In den folgenden Abschnitten wird die Funktionsweise der Preboot Services-Prozesse erläutert:
Ein typischer Preboot Services-Vorgang läuft folgendermaßen ab:
Ein Preboot-Bundle wird im ZENworks-Kontrollzentrum erstellt und einem PXE-fähigen Gerät zugewiesen.
Das PXE-fähige Gerät startet den Bootvorgang.
Das Gerät sendet eine DHCP-Anforderung zur Ermittlung der IP-Adresse des Preboot Services Imaging-Servers.
Der DHCP-Server antwortet mit einer von dem Gerät zu verwendenden IP-Adresse.
Der Dämon novell-proxydhcp antwortet mit der IP-Adresse des TFTP-Servers sowie mit dem Dateinamen des Preboot Services-Bootstrap-Programms (nvlnbp.sys).
Das PXE-Gerät lädt das Preboot Services-Bootstrap-Programm mithilfe von novell-tftp herunter.
Nachdem das Preboot Services-Bootstrap-Programm heruntergeladen und ausgeführt wurde, überprüft das Gerät novell-zmgprebootpolicy um zu ermitteln, ob Imaging-Arbeiten durchgeführt werden müssen.
Wenn Imaging-Arbeiten durchgeführt werden müssen (in einem Preboot-Bundle enthalten, das dem Gerät zugewiesen wurde), lädt das Gerät die Linux Management-Imaging-Umgebung vom Server herunter, sodass sie unter Linux gebootet werden kann.
Alle im Preboot-Bundle enthaltenen Imaging-Tasks werden ausgeführt.
Wenn kein Bedarf an Imaging-Aufgaben besteht, werden keine Dateien heruntergeladen und das Gerät wird unter dem jeweiligen Betriebssystem gebootet.
Neben der Verwendung von PXE für die Automatisierung können Sie Preboot-Arbeiten auch manuell ausführen, indem Sie eines der folgenden Elemente verwenden:
Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 30.1.2, Ausführen von manuellen Imaging-Aufgaben.
Die folgenden Abbildungen veranschaulichen die Interaktion zwischen einem Preboot Services-(PXE-)Client-Arbeitsplatzrechner und einem Preboot Services-Imaging-Server. Diese Interaktion beginnt, wenn das PXE-Gerät eingeschaltet wird und mit dem Bootvorgang beginnt, und endet, wenn die Imaging-Aufgaben auf dem Gerät beginnen.
In folgendem Beispiel wird davon ausgegangen, dass sich die Geräte und Imaging-Server im selben Netzwerksegment befinden.
Je nachdem, ob novell-proxydhcp auf demselben Server konfiguriert wurde wie der Standard-DHCP-Server oder auf einem anderen Server, beginnt der Imaging-Prozess auf unterschiedliche Weise. In den folgenden Abschnitten wird erläutert, wie der Prozess für die einzelnen Konfigurationen beginnt. Die unter Phasen 2 bis 8: Prozessverlauf erläuterten Phasen sind dann für alle Konfigurationen gleich.
In diesem Beispiel handelt es sich bei dem DHCP-Server und dem Preboot Services-Imaging-Server um zwei getrennte Server im Netzwerk.
Abbildung 28-1 DHCP-Konfiguration auf unterschiedlichen Servern
Vorgänge:
Beim Booten des Geräts gibt das PXE-BIOS eine DHCP-Anforderung mit PXE-Erweiterungen aus. Die Anforderung wird auf Port 67 durch eine Rundsendung übertragen.
Der DHCP-Server antwortet mit den Informationen zur IP-Konfiguration auf Port 68, und der Proxy-DHCP-Server antwortet auf Port 68 mit dem Namen des Bootstrap-Programms (nvlnbp.sys) und der IP-Adresse des TFT-Dämons, in dem es gefunden werden kann.
Fahren Sie mit Phasen 2 bis 8: Prozessverlauf fort.
In diesem Beispiel sind der DHCP-Server und der Preboot Services-Imaging-Server auf demselben Server im Netzwerk konfiguriert. Den zweiten Teil dieses Beispiels finden Sie unter Standard-DHCP und Novell-Proxy-DHCP auf demselben Server konfiguriert: Teil B.
Abbildung 28-2 DHCP-Konfiguration auf demselben Server, Teil A
Vorgänge:
Beim Booten des Geräts gibt das PXE-BIOS eine DHCP-Anforderung mit PXE-Erweiterungen aus. Die Anforderung wird auf Port 67 durch eine Rundsendung übertragen.
Der DHCP-Server antwortet mit den Informationen zur IP-Konfiguration auf Port 68, einschließlich Tag 60 für PXEClient, wodurch angezeigt wird, dass novell-proxydhcp auf demselben Server ausgeführt wird.
Abbildung 28-3 DHCP-Konfiguration auf demselben Server, Teil B
Vorgänge:
Wenn das Gerät Tag 60 in der DHCP-Antwort findet, gibt das PXE-BIOS die DHCP-Anforderung noch einmal auf Port 4011 aus.
Der Proxy-DHCP-Server antwortet auf Port 68 mit dem Namen des Bootstrap-Programms (nvlnbp.sys) und der IP-Adresse des TFT-Dämons, in dem es gefunden werden kann.
Fahren Sie mit Phasen 2 bis 8: Prozessverlauf fort.
In den folgenden Abschnitten wird die Fortsetzung des Preboot Services-Vorgangs nach Phase 1 erläutert:
Abbildung 28-4 Phase 2 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Das PXE-BIOS fordert nvlnbp.sys vom TFTP-Server an.
Der TFTP-Server sendet nvlnbp.sys an das PXE-Gerät.
Das PXE-Gerät lädt nvlnbp.sys in den Arbeitsspeicher.
Abbildung 28-5 Phase 3 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Die Hardware-Erkennung wird von nvlnbp.sys durchgeführt. Außerdem werden die Image-sicheren Daten gelesen.
Nvlnbp.sys fordert die Konfiguration des Preboot Services-Menüs über den Dämon novell-zmgprebootpolicy vom Datenmodell an.
Der Dämon novell-zmgprebootpolicy gibt die Konfiguration des Preboot Services-Menüs zurück. In diesem Fall wird das in pxemenu.txt beschriebene Menü angezeigt, wenn ein Benutzer die Direktwahltaste drückt.
Abbildung 28-6 Phase 4 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Wenn kein Preboot Services-Menü angezeigt wird, erkundigt sich das Gerät beim Datenmodell (über novell-zmgprebootpolicy), ob Arbeiten zugewiesen wurden.
Wenn Arbeiten zugewiesen wurden, antwortet der Dämon novell-zmgprebootpolicy
mit dem Namen der bei der Durchführung der Preboot-Arbeiten zu verwendenden Konfigurationsdatei (in diesem Beispiel: z/auto.cfg).
Abbildung 28-7 Phase 5 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Das PXE-Gerät fordert pxelinux.0 vom TFTP-Server an.
Der TFTP-Server sendet pxelinux.0 an das Gerät.
Abbildung 28-8 Phase 6 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Pxelinux.0
ersetzt nvlnbp.sys im Arbeitsspeicher und fordert z/auto.cfg vom TFTP-Server an.
Der TFTP-Server sendet die Datei z_auto.cfg an das Gerät.
Abbildung 28-9 Phase 7 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
Pxelinux.0 fordert /boot/kernel vom TFTP-Server an und erhält die Datei.
Pxelinux.0 fordert /boot/initid vom TFTP-Server an und erhält die Datei.
Pxelinux.0 fordert /boot/root vom TFTP-Server an und erhält die Datei.
Pxelinux.0 fordert /boot/updateDrivers.tgz vom TFTP-Server an, erhält die Datei jedoch nicht, weil diese nicht existiert (wird zur Bereitstellung von Softwareaktualisierungen nach der Veröffentlichung verwendet).
Abbildung 28-10 Phase 8 des Preboot Services-Vorgangs
Vorgänge:
SUSE Linux Enterprise Server (SLES) 9 SP1 wird geladen und auf dem Gerät ausgeführt.
Der ZENworks-Imaging Engine (img) fordert Einzelheiten zu den zugewiesenen Preboot Services-Arbeiten an und führt die Arbeiten aus.
Das Image wird auf dem Gerät abgelegt und das Gerät wird automatisch neu gebootet.