6.11 Handhabung von Betriebssystem-Diensten und -Anwendungen

PlateSpin Migrate bietet Migrationsaufträgen einen Mechanismus zur Handhabung von Windows-Diensten (einschließlich Spezialfunktionen für Dienste in Verbindung mit Microsoft SQL Server und Microsoft Exchange Server), Linux-Daemons, Solaris-Diensten und Virtualisierungserweiterungen (z. B. VMware Tools). Wenn darüber hinaus die Windows HAL- oder Kernel-Datei ausgetauscht werden muss, können Sie sehen, welche Dateien während eines Migrationsauftrags zum Aktualisieren ausgewählt wurden.

6.11.1 Handhabung des Start-Modus von Diensten (Windows-Ziele)

Sie können einen Auftrag so konfigurieren, dass der Startmodus ausgewählter Windows-Dienste nach der Migration geändert wird. Wenn Sie beispielsweise einen bestimmten Windows-Dienst auf einem virtualisierten Workload nicht mehr benötigen, können Sie in der Konfiguration des Auftrags festlegen, dass der Starttyp des Dienstes auf dem Ziel auf „Deaktiviert“ gesetzt wird.

Wenn ein Dienst auf Anforderung eines anderen Diensts gestartet werden soll, setzen Sie den Starttyp des erforderlichen Diensts auf „Manuell“.

Sie können den Auftrag auch so konfigurieren, dass nach der Migration der ursprüngliche Starttyp des Diensts wiederhergestellt wird. Es kann z. B. erforderlich sein, dass Sie für eine Migration die Virenprüfung deaktivieren müssen, die nach der Migration jedoch wieder aktiviert werden muss.

TIPP:Sie können die Starteinstellungen für ausgewählte Windows-Dienste global über die Standardoptionen des PlateSpin Migrate-Servers konfigurieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Standardwerte für Zieldienste.

So konfigurieren Sie den Post-Migrations-Startmodus von Windows-Diensten:

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf Windows-Dienste (Ziel) und dann auf ein Element in der Spalte Startmodus.

  • Im Assistentenmodus: Klicken Sie im Navigationsfenster des Assistenten auf Dienste und dann auf ein Element in der Spalte Zielmodus.

6.11.2 Handhabung von Ursprungs-Workload-Diensten oder Daemons während des Live-Transfers (Windows und Linux)

Für Live-Transfer-Aufträge bietet PlateSpin Migrate einen Mechanismus zum Anhalten bestimmter Dienste oder Daemons während der Migration. Dies stellt sicher, dass Daten auf Ihrem Ursprung gleichbleibend erfasst werden.

Wenn auf dem Ursprungs-Workload Microsoft SQL Server- oder Microsoft Exchange Server-Software ausgeführt wird, können Sie den Migrationsauftrag so konfigurieren, dass die Datenbankdateien dieser Server automatisch kopiert werden. Wenn die Migration nicht das Volume mit den Datenbanken berücksichtigen soll, ist es nicht erforderlich, diese Dienste anzuhalten.

Wenn der Ursprungs-Workload E/A-intensive Anwendungsdienste enthält, die bewirken könnten, dass beim Dateiübertragungsprozess nicht alle Änderungen berücksichtigt werden, ist es empfehlenswert, diese Dienste während der Live-Transfer-Migration anzuhalten.

Wenn die Migration abgeschlossen ist, werden während des Live-Transfers angehaltene Dienste automatisch wieder auf dem Ursprung gestartet, es sei denn, Sie haben den Migrationsauftrag so konfiguriert, dass der Ursprungscomputer nach der Migration ausgeschaltet wird.

Bei Linux-Systemen wird die Verwendung der benutzerdefinierten Skriptfunktionen freeze und thaw empfohlen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Freeze- und Thaw-Skriptfunktionen für Linux-Systeme.

TIPP:Sie können die Standardeinstellungen für das Anhalten ausgewählter Windows-Dienste während dateibasierter oder Snapshot-basierter Live-Transfers von VSS global konfigurieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Standardwerte für Ursprungsdienste.

So geben Sie an, welche Dienste oder Daemonss das System während des Live-Transfers stoppen soll:

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf Live-Transfer-Services/Daemons (Ursprung). Wenn SQL Server- und Exchange Server-Datenbankdateien während der Migration kopiert werden sollen, klicken Sie auf Erweitert (nur bei Windows-Systemen möglich).

  • Im Assistentenmodus: Klicken Sie im Navigationsbereich des Assistenten auf Übertragungsservices.

6.11.3 Anzeigen von ausgewählten Windows-Systemdateien, die während einer Migration ersetzt werden sollen

Beim Konvertieren von Windows-Workloads mit Systemdateien (z. B. HAL- oder Kerneldateien), die mit der Zielinfrastruktur nicht kompatibel sind, verwendet PlateSpin Migrate eine entsprechende Datei aus seiner Bibliothek und speichert eine Sicherungskopie der Ursprungsdatei (*.bak) auf dem Ziel im gleichen Systemverzeichnis.

Sie können die HAL- oder Kerneldateien, die ersetzt werden müssen, wie folgt anzeigen:

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf Systemdateien.

  • Im Assistentenmodus: Nicht verfügbar.

Folgende Warnmeldungen werden möglicherweise unten im Dialogfeld angezeigt:

Der Treiber-Cache ist leer

Gibt an, dass Sie die erforderlichen Dateien möglicherweise im lokalen Treiber-Cache auf dem Windows-Ursprungsserver (..\Windows\Driver Cache) ablegen müssen.

Der Treiber-Cache enthält eine höhere Version

PlateSpin Migrate findet eine teilweise Übereinstimmung mit seiner Matrix, der Treiber-Cache enthält jedoch eine neuere Version von einer oder mehreren Systemdateien als die, die PlateSpin Migrate verwendet.

Die Datei <Dateiname> wird durch die niedrigere Version ersetzt

PlateSpin Migrate hat keine Übereinstimmung für die Systemdateien in seiner Matrix gefunden. Es ersetzt die Systemdateien mit einer Version, die älter ist als die Version der Originalsystemdateien auf dem Ursprungscomputer.

Die Datei <Dateiname> wird durch die höhere Version ersetzt

PlateSpin Migrate hat keine Übereinstimmung für die Systemdateien in seiner Matrix gefunden. Es ersetzt die Systemdateien mit einer Version, die neuer ist als die Version der Originalsystemdateien auf dem Ursprungscomputer.

Wenn Warnmeldungen auf dem Bildschirm angezeigt werden, klicken Sie auf Weitere Hilfeinformationen (nur verfügbar, wenn Warnmeldungen angezeigt werden), um weitere Informationen zu erhalten.

Lesen Sie auch den folgenden KB-Artikel 7920815 (FAQ: Understanding the System Files Information screen).

6.11.4 Handhabung der Ausführungsebene von Daemons (Linux-Ziele)

Sie können einen Auftrag so konfigurieren, dass die Ausführungsebene ausgewählter Linux-Daemons nach der Migration geändert wird. Verwenden Sie die folgenden numerischen Werte:

0

Herunterfahren

1

Einzelbenutzermodus

2

Nicht verwendet (benutzerdefiniert)

3

Vollständiger Mehrbenutzermodus (keine GUI)

4

Nicht verwendet (benutzerdefiniert)

5

Vollständiger Mehrbenutzermodus mit Anzeigemanager (GUI)

6

Booten Sie den Computer neu

So konfigurieren Sie die Post-Migrations-Ausführungsebene von Linux-Daemons:

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf Linux-Daemons (Ziel) und dann auf ein Element in der Spalte Ausführungsebene.

  • Im Assistentenmodus: Klicken Sie im Navigationsfenster des Assistenten auf Dameons und dann auf ein Element in der Spalte Ziel-Ausführungsebene.

6.11.5 Handhabung von Diensten auf Solaris-Zielen

Sie können Solaris-Dienste auswählen, die nach der Migration aktiviert oder deaktiviert werden.

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf Konfiguration von Solaris-Services und aktivieren bzw. deaktivieren Sie den Dienst in der Spalte Aktiviert.

  • Im Assistentenmodus: Nicht verfügbar.

6.11.6 Handhabung von Virtualisierungserweiterungssoftware

Bei V2X-Migrationen bietet PlateSpin Migrate die Möglichkeit zur automatischen Deinstallation von Virtualisierungserweiterungssoftware wie z. B. VMware Tools.

Beim Konvertieren eines Workloads auf einer VMware-Plattform, auf der eine ältere Version von VMware Tools installiert ist, erkennt PlateSpin Migrate die veraltete Software und fügt einen Schritt zur Bereinigung von VMware Tools zum Migrationsauftrag hinzu.

Sie müssen einen Administrator-Berechtigungsnachweis angeben, um VMware Tools deinstallieren zu können. Der angegebene Berechtigungsnachweis muss mit dem Administrator-Benutzerkonto übereinstimmen, das bei der Installation von VMware Tools angemeldet war.

Wenn die ältere Version deinstalliert ist, fährt PlateSpin Migrate mit der Installation der neuen Version von VMware Tools fort.

HINWEIS:Wenn Sie auf eine virtuelle Maschine mit installierten VMware Tools zurückstufen oder wenn Sie eine virtuelle Maschine in ein anderes VMware-Ziel mit einer älteren Version von VMware Tools konvertieren, schlägt die Installation von VMware Tools während der Konfiguration des Ziels fehl.

So konfigurieren Sie einen Auftrag für das Entfernen oder Ersetzen von VMware Tools während der Migration:

  • Im erweiterten Modus: Klicken Sie im Fenster „Migrationsauftrag“ unter „Betriebssystem- und Anwendungskonfiguration“ auf VMware Tools bereinigen.

  • Im Assistentenmodus: Klicken Sie im Navigationsbereich des Assistenten auf VM-Tools.

Abhängig vom Ziel erkennt PlateSpin Migrate vorhandene Instanzen von VMware Tools und fordert dazu auf, VMware Tools zu entfernen oder zu ersetzen:

  • Bei Zielen ohne VMware: Die Auftragskonfigurationsschnittstelle fordert Sie zum Deinstallieren von VMware Tools auf. Geben Sie den Administrator-Berechtigungsnachweis ein, den Sie zum Installieren der Software verwendet haben. Wenn der Berechtigungsnachweis unbekannt ist, bleibt VMware Tools nach der Migration auf dem Zielcomputer.

  • Bei Zielen mit VMware: Die Auftragskonfigurationsschnittstelle fordert Sie zum Ersetzen von VMware Tools auf. Geben Sie den Administrator-Berechtigungsnachweis ein, den Sie zum Installieren der veralteten Version von VMware Tools verwendet haben. Wenn der Berechtigungsnachweis unbekannt ist, installieren Sie die neue Version von VMware Tools nach der Migration manuell.