proxy DHCP-Server antwortet mit den IP-Adressen des Transaktionsservers, des TFTP- und des MTFTP (Multicast TFTP)-Servers sowie mit dem Dateinamen des Preboot Services-Client.

Die PXE-Arbeitsstation lädt anschließend den Preboot Services-Client (dinic.sys) mit Hilfe von TFTP oder MTFTP herunter.

Nach dem Herunterladen und Ausführen des Preboot Services-Client überprüft die Arbeitsstation den Preboot Services-Transaktionsserver auf möglicherweise anstehende Imaging-Aufgaben. Stehen Aufgaben an, wird die Desktop Management-Arbeitsstations-Imaging-Umgebung (linux.1, linux.2 und loadlin.exe) vom Server heruntergeladen, sodass die Arbeitsstation zum Ausführen sämtlicher Imaging-Aufgaben unter Linux geladen werden kann. Wenn kein Bedarf an Imaging-Aufgaben besteht, werden diese Dateien nicht heruntergeladen und die Arbeitsstation wird unter dem jeweiligen Betriebssystem gestartet.

Veranschaulichung der Preboot Services-Prozesse für NetWare- und Windows-Imaging-Server

Die folgenden Diagramme veranschaulichen die Interaktion zwischen einer Preboot Services (PXE)-Client-Arbeitsstation und einem Preboot Services/Imaging-Server. Diese Interaktion beginnt mit dem Starten der PXE-Client-Arbeitsstation und endet mit dem Ausführen der Imaging-Aufgaben auf der Arbeitsstation.

Für die Darstellung eines vollständigen Prozesses werden drei Diagramme verwendet. Im ersten Diagramm werden die Schritte 1-5 dargestellt, im zweiten die Schritte 6-11 und im dritten die Schritte 12-19. Alle Zahlen beziehen sich auf Erläuterungen in einer Tabelle im Anschluss an das jeweilige Diagramm.

In diesem Beispiel handelt es sich bei dem DHCP-Server und dem Preboot Services/Imaging-Server um zwei verschiedene Server im Netzwerk, obwohl mit einigen zusätzlichen Konfigurationseinstellungen beide vom gleichen Server ausgeführt werden können. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass sich die Client-Arbeitsstation und die Server in demselben Segment befinden.

Diagramm 1 (Schritte 1-5)

Abbildung 56-1 Preboot Services-Prozess, Diagramm 1 (Schritt 1-5)

Tabelle 56-1 Preboot Services-Prozess, Schritt 1-5

Schritt

Erläuterung

Die Arbeitsstation wird gestartet. PXE (aktiviert vom BIOS, der Netzwerkkarte oder der PXE-on-Disk-Startdiskette) sendet eine DHCP-Anforderung an das Netzwerk. Die DHCP-Anforderung beinhaltet PXE-Erweiterungen.

Der DHCP-Server antwortet mit einer von der Arbeitsstation zu verwendenden IP-Adresse. Dieser Schritt wird vor oder nach Schritt 3 ausgeführt.

Der Proxy DHCP-Server antwortet mit einer IP-Adresse des Preboot Services-Transaktionsservers, Preboot Services TFTP- und MTFTP-Servers sowie mit dem Namen des Preboot Services-Client (dinic.sys).

Der Preboot Services-Client enthält eine Preboot-Komponente, die die Arbeitsstation vor dem Laden des Betriebssystems im Netzwerk zur Verfügung stellt. Diese Komponente stellt sicher, dass die Arbeitsstation auch dann eine Verbindung zum Transaktionsserver (in Schritt 7) herstellen kann, wenn auf der Arbeitsstation kein Betriebssystem installiert ist.

Unter Verwendung von TFTP oder MTFTP wird der Preboot Services-Client (dinic.sys) auf die PXE-Client-Arbeitsstation heruntergeladen.

Für einen schnellen Start der Arbeitsstation wird standardmäßig TFTP verwendet. Sie können in den Konfigurationseinstellungen aber auch MTFTP einstellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 56.2, Installieren und Einrichten der Desktop Management Preboot Services.

Wurde in Schritt 1 eine PXE-on-Disk-Startdiskette verwendet, muss der Preboot Services-Client nicht heruntergeladen werden und dieser Schritt ist nicht erforderlich.

Der Preboot Services-Client wird auf die PXE-Client-Arbeitsstation geladen.

Diagramm 2 (Schritte 6-11)

Abbildung 56-2 Preboot Services-Prozess, Diagramm 2 (Schritt 6-11)

Tabelle 56-2 Preboot Services-Prozess, Schritt 6-11

Schritt

Erläuterung

Der Preboot Services-Client liest die Image-sicheren Daten auf der Arbeitsstation und erkennt deren Hardware.

Der Preboot Services-Client stellt eine Verbindung zum Transaktionsserver zur Durchführung einer Beglaubigung her. Der Preboot Services-Client sendet Arbeitsstations-Informationen zum Transaktionsserver mit der Anforderung herauszufinden, ob das PXE-Menü auf dieser Arbeitsstation angezeigt werden soll.

Unter Verwendung von zenpxe.nlm überprüft der Transaktionsserver, ob das PXE-Menü auf dieser Arbeitsstation angezeigt werden soll.

Unter Verwendung des Imaging-Proxy-Servers überprüft zenpxe.nlm, ob das PXE-Menü auf dieser Arbeitsstation angezeigt werden soll.

Der Imaging-Proxyserver überprüft die PXE-Menüeinstellung im Arbeitsstationsobjekt, in der Arbeitsstations- oder Serverrichtlinie, die für diese Arbeitsstation angewendet wird. Bei den möglichen Einstellungen handelt es sich um "nicht anzeigen", "immer anzeigen" oder "nur anzeigen", wenn beim Starten der Arbeitsstation eine bestimmte Tastenkombination verwendet wurde.

Der Imaging-Proxyserver sendet Informationen zur PXE-Menüeinstellung an den Transaktionsserver.

Der Transaktionsserver sendet Informationen zur PXE-Menüeinstellung an den Preboot Services-Client.

Diagramm 3 (Schritte 12-19)

Abbildung 56-3 Preboot Services-Prozess, Diagramm 3 (Schritt 12-19)

Tabelle 56-3 Preboot Services-Prozess, Schritt 12-19

Schritt

Erläuterung

Wenn das PXE-Menü auf der Arbeitsstation angezeigt werden soll, wird es über TFTP oder MTFTP an die Arbeitsstation gesendet und angezeigt.

Die Optionen des PXE-Menüs sind somit verfügbar. Wenn Sie im automatischen Modus bzw. im Diagnose-Modus fortfahren möchten, wird der Preboot Services-Prozess ab Schritt 13 fortgesetzt. Wenn Sie eine andere Auswahl treffen, wird der Preboot Services-Prozess beendet.

Wenn das PXE-Menü nicht angezeigt werden soll (oder eine bestimmte Tastenkombination nicht gedrückt wird), überspringt der Preboot Services-Prozess diesen Schritt und fährt mit Schritt 13 fort.

Der Preboot Services-Client sendet eine Anforderung an den Transaktionsserver, um zu prüfen, ob für diese Arbeitsstation Imaging-Aufgaben angegeben wurden.

Unter Verwendung von zenpxe.nlm überprüft der Transaktionsserver, ob für diese Arbeitsstation Imaging-Aufgaben angegeben wurden.

Unter Verwendung des Imaging-Proxy-Servers überprüft zenpxe.nlm, ob für diese Arbeitsstation Imaging-Aufgaben angegeben wurden.

Der Imaging-Proxyserver führt eine begrenzte Überprüfung der Attribute, Multicast-Sitzungen und Imaging-Regeln durch. (Nach dem Starten der Arbeitsstation unter Linux wird eine detailliertere Überprüfung der Imaging-Aufgaben durch die ZENworks Imaging-Engine durchgeführt.)

Der Imaging-Proxyserver sendet Informationen zu den für diese Arbeitsstation angegebenen Imaging-Aufgaben an den Transaktionsserver.

Der Transaktionsserver sendet Informationen zu den für die Arbeitsstation angegebenen Imaging-Aufgaben an den Preboot Services-Client.

Der Preboot Services-Client stellt eine Verbindung zum TFTP-Server her und lädt die zum Starten der Desktop Management-Arbeitsstations-Imaging (Linux)-Umgebung erforderlichen Dateien herunter (linux.1, linux.2 und loadlin.exe).

Die Arbeitsstation wird in der Desktop Management-Imaging-Umgebung gestartet und fährt mit den Imaging-Aufgaben fort.