2.2 Konfigurieren von PlateSpin Migrate und Ihrer Netzwerkumgebung

Dieser Abschnitt bietet Informationen zum Einrichten der Benutzerautorisierung und -authentifizierung, zum Konfigurieren Ihrer Netzwerkumgebung sowie zum Verwalten der Standardeinstellungen und des Standardverhaltens Ihres Produkts.

2.2.1 Einrichten der Benutzerautorisierung und -authentifizierung

Der Benutzerautorisierungs- und -authentifizierungsmechanismus von PlateSpin Migrate basiert auf Benutzerrollen und steuert den Anwendungszugriff sowie die Aktionen, die Benutzer ausführen können. Diesem Mechanismus liegen die Integrierte Windows-Authentifizierung (IWA) und deren Interaktion mit den Internetinformationsdiensten (IIS) zugrunde.

Die Benutzerrevisionsfunktion von PlateSpin Migrate wird über die Möglichkeit des Protokollierens von Benutzeraktionen bereitgestellt (siehe Einrichten der Protokollierung von Benutzeraktivitäten).

PlateSpin Migrate-Rollen

Bei einer PlateSpin Migrate-Rolle handelt es sich um eine Sammlung von PlateSpin Migrate-Rechten, die einen bestimmten Benutzer zur Durchführung bestimmter Aktionen berechtigen. Während der Installation erstellt das Installationsprogramm für PlateSpin Migrate auf dem PlateSpin Migrate-Server-Host drei lokale Windows-Gruppen: PlateSpin Migrate Administrators (PlateSpin Migrate-Administratoren), PlateSpin Migrate Power Users (PlateSpin Migrate-Hauptbenutzer) und PlateSpin Migrate Operators (PlateSpin Migrate-Operatoren). Diese Gruppen sind den drei PlateSpin Migrate-Rollen direkt zugeordnet, die die Benutzerautorisierung und -authentifizierung steuern:

  • PlateSpin-Administratoren: Besitzen unbegrenzten Zugriff auf alle Funktionen der Anwendung. Ein lokaler Administrator ist implizit Teil dieser Gruppe.

  • PlateSpin-Hauptbenutzer: Besitzen Zugriff auf die meisten Funktionen der Anwendung, jedoch mit einigen Einschränkungen, z. B. hinsichtlich des Änderns von Systemeinstellungen für die Lizenzierung und Sicherheit.

  • PlateSpin-Operatoren: Besitzen Zugriff auf einen eingeschränkten Teil der Systemfunktionen, und zwar jene, die für die alltägliche Nutzung ausreichen.

Wenn ein Benutzer versucht, eine Verbindung zu einem PlateSpin Migrate-Server herzustellen, wird der im PlateSpin Migrate-Client eingegebene Berechtigungsnachweis vom IIS validiert. Wenn der Benutzer keiner der PlateSpin Migrate-Rollen angehört, wird die Verbindung verweigert. Wenn der Benutzer ein lokaler Administrator auf dem PlateSpin Migrate-Server-Host ist, wird dieses Konto als PlateSpin Migrate-Administrator angesehen.

In der folgenden Tabelle sind die Berechtigungen der einzelnen Rollen aufgeführt.

Tabelle 2-3 Details zu PlateSpin Migrate-Rollen und -Berechtigungen

Rollendetails

Administra-toren

Power-Benutzer

Operatoren

Lizenzierung: Hinzufügen, Löschen von Lizenzen; Übertragen von Workload-Lizenzen

Ja

Nein

Nein

Computer: Ermitteln, Ermittlung rückgängig machen

Ja

Ja

Nein

Computer: Löschen der virtuellen Maschine

Ja

Ja

Nein

Computer: Anzeigen, Aktualisieren, Exportieren

Ja

Ja

Ja

Computer: Importieren

Ja

Ja

Nein

Computer: Exportieren

Ja

Ja

Ja

PlateSpin Migrate-Netzwerke: Hinzufügen, Löschen

Ja

Nein

Nein

Aufträge: Neuen Auftrag erstellen

Ja

Ja

Nein

Aufträge: Anzeigen, Abbrechen, Startzeit ändern

Ja

Ja

Ja

Imaging: Anzeigen, Synchronisierung in vorhandenen Verträgen starten

Ja

Ja

Ja

Imaging: Inkremente konsolidieren, Inkremente auf Basis anwenden, Inkremente löschen, Imageserver installieren/löschen

Ja

Ja

Nein

Blockbasierte Übertragungskomponenten: Installieren, Aufrüsten, Entfernen

Ja

Nein

Nein

Gerätetreiber: Anzeigen

Ja

Ja

Ja

Gerätetreiber: Heraufladen, Löschen

Ja

Ja

Nein

PlateSpin Migrate-Serverzugriff: Web-Services anzeigen, Client-Software herunterladen

Ja

Ja

Ja

PlateSpin Migrate-Servereinstellungen: Einstellungen bearbeiten, die die Protokollierung der Benutzeraktivität und die SMTP-Benachrichtigungen steuern

Ja

Nein

Nein

PlateSpin Migrate-Servereinstellungen: Alle Server-Einstellungen bearbeiten, außer denjenigen, die die Protokollierung der Benutzeraktivität und die SMTP-Benachrichtigungen steuern

Ja

Ja

Nein

Diagnose ausführen: Ausführliche Diagnoseberichte zu Aufträgen generieren.

Ja

Ja

Ja

Post-Konvertierungsaktionen: Hinzufügen, Aktualisieren, Löschen

Ja

Ja

Nein

Zuweisen von PlateSpin Migrate-Rollen zu Windows-Benutzern

Damit ein bestimmter Windows-Domänen- oder lokaler Benutzer bestimmte PlateSpin Migrate-Vorgänge gemäß der festgelegten Rolle ausführen kann, fügen Sie die erforderliche Windows-Domäne oder das Benutzerkonto der entsprechenden lokalen Windows-Gruppe (PlateSpin Administrators (PlateSpin-Administratoren), PlateSpin Power Users (PlateSpin-Hauptbenutzer) oder PlateSpin Operators (PlateSpin-Operatoren)) auf dem PlateSpin Migrate-Server-Host hinzu. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Windows-Dokumentation.

2.2.2 Einrichten der Protokollierung von Benutzeraktivitäten

Standardmäßig zeichnet PlateSpin Migrate alle Benutzeraktivitäten in der Protokolldatei PlateSpin.UserActivityLogging.log auf, die sich auf dem PlateSpin Migrate-Server-Host in folgendem Verzeichnis befindet:

..\PlateSpin Migrate Server\logs.

Das Format eines einzelnen Protokolleintrags ist wie folgt:

date|Category|description|user|details1|details2

Das Element Kategorie beschreibt den funktionellen Bereich einer bestimmten Aktion, z. B. Sicherheit, Inventar (Ermittlungsvorgänge), Lizenzverwaltung oder Migration (Workload-Portabilitäts-Vorgänge).

Die Elemente details1 und details2 hängen von der Kategorie ab und bieten zusätzliche Informationen, sofern vorhanden.

Nachfolgendes Beispiel eines Protokolleintrags stellt die Anmeldung des Benutzers mit dem Domänenkonto MyDomain\John.Smith dar.

2008-09-02 14:14:47|Security|User logged in|MyDomain\John.Smith

Wenn die Größe einer Protokolldatei einen bestimmten Wert erreicht, wird eine neue Datei angelegt, deren Name um eine inkrementierte Ziffer erweitert wird:

PlateSpin.UserActivityLogging.log.1
PlateSpin.UserActivityLogging.log.2
PlateSpin.UserActivityLogging.log.3

Wenn eine bestimmte Anzahl an Protokolldateien erreicht wurde, überschreibt das System bei einem Rollover zur nächsten Datei die jeweils älteste Datei.

So aktivieren bzw. deaktivieren Sie die Protokollierung von Benutzeraktivitäten und legen die Größe der Protokolldatei sowie Rollover-Optionen fest:

  1. Klicken Sie im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

  2. Klicken Sie auf die Registerkarte Protokollierung.

  3. Geben Sie die gewünschten Optionen an und klicken Sie anschließend auf OK.

2.2.3 Zugriffs- und Kommunikationsanforderungen in Ihrem Migrationsnetzwerk

Migrationsursprünge und -ziele (z. B. Produktions-Workloads und VM-Hosts) müssen bestimmte Zugriffs- und Netzwerkanforderungen erfüllen.

Allgemeine Anforderungen

Alle Ursprünge und Ziele müssen Ping-Datenverkehr unterstützen (ICMP-Echoanfrage und -antwort).

Anforderungen für die Ermittlung

In der folgenden Tabelle sind Software-, Netzwerk- und Firewall-Anforderungen aufgeführt, die die Systeme in Ihrer Umgebung für den Ermittlungs- und Inventarprozess erfüllen müssen. Informationen zu den Ermittlungsprozeduren finden Sie unter Ermitteln von Ursprungs-Workloads und Migrationszielen im Benutzerhandbuch.

Tabelle 2-4 Netzwerkkommunikationsvoraussetzungen für Ermittlungen

System

Voraussetzungen

Alle Windows-Ursprünge

.NET Framework Version 2.0 oder höher

Windows 7;

Windows Server 2008;

Windows Vista

  1. Integrierte Administrator- oder Domänenkontoberechtigung (die bloße Mitgliedschaft in der lokalen Administratorgruppe reicht nicht aus). Unter Vista muss das Konto aktiviert sein (es ist standardmäßig deaktiviert).

  2. Windows Firewall, bei deren Konfiguration diese eingehenden Regeln aktiviert und auf Zulassen gesetzt sind:

    • Datei- und Druckerfreigabe (Echoanforderung - ICMPv4In)

    • Datei- und Druckerfreigabe (Echoanforderung - ICMPv6In)

    • Datei- und Druckerfreigabe (NB-Datagramm eingehend)

    • Datei- und Druckerfreigabe (NB-Name eingehend)

    • Datei- und Druckerfreigabe (NB-Sitzung eingehend)

    • Datei- und Druckerfreigabe (SMB eingehend)

    • Datei- und Druckerfreigabe (Spoolerdienst - RPC)

    • Datei- und Druckerfreigabe (Spoolerdienst - RPC-EPMAP)

    HINWEIS:Diese Firewall-Einstellungen werden mithilfe der Windows-Firewall mit dem Dienstprogramm „Erweiterte Sicherheit“ (wf.msc) konfiguriert. Sie können dasselbe Ergebnis erzielen, indem Sie das grundlegende Windows-Firewall-Dienstprogramm (firewall.cpl) verwenden: Wählen Sie in der Liste der Ausnahmen das Element Datei- und Druckerfreigabe aus.

  3. (Bedingt) Wenn die Volumes mit der BitLocker-Datenträgerverschlüsselungsfunktion verschlüsselt wurden, müssen sie entsperrt werden.

Windows Server 2000;

Windows XP;

Windows NT 4

  • Installierte Windows Management Instrumentation (WMI)

  • Geöffnete Ports 135/445 (TCP) für DCOM/RPC

Bei Windows NT Server gehört WMI nicht zur Standardinstallation. Sie können den WMI Core von der Microsoft-Website beziehen. Wenn WMI nicht installiert ist, schlägt die Ermittlung des Workloads fehl.

WMI (RPC/DCOM) kann die TCP-Ports 135 und 445 sowie zufällig oder dynamisch zugewiesene Ports oberhalb von 1024 verwenden. Falls während des Ermittlungsvorgangs Probleme auftreten, sollten Sie den Workload vorübergehend in eine DMZ platzieren oder die durch eine Firewall geschützten Ports vorübergehend für die Ermittlung öffnen.

Weitere Informationen, z. B. eine Anleitung für das Beschränken des Portbereichs für DCOM und RPC, finden Sie in den folgenden technischen Artikeln von Microsoft.

Alle Linux-Ursprünge

Citrix Xen Server

  • Secure Shell (SSH)-Server

  • Geöffneter Port 22 (TCP)

  • Zugriff auf Root-Ebene. Informationen zur Verwendung eines anderen als dem Root-Konto finden Sie im KB-Artikel 7920711.

  • Benutzerdefinierte SSH-Ports werden unterstützt. Geben Sie die Portnummer während der Ermittlung an: <Hostname | IP-Adresse>:Portnummer.

VMware ESX Server 3.5, ESX 4, 4.1, ESXi;

vCenter Server

  • VMware-Konto mit Administratorrolle

  • VMware Web-Services-API und Dateiverwaltungs-API (HTTPS / Port 443 TCP)

VMware ESX Server 3.0.x

  • VMware-Konto mit Administratorrolle

  • Secure Shell (SSH)-Server

  • Geöffneter Port 22 (TCP)

  • Wenn Sie das root-Konto verwenden, richten Sie auf dem ESX-Server Shell-Zugriff für das root-Konto ein.

  • Benutzerdefinierte SSH-Ports werden unterstützt. Geben Sie die Portnummer während der Ermittlung an: <Hostname | IP-Adresse>:Portnummer.

Alle Solaris Ursprungs-Workloads und -Ziele

Dem Benutzer muss ein primäres Administratorprofil über Solaris RBAC (rollenbasierte Zugriffssteuerung) zugeordnet werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im KB-Artikel 7920711.

Anforderungen für die Migration

In der folgenden Tabelle sind Firewall-Anforderungen aufgeführt, die die Systeme in Ihrer Umgebung erfüllen müssen, um den problemlosen Betrieb bei Workload-Migrationsaufträgen zu gewährleisten.

Tabelle 2-5 Netzwerkkommunikationsvoraussetzungen für Workload-Portabilität

System

Geöffneter Port

Anmerkungen

PlateSpin Migrate-Server-Hosts

Entweder 80 (TCP) oder 443 (TCP)

  • Port 80 (TCP) ist für die HTTP-Kommunikation zwischen dem PlateSpin Migrate-Server und den Ursprüngen und Zielen erforderlich.

  • Port 443 (TCP) ist für die HTTPS-Kommunikation (bei Verwendung von SSL) zwischen dem PlateSpin Migrate-Server und den Ursprungs- oder Zielcomputern erforderlich.

Alle Ursprungs-Workloads außer jenen in Image-Bereitstellungsaufträgen

3725 (TCP)

Für Ziele zur Initiierung der Kommunikation während des Datentransfers auf Dateiebene erforderlich, mit Ausnahme von I2X-Aufträgen, während derer dieser Port nur auf dem Migrationsziel geöffnet sein muss. Bei Serversynchronisierungsaufträgen ist dieser Port sowohl für Ursprünge als auch für Ziele erforderlich.

Alle Ziele

3725 (TCP)

Erforderlich für: Dateibasierte Serversynchronisierung/Image-Synchronisierung

  • Serversynchronisierung auf Dateiebene

  • Image-Synchronisierungsaufträge

Alle Windows-Ursprünge und -Ziele

137 - 139 (NetBIOS)

Für die NetBIOS-Kommunikation erforderlich.

Alle Ursprünge

SMB

(TCP 139, 445 und UDP 137, 138)

Für die Kommunikation und den dateibasierten Datentransfer während der Offline-Migration erforderlich.

Alle Linux-Ursprünge

VMware ESX Server 2.5

VMware ESX Server 3.0.x

Citrix Xen Server

22 (TCP)

Für die Kommunikation während der Offline-Migration erforderlich.

PlateSpin Migrate-Server-Hosts,

Alle Windows-Ursprünge

135/445 (TCP)

Für die DCOM/RPC-Kommunikation zwischen PlateSpin Migrate-Server und einem Ursprung zur Übernahme der Kontrolle und zum Neubooten des Workloads über WMI.

HINWEIS:WMI (RPC/DCOM) kann die TCP-Ports 135 und 445 sowie zufällig oder dynamisch zugewiesene Ports oberhalb von 1024 verwenden.

2.2.4 Feineinstellung der Datentransferleistung (Windows)

Bei Windows-Migrationen können Sie Ihre über das Netzwerk erfolgenden Datentransfers feineinstellen, um in Ihrer spezifischen Umgebung eine optimale Leistung zu erzielen. Sie müssen beispielsweise die Anzahl Ihrer TCP-Verbindungen einschränken oder einen Schwellenwert für die Komprimierung auf Paketebene einführen.

Diese Funktionalität wird für Migrationsaufträge unterstützt, die die folgenden Datentransfermethoden verwenden:

  • Dateiebene

  • Blockebene mit Microsoft Volume Shadow Copy Service (VSS)

Zur Feineinstellung muss die Konfigurationsdatei productinternal.config des Produkts geändert werden, die sich auf dem PlateSpin Migrate-Server-Host in folgendem Verzeichnis befindet:

..\PlateSpin Migrate Server\Web

In der folgenden Tabelle sind die Konfigurationsparameter mit zwei Wertegruppen aufgeführt: die Standardwerte und die Werte, die für den optimalen Betrieb in einer WAN-Umgebung mit hoher Latenz empfohlen werden.

Tabelle 2-6 Parameter für die Feineinstellung der Datentransferleistung auf Dateiebene

Parameter

Standardwert

Für WANs mit hoher Latenz

fileTransferThreadcount

Steuert die Anzahl der TCP-Verbindungen, die für den dateibasierten Datentransfer geöffnet werden.

2

4 bis 6 (Max.)

fileTransferMinCompressionLimit

Gibt den Schwellwert für die Komprimierung auf Paketebene in Byte an.

0

(deaktiviert)

Max. 65536 (64 KB)

fileTransferCompressionThreadsCount

Steuert die Anzahl der Threads, die für die Datenkomprimierung auf Paketebene verwendet werden. Wird ignoriert, wenn die Komprimierung deaktiviert ist.

Da die Komprimierung CPU-abhängig ist, kann sich diese Einstellung während des Live-Transfers auf die Arbeitsgeschwindigkeit auswirken.

2

n/v

fileTransferSendReceiveBufferSize

Einstellung der TCP-Fenstergröße für Dateitransferverbindungen. Steuert die Anzahl der Byte, die ohne TCP-Acknowledgement gesendet werden.

Wenn der Wert auf 0 gesetzt wird, wird die Standard-TCP-Fenstergröße (8 KB) verwendet. Geben Sie bei benutzerdefinierten Größen die Größe in Byte an.

Verwenden Sie folgende Formel, um den geeigneten Wert zu ermitteln:

((Verbindungsgeschwindigkeit(MB/s)/8)*Verzögerung(Sek.))*1000*1000

Beispielsweise wäre die geeignete Puffergröße bei einer 100-Mb/s-Verbindung mit 10 ms Latenz wie folgt:

(100/8)*0,01 * 1000 * 1000 = 125.000 Byte

0 (8192 Byte)

Max. 5242880 (5 MB)

2.2.5 Erhöhen des Limits für Post-Migrationssaktionen, die auf den PlateSpin Migrate-Server hochgeladen werden

Standardmäßig legt PlateSpin Migrate ein Limit von 64 MB für das Heraufladen einzelner Post-Migrationsaktionen einschließlich deren Abhängigkeiten fest. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten benutzerdefinierter Aktionen im Benutzerhandbuch.

Sie können dieses Limit in der Konfigurationsdatei web.config des PlateSpin Migrate-Servers ändern.

WICHTIG:Ein Verringern des standardmäßigen Größen-Limits kann sich negativ auf die Stabilität Ihres PlateSpin Migrate-Servers auswirken.

  1. Öffnen Sie in einem Texteditor die Konfigurationsdatei web.config, die sich in folgendem Verzeichnis befindet:

    ..\PlateSpin Migrate Server\Web

  2. Suchen Sie die Zeile, die den Wert des Attributs maxRequestLength von httpRuntime definiert:

    <httpRuntime maxRequestLength="8192" />

  3. Ersetzen Sie den vorhandenen Wert durch den erforderlichen neuen Wert in Kilobyte. Um z. B. die Größe auf 16 MB zu erhöhen, ersetzen Sie 8192 durch 16384:

    <httpRuntime maxRequestLength="16384" />

  4. Speichern Sie die Datei web.config.

  5. Starten Sie den PlateSpin Migrate-Client neu.

2.2.6 Migrationen über öffentliche und private Netzwerke durch NAT

In einigen Fällen kann sich ein Ursprung, ein Ziel oder PlateSpin Migrate selbst in einem internen (privaten) Netzwerk hinter einem NAT-Gerät (Network Address Translator) befinden, wodurch eine Kommunikation mit dem Gegenstück während der Migration nicht möglich ist.

PlateSpin Migrate ermöglicht Ihnen, dieses Problem zu umgehen, je nachdem, welcher der folgenden Hosts sich hinter dem NAT-Gerät befindet:

  • PlateSpin Migrate-Server: Fügen Sie die diesem Host zugewiesenen zusätzlichen IP-Adressen zur Konfigurationsdatei web.config Ihres Servers hinzu:

    1. Öffnen Sie in einem Texteditor die Datei \Programme\PlateSpin Migrate Server\Web\Web.config.

    2. Suchen Sie die folgende Zeile:

      <add key="AlternateServerAddresses" value="" />

    3. Fügen Sie die zusätzlichen IP-Adressen getrennt durch Semicolons (;) hinzu, z. B.:

      <add key="AlternateServerAddresses" value="204.50.186.147;204.50.186.148" />

  • Ursprung: Fügen Sie für den spezifischen Migrationsauftrag die zusätzlichen IP-Adressen hinzu, die diesem Workload zugewiesen sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Festlegen von Netzwerkoptionen.

  • Ziel: Wenn Sie versuchen, ein Ziel zu ermitteln, z. B. VMware ESX, geben Sie die öffentliche (oder externe) IP-Adresse in den Parametern für die Ermittlung an.

2.2.7 Konfigurieren von PlateSpin Migrate-Standardoptionen

Standardoptionen steuern die globalen Einstellungen und das Standardverhalten von PlateSpin Migrate. Konfigurieren Sie die Standardoptionen, entweder nach der Installation oder um Änderungen Ihrer Umgebung Rechnung zu tragen.

Allgemeine Optionen

Auf dieser Registerkarte können Sie die Standardeinstellungen wiederherstellen, gespeicherte Berechtigungsnachweise löschen und die Speicherorte von Programmdateien für externe Anwendungen angeben, die vom PlateSpin Migrate-Client aus gestartet werden können. Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

Standardwerte wiederherstellen: Wenn diese Option ausgewählt wird, setzt PlateSpin Migrate die Auftragskonfigurationsmethode zurück (das Dialogfeld „Aktionen“ wird nach einem Drag-and-Drop-Vorgang gestartet) und sucht beim Start des Clients wieder nach Software-Updates.

Gespeicherten Berechtigungsnachweis löschen: Entfernt gespeicherte Benutzernamen und Passwörter für Ursprungs- und Zielcomputer.

Einstellungen für externe Anwendungen: Suchen Sie die entsprechenden Programmdateien mithilfe der Schaltfläche Durchsuchen.

Standardwerte wiederherstellen: Setzt die Pfade auf die Standardwerte zurück.

Benachrichtigungsservice

Geben Sie auf dieser Registerkarte die SMTP-Servereinstellungen (Simple Mail Transfer Protocol) für Benachrichtigungen zum Ereignis- und Auftragsfortschritt an. Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

SMTP-Servereinstellungen: Geben Sie die IP-Adresse und den Port Ihres SMTP-Servers sowie eine Antwortadresse für Benachrichtigungen zu Email-Ereignissen und zum Fortschritt an.

Berechtigungsnachweis des SMTP-Kontos: Geben Sie einen gültigen Berechtigungsnachweis ein, wenn Ihr SMTP-Server eine Authentifizierung erfordert.

Sie können Benachrichtigungen zum Migrationsfortschritt auch für jede Migration einzeln konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren automatischer Email-Warnmeldungen zu Auftragsstatus und Auftragsfortschritt in Ihrem Benutzerhandbuch.

Benutzeraktivitäten protokollieren

Verwenden Sie diese Registerkarte zum Festlegen von Optionen für die Protokollierung von Benutzeraktivitäten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Einrichten der Protokollierung von Benutzeraktivitäten.

Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

Protokollierung aktivieren: Wenn diese Option ausgewählt ist, protokolliert PlateSpin Migrate alle Benutzeraktivitäten.

Maximale Dateigröße vor dem Rollover (MB): Wenn die Größe einer Protokolldatei einen bestimmten Wert erreicht, wird eine neue Datei angelegt, deren Name um eine inkrementierte Ziffer erweitert wird.

Maximale Anzahl der Dateien für das Rollover: Wenn eine bestimmte Anzahl an Protokolldateien erreicht wurde, beginnt das System, die jeweils älteste Datei zu überschreiben.

Standardwerte für Auftrag

Geben Sie auf dieser Registerkarte die Standardwerte für Migrationsaufträge ein, die für die Zielvirtualisierungsplattform spezifisch sind. Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

Name des Zielcontainers und Standardwerte für Pfad: Diese Variablen steuern die Benennungskonventionen für Zielpfade und -container. Erweitern Sie ein Variablenset und klicken Sie auf eine Variable, um ihren Wert zu bearbeiten.

Standardwerte für die Auftragskonvertierung: Legen Sie in diesem Bereich die Standardwerte für alle Migrationsaufträge fest. Sie können diese Standardwerte überschreiben, wenn Sie Migrationsaufträge konfigurieren.

  • Dateiübertragung verschlüsseln: Informationen hierzu finden Sie unter Sicherheit und Datenschutz im Benutzerhandbuch.

  • Kontrollübernahme-Netzwerk- und Duplex-Einstellungen: Informationen hierzu finden Sie unter Temporäre (Kontrollübernahme-) Netzwerkeinstellungen im Benutzerhandbuch.

  • VMware Tools für ESX/XenServer-Tools installieren: Informationen hierzu finden Sie unter Handhabung von Virtualisierungserweiterungssoftware im Benutzerhandbuch.

  • Images unter Verwendung der NTFS-Komprimierung komprimieren: Informationen hierzu finden Sie unter Erfassen eines Workloads auf einem Flexible Image im Benutzerhandbuch. Steht nicht im Zusammenhang mit der Datenkomprimierung für den Transfer über das Netzwerk.

  • Größeneinteilungsmodus für virtuelle Datenträger: (nur ESX) Fest – Speicherplatz für den virtuellen Datenträger wird vorab zugeteilt, Dynamisch – dem virtuellen Datenträger wird eine minimale Menge an Speicherplatz zugewiesen, der bei Bedarf anwachsen kann.

  • Komprimierstufe: Informationen hierzu finden Sie unter Datenkomprimierung im Benutzerhandbuch.

Zurücksetzen: Stellt die Standardauftragswerte wieder her.

Standardwerte vom Server aktualisieren: Klicken Sie auf diese Option, um die Standardwerte vom PlateSpin Migrate Server abzurufen, sofern verfügbar.

Standardwerte für Ursprungsdienste

Verwenden Sie diese Registerkarte zur Auswahl von Windows-Diensten bzw. Linux-Daemons, die während einer Live-Transfer-Migration im Ursprungs-Workload angehalten werden sollen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Handhabung von Ursprungs-Workload-Diensten oder Daemons während des Live-Transfers (Windows und Linux) im Benutzerhandbuch.

Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

Abschnitt Dienste während der Übertragung anhalten: Listet die Dienste auf, die standardmäßig angehalten werden. Wenn ein Dienst während einem Datentransfer, der eine spezifische Übertragungsmethode verwendet, standardmäßig angehalten werden soll, wählen Sie das entsprechende Kontrollkästchen aus. Ein nicht ausgewähltes Kontrollkästchen bedeutet, dass der Dienst während des Live-Transfers aktiv bleibt.

Abschnitt Alle Dienste: Listet alle eindeutigen Dienste auf allen ermittelten Computern auf. Klicken Sie auf Hinzufügen, um einen ausgewählten Dienst aus dem unteren Abschnitt in den oberen Abschnitt zu verschieben, sodass er während der Migration angehalten wird.

Standardwerte von Server aus aktualisieren: Ruft Standardwerte vom PlateSpin Migrate-Server ab.

Standardwerte für Zieldienste

Wählen Sie auf dieser Registerkarte Windows-Dienste aus, deren Modus auf dem Zielcomputer anders sein soll als auf dem Ursprungscomputer. Weitere Informationen finden Sie unter Handhabung des Start-Modus von Diensten (Windows-Ziele) in Ihrem Benutzerhandbuch.

Klicken Sie zum Öffnen dieses Dialogfelds im PlateSpin Migrate-Client auf Werkzeuge > Optionen.

Abschnitt Konfigurierte Services: Listet Dienste und deren Modi beim Start des Zielsystems auf. Wählen Sie das Kontrollkästchen Wiederherstellen nach der Konvertierung aus, um während der Migration den ausgewählten Modus zu verwenden. Daraufhin wird der Dienst entsprechend des Ursprungs wiederhergestellt, wenn die Migration abgeschlossen und der Zielcomputer für die Ausführung bereit ist.

Abschnitt Alle Dienste: Listet alle eindeutigen Dienste auf allen ermittelten Computern auf. Klicken Sie auf Hinzufügen, um einen Dienst zum oberen Abschnitt hinzuzufügen. Verwenden Sie die Dropdown-Liste Modus, um den Status des Diensts für den Zielcomputer auszuwählen. Dieser wird während des Konfigurationsschritts des Auftrags ausgeführt.

Entfernen: Entfernt einen Dienst.

Zurücksetzen: Löscht den Inhalt des oberen Abschnitts. Die Modi aller Dienste im Zielcomputer stimmen mit den Modi aller Dienste im Ursprung überein.