G.2 Erläuterungen zu Startvorgängen von Arbeitsplatzrechner in einer ZENworks Imaging-Umgebung

Im Folgenden erhalten Sie einen umfassenden Überblick über einen Linux-Startvorgang und seine Auswirkung durch ZENworks Imaging:

  1. Ein Bootloader-Programm lädt den Linux-Kernel und initrd („initial RAM drive“) in den Arbeitsspeicher.

    Die SLES-basierte Imaging-Distribution verwendet isolinux als Bootloader für Imaging-CDs, ein modifiziertes pxelinu für den Startvorgang bei PXE oder bei Verwendung einer einzelnen Diskette mit der CD. Wenn eine ZENworks-Partition installiert ist, verwendet sie das Programm „grub“, um abwechselnd zwischen der ZENworks-Partition und dem installierten Betriebssystem zu booten.

    Die Dateinamen und Pfade für Windows-Server lauten wie folgt:

    Dateien

    Beim Start von einer CD

    Beim Start von PXE

    Preboot-Loader

    isolinux

    pxelinux

    Linux-Kernel-Name

    \boot\i386\loader\linux

    %ZENWORKS_HOME%\share\tftp\boot\linux

    Initrd-Dateiname

    \boot\i386\loader\initrd

    %ZENWORKS_HOME%\share\tftp\boot\initrd

    Die Dateinamen und Pfade für Linux-Server lauten wie folgt:

    Dateien

    Beim Start von einer CD

    Beim Start von PXE

    Preboot-Loader

    isolinux

    pxelinux

    Linux-Kernel-Name

    /boot/i386/loader/linux

    /srv/tftp/boot/linux

    Initrd-Dateiname

    /boot/i386/loader/initrd

    /srv/tftp/boot/initrd

  2. Der Linux-Kernel beginnt die Ausführung, führt ein Setup für einige Gerätetreiber aus und aktiviert das initrd-Dateissystem.

    Unabhängig von der verwendeten Bootloader-Methode besteht der eigentliche Zweck darin, die initrd-Datei als RAM-Disk einzurichten, den Linux-Kernel in den Arbeitsspeicher zu laden, die Steuerung an den Linux-Kernel zu übergeben und dabei anzugeben, wo sich die initrd-Datei befindet.

  3. Der Linux-Kernel übergibt die Steuerung an linuxrc zur Ausführung einer ersten Hardware-Erkennung. Nachdem diese beendet ist, wird die Steuerung wieder an den Linux-Kernel übergeben.

  4. Der Linux-Kernel startet einen Hintergrund-Prozess (/sbin/init).

    Sobald die Steuerung einmal an das linuxrc-Programm übergeben wurde, wird sie nicht mehr an den Linux-Kernel zurückgegeben bzw. an den init-Prozess übergeben.

Weitere Informationen zu linuxrc und zenworks.s erhalten Sie in folgenden Abschnitten:

G.2.1 linuxrc

Wenn die Steuerung auf linuxrc übertragen wird (der Dateiname in der Datei initrd lautet init), werden einige Vorgänge ausgeführt, um das System für den Imaging-Prozess vorzubereiten. Linuxrc wird zuerst durch die Datei linuxrc.config konfiguriert, die sich im initrd-Dateisystem befindet. Zusätzliche Konfigurationsinformationen für linuxrc können in der Datei /info abgelegt werden. Diese Datei wird jedoch von ZENworks in der Regel nicht verwendet.

Linuxrc lädt ebenfalls ein Root-Dateisystem, das mit dem vom Bootloader eingerichteten initrd-Dateisystem kombiniert werden kann. Das root-Dateisystem befindet sich auf einer Imaging-CD als die Datei /boot/i386/root. Beim PXE-Startvorgang wird das Root-Dateisystem auf dem ZENworks Imaging-Server wie folgt gespeichert:

  • Windows: %ZENWORKS_HOME%\share\tftp\boot\root

  • Linux: /srv/tftp/boot/root

Linuxrc lädt die Datei settings.txt entweder aus dem Stammverzeichnis der Imaging-CD oder vom ZENworks Imaging-Server im TFTP-Verzeichnis. Aus der Datei settings.txt liest und verarbeitet linuxrc alle relevanten Parameter und kopiert anschließend settings.txt in das Stammverzeichnis (/) des Dateisystems.

Linuxrc versucht anschließend, eine Datei mit dem Namen driverupdate zu laden. Diese Datei befindet sich in der Regel im selben Verzeichnis wie root. Sie wird zur Aktualisierung von Treibern und anderen Dateien bei der Imaging-Verteilung verwendet.

Während eines PXE-Startvorgangs basiert die Datei driverupdate auf der Standard-SUSE-Technologie. Da für das Laden von driverupdate ein normaler Netzwerkbetrieb erforderlich ist, können mit dieser Datei keine Treiber für den aktiven Netzwerk-Arbeitsplatzrechner aktualisiert werden. Andere Dateien und Treiber jedoch können mit driverupdate aktualisiert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt G.4.3, Verwenden der Dateimethode „Driverupdate“.

G.2.2 zenworks.s

Zum Ausführen einer YaST-Installation wird SUSE Linux oder SLES unter Verwendung einer normalen SUSE-Installation in einer kleinen Verteilung gestartet. ZENworks Imaging startet mit dem selben Installationssystem, doch statt einer YaST-Installation wird ein ZENworks Imaging-Vorgang gestartet. Die Steuerung wird an das ZENworks-Skript /bin/zenworks.s übergeben, welches die Hauptskriptdatei für ZENworks-Imaging-Verarbeitung darstellt. Das Skript führt eine Reihe von Setup-Aufgaben aus und übergibt anschließend die Steuerung an das dem ausgewählten Imaging-Vorgang entsprechende Skript. Weitere Informationen zum Imaging-Vorgang finden Sie in Abschnitt 1.4, Preboot Services-Prozesse.

Eine Setup-Aufgabe besteht im Anwenden einer der Aktualisierungsdateien. Beim Starten von CD kopiert zenworks.s die /addfiles-Verzeichnisstruktur in das Linux-Dateisystem. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt G.4.1, Hinzufügen von Dateien zu einer Imaging-Start-CD.