2.2 Vorbereiten eines Satelliten mit der Imaging-Funktion

Ein Satellit ist ein verwaltetes Gerät, das bestimmte Funktionen eines ZENworks-Primärservers übernimmt. Jedes verwaltete Gerät ( oder Arbeitsstation) kann als Satellitenserver konfiguriert werden. Bei der Konfiguration eines Satelliten geben Sie die Funktionen an, die das Gerät übernehmen soll (Imaging, Sammlung oder Inhalt). Darüber hinaus kann ein Satellit auch Funktionen übernehmen, die durch Produkte von Drittanbietern in Form von Snapins zum 10 Configuration Management-Framework hinzugefügt wurden.

Ausführliche Informationen hierzu erhalten Sie in den folgenden Abschnitten:

2.2.1 Erläuterungen zur Imaging-Funktion

Die Imaging-Rolle installiert die Imaging-Dienste und fügt dem Gerät die Imaging-Rolle hinzu. Der Satellit mit der Imaging-Funktion wird als Imaging-Satellit bezeichnet. Für den Imaging-Satelliten müssen sowohl der Proxy-DHCP-Server als auch der DNS-Server in der Imaging-Umgebung ausgeführt werden.

Mit den Imaging-Funktionen haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Durchführung aller Imaging-Vorgänge auf dem Gerät, indem es als Imaging-Server verwendet wird. Zu den Vorgängen gehört das Erstellen eines Image und seine Anwendung sowohl innerhalb eines Teilnetzes als auch teilnetzübergreifend unter Verwendung von Unicast- oder Multicast-Imaging.

  • Herstellen eines Lastausgleichs für den Primärserver.

  • Reproduzieren von Zusatzimages auf dem Satelliten.

Der Satellit kommuniziert bei allen Imaging-Vorgängen, die im automatischen Modus über das ZENworks-Kontrollzentrum ausgeführt werden, mit dem Primärserver.

Auf einem verwalteten Gerät bleibt das Modul „Imaging“ so lange inaktiv, bis das Gerät zu einem Satelliten mit der Rolle „Imaging“ hochgestuft wird bzw. falls es sich bei dem Gerät bereits um einen Satelliten handelt, bis ihm die Rolle „Imaging“ hinzugefügt wird. Dadurch werden die Imaging-Services auf dem Gerät aktiviert und Sie werden in die Lage versetzt, die Imaging-Vorgänge im Auto-Modus und Wartungsmodus auszuführen.

Folgende Imaging-Komponenten sind auf dem Gerät installiert: Novell ZENworks PXE Client Files, Novell ZENworks PXE Update Files und Novell ZENworks Multicast Application (zmgmcast). Folgende Imaging-Services sind auf dem Gerät installiert: Novell TFTP, ZENworks Preboot Policy (zmgpbpolicy), ZENworks Preboot (pbserv) und Novell Proxy DHCP. Alle Services mit Ausnahme von Proxy-DHCP werden automatisch gestartet. Der Proxy DHCP Service kann manuell über das ZENworks-Kontrollzentrum gestartet bzw. gestoppt werden.

2.2.2 Konfigurieren der Imaging-Funktion für den Satelliten

Die Imaging-Funktion für den Satelliten kann mithilfe des ZENworks-Kontrollzentrums oder mit dem Befehlszeilenprogramm „zman“ konfiguriert werden.

Informationen zur Konfiguration der Rolle „Imaging“ über das ZENworks-Kontrollzentrum finden Sie im Abschnitt Satelliten im Handbuch ZENworks 10 Configuration Management-Referenz für die Systemverwaltung. Informationen zur Konfiguration der Rolle „Imaging“ mit dem Befehlszeilenprogramm „zman“ finden Sie im Abschnitt Satellitenbefehle im Handbuch ZENworks 10 Configuration Management-Referenz für Befehlszeilenprogramme.

2.2.3 Darstellung der Preboot Services-Vorgänge auf dem Imaging-Satelliten

Ein typischer Preboot Services-Vorgang für den Imaging-Satelliten läuft wie folgt ab:

  1. Ein Imaging-Bundle wird im ZENworks-Kontrollzentrum erstellt und einem PXE-fähigen Gerät zugewiesen.

  2. Das PXE-fähige Gerät startet den Bootvorgang.

  3. Das Gerät sendet eine DHCP-Anforderung zur Ermittlung der IP-Adresse des Imaging-Satelliten.

  4. Der DHCP-Server antwortet mit einer von dem Gerät zu verwendenden IP-Adresse.

  5. Der novell-proxydhcp antwortet mit der IP-Adresse des TFTP-Servers sowie mit dem Dateinamen des Preboot Services-Bootstrap-Programms (nvlnbp.sys).

  6. Das PXE-Gerät lädt das Bootstrap-Programm für die Preboot Services unter Verwendung von novell-tftp auf den Imaging-Satelliten herunter.

  7. Nachdem das Preboot Services-Bootstrap-Programm heruntergeladen und ausgeführt wurde, sucht das Gerät auf dem Imaging-Satelliten nach novell-zmgprebootpolicy, um zu ermitteln, ob Imaging-Arbeiten durchgeführt werden müssen.

  8. Wenn Imaging-Arbeiten (wie im Imaging-Bundle enthalten, das dem Gerät zugewiesen ist) durchgeführt werden müssen, lädt das Gerät die WinPE-Umgebung vom Server herunter.

  9. Alle im Imaging-Bundle enthaltenen Imaging-Aufgaben werden ausgeführt.

  10. Wenn kein Bedarf an Imaging-Aufgaben besteht, werden keine Dateien heruntergeladen und das Gerät wird unter dem jeweiligen Betriebssystem gebootet.

Alle Datenbanktransaktionen für zugewiesene Imaging-Aufgaben werden über eine Webanforderung vom Imaging-Satelliten zum Primärserver durchgeführt.

In den folgenden Abschnitten wird erläutert, wie Preboot Services für PXE-Booting, ZENworks-Imaging und Drittanbieter-Imaging auf dem Imaging-Satelliten funktioniert:

Darstellung des Preboot Services-Vorgangs für das PXE-Booting auf dem Imaging-Satelliten

In folgendem Beispiel wird davon ausgegangen, dass sich die Geräte und Imaging-Server im selben Netzwerksegment befinden.

Abbildung 2-1 Preboot Services-Vorgang für das PXE-Booting auf dem Imaging-Satelliten

Vorgänge:

  1. Beim Booten des Geräts gibt das PXE-BIOS eine DHCP-Anforderung mit PXE-Erweiterungen aus. Die Anforderung wird auf Port 67 durch eine Rundsendung übertragen.

  2. Der DHCP-Server antwortet mit den Informationen zur IP-Konfiguration auf Port 68. Der Proxy-DHCP-Server auf dem Imaging-Satelliten antwortet auf Port 68 mit dem Namen des Bootstrap-Programms (nvlnbp.sys) und der IP-Adresse des TFTP-Dienstes oder -Daemons, in dem es sich befindet.

Darstellung des Preboot Services-Vorgangs für ZENworks-Imaging auf dem Imaging-Satelliten

In folgendem Beispiel wird davon ausgegangen, dass sich die Geräte und Imaging-Server im selben Netzwerksegment befinden.

Abbildung 2-2 Preboot Services-Vorgang für ZENworks-Imaging auf dem Imaging-Satelliten

Vorgänge:

  1. SUSE Linux Enterprise Server (SLES).wird geladen und auf dem Gerät ausgeführt.

  2. Die ZENworks-Imaging Engine (img) fordert Einzelheiten zu den zugewiesenen Preboot Services-Arbeiten an und führt die Arbeiten aus.

  3. Das Image wird auf dem Gerät abgelegt und das Gerät wird automatisch neu gebootet.

Darstellung des Preboot Services-Vorgangs für Drittanbieter-Imaging auf dem Imaging-Satelliten

Für das ZENworks-Drittanbieter-Imaging müssen Sie die Drittanbieterwerkzeuge auf den Primärserver heraufladen. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt D.2, Durchführen von ZENworks-Drittanbieter-Imaging mithilfe des ZENworks-Kontrollzentrums. Dadurch werden automatisch die erforderliche Imaging-Distribution und die Werkzeuge vom Primärserver in das entsprechende tftp-Verzeichnis auf dem Imaging-Satelliten reproduziert. Der Imaging-Vorgang auf dem Imaging-Satelliten ähnelt dem Vorgang auf dem Primärserver. Weitere Informationen zum Imaging-Vorgang auf dem Primärserver finden Sie hier:Abschnitt 1.4, Preboot Services-Prozesse

In folgendem Beispiel wird davon ausgegangen, dass sich die Geräte und Imaging-Server im selben Netzwerksegment befinden.

Abbildung 2-3 Preboot Services-Vorgang für Drittanbieter-Imaging auf dem Imaging-Satelliten

Vorgänge:

  1. WinPE ist geladen und wird auf dem Gerät ausgeführt.

  2. Die Anwendung ZENworks Work To Do (ZENworks-Drittanbieter-Imaging) fordert Einzelheiten zu den zugewiesenen Preboot-Services-Arbeiten an und startet die zugehörige Drittanbieter-Imaging-Engine zur Durchführung der Arbeiten.

  3. Das Image wird auf dem Gerät abgelegt und das Gerät wird automatisch neu gebootet.