8.5 Einrichten eines Druckers

Mit YaST können Sie einen lokalen Drucker konfigurieren, der direkt an Ihren Rechner angeschlossen ist (normalerweise via USB oder parallelen Port), und das Drucken über Netzwerkdrucker einrichten. Außerdem können Sie Drucker über das Netzwerk freigeben und Treiber von Drittanbietern (PDD-(PostScript Printer Description-)Dateien) hinzufügen. Weitere Informationen zum Drucken (Konzepte, technische Details und Fehlerbehebung) finden Sie unter Kapitel 10, Druckerbetrieb.

Klicken Sie in YaST auf Hardware > Drucker, um das Druckermodul zu starten. Das Druckermodul wird standardmäßig in der Ansicht Druckerkonfigurationen geöffnet, die eine Liste aller verfügbaren und konfigurierten Drucker enthält. Diese Ansicht ist besonders dann nützlich, wenn Ihnen im Netzwerk sehr viele Drucker zur Verfügung stehen. Aus dieser Ansicht können Sie auch am gewählten Drucker eine Testseite drucken und lokale Drucker konfigurieren.

8.5.1 Konfigurieren von lokalen Druckern

Wenn ein nicht konfigurierter lokaler Drucker erkannt wird, beginnt YaST automatisch mit der Konfiguration. YaST kann den Drucker automatisch konfigurieren, wenn der Parallel- oder USB-Anschluss automatisch eingerichtet werden kann und der angeschlossene Drucker erkannt wird. Darüber hinaus muss das Druckermodell in der Datenbank aufgeführt sein, die während der automatischen Hardwareerkennung verwendet wird.

Wenn das Druckermodell unbekannt ist oder nicht automatisch erkannt werden kann, konfigurieren Sie es manuell. Es gibt zwei mögliche Gründe, aus denen ein Drucker nicht automatisch erkannt wird:

  • Der Drucker identifiziert sich selbst nicht korrekt. Dies kann bei sehr alten Geräten der Fall sein. Versuchen Sie, den Drucker wie unter Manuelle Konfiguration beschrieben zu konfigurieren.

  • Wenn diese manuelle Konfiguration nicht funktioniert, ist keine Kommunikation zwischen Drucker und Computer möglich. Prüfen Sie das Kabel und die Anschlüsse, um sicherzustellen, dass der Drucker korrekt angeschlossen ist. Ist der Drucker korrekt angeschlossen, liegt das Problem möglicherweise nicht am Drucker, sondern an einem USB-Anschluss oder einem parallelen Port.

Manuelle Konfiguration

Zur manuellen Konfiguration eines Druckers klicken Sie in der Ansicht Druckerkonfigurationen auf Hinzufügen. YaST lädt daraufhin eine Liste mit Druckertreibern – dies kann eine Weile dauern. Geben Sie im Verbindungsassistenten an, wie der Drucker am Computer angeschlossen ist. Wählen Sie danach einen geeigneten Treiber aus und geben Sie im Feld Set Name (Name festlegen) einen eindeutigen Namen für die Druckwarteschlange ein.

Der Ausdruck erfolgt niemals direkt an einem Drucker, sondern immer über eine Druckwarteschlange. Dadurch wird sichergestellt, dass mehrere gleichzeitig gestartete Druckaufträge in eine Warteschlange gestellt und nacheinander ausgeführt werden. Jede Druckwarteschlange ist einem bestimmten Treiber zugewiesen; ein Drucker kann zudem auch über mehrere Warteschlangen verfügen. Sie haben dadurch zum Beispiel die Möglichkeit, für einen Farbdrucker eine zweite Druckwarteschlange für reine Schwarzweißdrucke einzurichten. Weitere Informationen zu Druckwarteschlangen erhalten Sie unter Abschnitt 10.1, „Work-Flow des Drucksystems“.

Für viele Druckermodelle stehen mehrere Treiber zur Verfügung. Beim Konfigurieren des Druckers wird für YaST in der Regel der Drucker voreingestellt, der als empfohlen markiert ist. Normalerweise ist es nicht erforderlich, den Treiber zu ändern – mit dem empfohlenen Treiber erzielen Sie in der Regel die besten Ergebnisse. Ist aber beispielsweise ein Farbdrucker nur für den Schwarzweißdruck vorgesehen, empfiehlt sich ein Treiber, der keinen Farbdruck unterstützt. Wenn bei der Grafikausgabe mit einem Postscript-Drucker Durchsatzprobleme auftreten, kann der Wechsel von einem PostScript-Treiber zu einem PCL-Treiber Abhilfe schaffen (vorausgesetzt Ihr Drucker ist PCL-fähig).

Wenn in der Liste kein Treiber für Ihren Drucker aufgeführt ist, können Sie auch einen generischen Treiber mit der passenden Standardsprache ausprobieren. Welche Sprache (Kommandosatz, durch den der Drucker gesteuert wird) Ihr Drucker unterstützt, erfahren Sie in der Dokumentation Ihres Druckers. Weitere mögliche Lösungen finden Sie unter Hinzufügen von Treibern mit YaST.

Für den Drucker sind nun die Standardeinstellungen konfiguriert; er ist damit betriebsbereit. Klicken Sie auf Hinzufügen fertig stellen, um zur Ansicht Druckerkonfigurationen zurückzukehren. Der neu konfigurierte Drucker wird nun in der Druckerliste angezeigt.

Hinzufügen von Treibern mit YaST

Wenn Sie einen neuen Drucker hinzufügen möchten, Ihr Drucker aber nicht im Dialogfeld Treiber zuweisen angezeigt wird, steht die PPD (PostScript Printer Description)-Datei für Ihr Modell nicht zur Verfügung. Weitere Informationen zu PPD-Dateien finden Sie unter Abschnitt 10.3, „Installation der Software“. Zum manuellen Hinzufügen einer PPD-Datei aus dem lokalen Dateisystem oder von einem FTP- oder HTTP-Server wählen Sie Treiber hinzufügen aus.

PPD-Dateien erhalten Sie direkt vom Druckerhersteller oder von der Treiber-CD des Druckers. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 10.8.2, „Für einen PostScript-Drucker ist keine geeignete PPD-Datei verfügbar“. Auch unter http://www.linuxfoundation.org/en/OpenPrinting/, der Druckerdatenbank von OpenPrinting.org, erhalten Sie PPD-Dateien. Beachten Sie beim Herunterladen von PPD-Dateien von OpenPrinting.org, dass immer der aktuelle Linux-Support-Status angezeigt wird. Möglicherweise wird er von SUSE Linux Enterprise Server nicht erfüllt.

Anpassen einer lokalen Druckerkonfiguration

Wenn Sie die Standardeinstellungen wie Papierformat, Auflösung oder Medienquelle ändern möchten, wählen Sie in der Ansicht Druckerkonfigurationen einen Drucker aus und klicken Sie auf Konfigurieren. Im Fenster für die Konfiguration der jeweiligen Druckwarteschlange können Sie in der Ansicht Alle Optionen des aktuellen Treibers spezifische Änderungen vornehmen. Wenn Sie Zugang zu mehreren Druckwarteschlangen haben, können Sie angeben, ob dies der Standarddrucker sein soll. Sie können auch die generische Beschreibung und den Standort des Druckers ändern.

Für viele Druckermodelle stehen mehrere Treiber zur Verfügung. Beim Konfigurieren des Druckers wird für YaST in der Regel der Drucker voreingestellt, der als empfohlen markiert ist. Im Abschnitt Treiber des Dialogfelds werden jedoch alle verfügbaren Treiber angezeigt. Der zurzeit ausgewählte Treiber ist als Aktueller Treiber gekennzeichnet.

Normalerweise ist es nicht erforderlich, den Treiber zu ändern – mit dem von YaST ausgewählten Treiber erzielen Sie in der Regel die besten Ergebnisse. Ist aber beispielsweise ein Farbdrucker nur für den Schwarzweißdruck vorgesehen, empfiehlt sich ein Treiber, der keinen Farbdruck unterstützt. Wenn bei der Grafikausgabe mit einem Postscript-Drucker Durchsatzprobleme auftreten, kann der Wechsel von einem PostScript-Treiber zu einem PCL-Treiber Abhilfe schaffen (vorausgesetzt Ihr Drucker ist PCL-fähig).

8.5.2 Konfigurieren des Netzwerkdrucks in YaST

Netzwerkdrucker werden nicht automatisch erkannt. Sie müssen manuell konfiguriert werden. Hierfür verwenden Sie das Druckermodul von YaST. Je nach der Einrichtung Ihres Netzwerkes können Sie auf einen Druckserver (CUPS, LPD, SMB oder IPX) oder direkt auf einen Netzwerkdrucker (vorzugsweise über TCP) drucken. Das Fenster für die Konfiguration des Netzwerkdrucks öffnen Sie über die Option Über Netzwerk drucken auf der linken Seite des Druckermoduls von YaST.

Verwenden von CUPS

In einer Linux-Umgebung wird für den Netzwerkdruck in der Regel CUPS verwendet. Bei der einfachsten Konfiguration erfolgt der Ausdruck über einen einzigen CUPS-Server, auf den alle Clients zugreifen können. Wählen Sie Alle Druckaufträge direkt über einen entfernten CUPS-Server ausführen aus und geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Servers ein. Klicken Sie auf Server testen, um sicherzustellen, dass Sie den richtigen Namen bzw. die richtige IP-Adresse angegeben haben. Beenden Sie das Dialogfeld mit OK.

Wenn Sie mehrere CUPS-Server zum Drucken verwenden, wählen Sie Druckerinformationen von entfernten CUPS-Servern empfangen aus. Geben Sie an, ob die Server in allen verfügbaren Netzwerken oder nur die Server in Ihrem lokalen Netzwerk bzw. Server mit bestimmten IP-Adressen überwacht werden sollen. Für diese Konfiguration ist ein lokaler CUPS-Daemon erforderlich, der mit den entfernten CUPS-Servern kommuniziert. Klicken Sie daher auf Ja, wenn Sie gefragt werden, ob ein lokaler CUPS-Daemon gestartet werden soll.

Verwenden von Nicht-CUPS-Druckservern

Wenn Ihr Netzwerk Druckdienste über Nicht-CUPS-Server anbietet, starten Sie den Verbindungsassistenten und wählen Sie den entsprechenden Typ der Verbindung aus. Ihr Netzwerkadministrator stellt Ihnen weitere Informationen zur Konfiguration eines Netzwerkdruckers in Ihrer Umgebung zur Verfügung.

8.5.3 Freigeben von Druckern im Netzwerk

Drucker, die von einem lokalen CUPS-Daemon verwaltet werden, können über das Netzwerk freigegeben werden und Ihren Computer auf diese Weise zu einem CUPS-Server machen. In der Regel wird ein Drucker durch Aktivierung des Browsing-Modus von CUPS freigegeben. Wenn Browsing aktiviert ist, stehen die lokalen Druckwarteschlangen den entfernten CUPS-Daemons zur Überwachung im Netzwerk zur Verfügung. Es kann aber auch ein dedizierter CUPS-Server eingerichtet werden, der alle Druckwarteschlangen verwaltet und für die entfernten Clients direkt zugänglich ist. In diesem Fall muss Browsing nicht aktiviert werden.

Zur Freigabe Ihres Druckers öffnen Sie im Druckermodus von YaST die Ansicht Drucker freigeben. Wählen Sie Entfernten Zugriff zulassen aus und konfigurieren Sie Ihren CUPS-Daemon so, dass er Für Computer im lokalen Netzwerk zugänglich ist. Wählen Sie zur Aktivierung des Browsing-Modus zudem Drucker standardmäßig im lokalen Netzwerk veröffentlichen aus. Geben Sie danach die Netzwerkschnittstelle(n) an, die der CUPS-Server verwenden soll. Wenn Sie mehrere Schnittstellen aktivieren, können Sie den Browsing-Modus für einzelne Schnittstellen aktivieren oder deaktivieren. Klicken Sie auf OK, damit die Einstellungen übernommen werden, und bestätigen Sie, dass der CUPS-Server neu gestartet werden soll.