Einrichten der Desktop Management Preboot Services in einer Netzwerkumgebung

Zur Implementierung der in diesem Abschnitt erläuterten Netzwerkstrategien werden Erfahrungen im Umgang mit dem TCP/IP-Netzwerkprotokoll sowie spezielle Kenntnisse des TCP/IP-Routings und DHCP-Ermittlungsvorgangs vorausgesetzt.

Das Einrichten von Desktop Management Preboot Services (PXE) in einem einzelnen Segment ist ein relativ einfacher Vorgang, der lediglich die Konfiguration des Imaging/Preboot Services-Servers erfordert. Das Einrichten der Preboot Services in einer verteilten Umgebung ist hingegen weitaus komplexer und erfordert möglicherweise die Konfiguration des Imaging/Preboot Services-Servers und der Netzwerk-Switches und -Router, die zwischen dem Server und den PXE-Arbeitsstationen positioniert sind.

Die Konfiguration der Router bzw. Switches zur ordnungsgemäßen Weiterleitung von Preboot Services-Netzwerkverkehr erfordert Kenntnisse über die Funktionsweise des DHCP-Protokolls, der DHCP-Relay-Agenten sowie der IP-Weiterleitung. Die aktuelle Konfiguration des Switches oder Routers muss von einer Person vorgenommen werden, die über entsprechende Hardwarekenntnisse verfügt.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Preboot Services zuerst in einem einzelnen Segment einzurichten, um die ordnungsgemäße Konfiguration und Ausführung der Server sicherzustellen.

Dieser Abschnitt enthält folgende Informationen:


Serverkonfiguration

Zur problemlosen Ausführung der Preboot Services-Umgebung ist ein Standard-DHCP-Server, ein Proxy-DHCP-Server, ein TFTP-oder MTFTP-Boot-Server sowie ein Transaktionsserver erforderlich. Außer dem Standard-DHCP-Server werden diese Komponenten bei der Installation der Desktop Management Preboot Services installiert.

In den folgenden Abschnitten erhalten Sie allgemeine Informationen zu diesen Services:

Änderungen an der Standardkonfiguration dieser Dienste sind nur in sehr seltenen Fällen erforderlich. Detailliertere Konfigurationsinformationen finden Sie unter Konfigurieren der Preboot Services-Server in Windows oder Konfigurieren der Preboot Services-Server in NetWare.


DHCP-Server

Der Standard-DHCP-Server muss mit einem aktiven Bereich für die Zuordnung der IP-Adressen zu den PXE-Arbeitsstationen konfiguriert werden. Die Bereichsoptionen sollten ebenfalls den Gateway oder Router für die PXE-Arbeitsstationen angeben.

Wenn die Preboot Services (vor allem der Proxy-DHCP-Server) auf dem gleichen DHCP-Server installiert sind, muss der DHCP-Server mit einer speziellen Optionsmarke konfiguriert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem Server unter Windows 2000 Advanced Server einrichten und Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem DHCP-Server unter NetWare 6.x einrichten.

WICHTIG:  Das Installieren und Ausführen des Proxy-DHCP-Servers auf einem NetWare 5.x-Server, auf dem bereits ein Standard-DHCP-Server installiert ist, wird nicht unterstützt. Sie können den DHCP-Server jedoch aktualisieren.


Proxy-DHCP-Server

Der Preboot Services-Proxy-DHCP-Server wird neben einem Standard-DHCP-Server ausgeführt, um Preboot Services-Clients über die IP-Adresse der TFTP-, MTFTP- und Transaktionsserver zu informieren. Der Proxy-DHCP-Server antwortet ebenfalls PXE-Clients, um den einzusetzenden Boot-Server (TFTP oder MTFTP) anzugeben.

In seltenen Fällen sind Änderungen an der Standardkonfiguration erforderlich.

Wenn Sie den Proxy-DHCP-Server nicht auf dem gleichen Server wie den Transaktionsserver oder TFTP-Server ausführen möchten, können Sie die Proxy-DHCP-Einstellungen ändern und die PXE-Arbeitsstationen an einen anderen Server umleiten.

WICHTIG:  Das Installieren und Ausführen des Proxy-DHCP-Servers auf einem NetWare 5.x-Server, auf dem bereits ein Standard-DHCP-Server installiert ist, wird nicht unterstützt.


TFTP- und MTFTP-Server

Die Preboot Services-TFTP- und MTFTP-Server werden vom Preboot Services-Client verwendet, um Dateien anzufordern, mithilfe derer die Imaging-Aufgaben durchgeführt werden. Der TFTP-Server bietet ebenfalls eine zentrale Ablage für diese Dateien.

Ein PXE-Client verwendet einen dieser Server zum Herunterladen des Preboot Services-Cient.

Für einen schnellen Start der Arbeitsstation wird TFTP standardmäßig verwendet, wobei MTFTP nach dem Ändern der Konfigurationseinstellungen ebenfalls eingesetzt werden kann. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konfigurieren der Preboot Services-Server in Windows oder Konfigurieren der Preboot Services-Server in NetWare.


Transaktionsserver

Der Preboot Services-Client stellt eine Verbindung zum Transaktionsserver her, um zu überprüfen, ob auf der Arbeitsstation mögliche Imaging-Aufgaben anstehen.

In seltenen Fällen sind Änderungen an der Standardkonfiguration erforderlich.

Für die Kommunikation mit dem Preboot Services-Client kann der vom Transaktionsserver verwendete UDP-Anschluss geändert werden (standardmäßig wird UDP-Anschluss 18753 verwendet). Diese Änderung sollte jedoch nur dann vorgenommen werden, wenn auf dem Server bei der Ausführung des Transaktionsservers und eines anderen Services Konflikte auftreten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Installieren und Einrichten der Desktop Management Preboot Services.


Netzwerkkonfiguration

Die zur Ausführung der Preboot Services im Netzwerk erforderliche Konfiguration richtet sich nach der jeweiligen Installation des Netzwerks. Die Preboot Services können unter Verwendung der folgenden Netzwerkinstallationen konfiguriert werden:

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Themen:


Allgemeine Informationen zur Netzwerkstruktur

Die Struktur Ihres Netzwerks sollte einen schnellen Verbindungsaufbau der Preboot Services-Clients zum Transaktionsserver und zu den TFTP- oder MTFTP-Services gewährleisten. Beachten Sie hierbei die im Netzwerk zu installierende Anzahl der Preboot Services-Clients sowie die für diese Clients benötigte Bandbreite. Grundlegende Informationen zur Interaktion zwischen Client und Server während des Preboot Services-Prozesses finden Sie unter Preboot Services-Prozessdiagramme.

Pro DHCP-Serverbereich sollte nur ein Proxy-DHCP-Server installiert werden.

Die Installation der TFTP-Server sollte den Zugriff der Preboot Services-Clients auf einen TFTP-Server innerhalb des LANs ermöglichen. Der Großteil des durch die Preboot Services erzeugten Netzwerkverkehrs findet zwischen den Preboot Services-Clients und dem TFTP-Server statt. Eine optimale Netzwerkstruktur stellt sicher, dass ein Client die Verbindung zum TFTP-Server über eine schnelle WAN-Verknüpfung herstellt.


LAN-Umgebung

In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen zum Einrichten der Preboot Services in einer LAN-Umgebung.


LAN-Umgebung mit auf separaten Servern ausgeführten Preboot Services und DHCP
Informationen Details zu diesem Setup

Bereich

Lediglich PXE-Arbeitsstationen stellen eine Verbindung zum Preboot Services-Server im LAN her.

Anwendungsbeispiel

Ein kleines Labor in einer Schule verwendet Imaging zur Vorbereitung der Arbeitsstationen für mehrere Klassen.

Vorteile

  • Einfache Installation und problemloses Setup
  • Eine Konfiguration des Netzwerks ist nicht erforderlich.
  • Eine Konfiguration des DHCP-Servers ist nicht erforderlich.

Nachteile

Begrenzte Verwendungsmöglichkeit, da eine einzelne LAN-Umgebung nur in sehr kleinen Netzwerken vorhanden ist


LAN-Umgebung mit Preboot Services und DHCP, die auf dem gleichen Server ausgeführt werden.
Informationen Details zu diesem Setup

Bereich

Lediglich PXE-Arbeitsstationen stellen eine Verbindung zum Preboot Services-Server im LAN her.

Anwendungsbeispiel

Ein kleines Labor in einer Schule mit lediglich einem Server verwendet Imaging zur Vorbereitung der Arbeitsstationen für mehrere Klassen.

Konfigurationsanforderungen

Da die Preboot Services und DHCP auf dem gleichen Server ausgeführt werden, wird die Optionsmarke 60 auf dem DHCP-Server gesetzt.

Weitere Informationen zu dieser Marke finden Sie unter Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem Server unter Windows 2000 Advanced Server einrichten und Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem DHCP-Server unter NetWare 6.x einrichten.

Vorteile

  • Einfache Installation und problemloses Setup
  • Eine Konfiguration des Netzwerks ist nicht erforderlich.

Nachteile

  • Die Konfiguration des DHCP-Servers ist erforderlich (Optionsmarke 60).
  • Begrenzte Verwendungsmöglichkeit, da eine einzelne LAN-Umgebung nur in sehr kleinen Netzwerken vorhanden ist


WAN/VLAN-Umgebung

In einem WAN sind ist die PXE-Arbeitsstation normalerweise von den Proxy-DHCP- und DHCP-Servern durch mindestens einen Router getrennt. Die PXE-Arbeitsstation fordert DHCP-Informationen an, der Router leitet diese jedoch nicht standardmäßig an die Server weiter, sodass die Preboot Services-Sitzung fehlschlägt.

In einer VLAN (Virtual LAN)-Umgebung ist die PXE-Arbeitsstation vom Proxy-DHCP-Server und DHCP-Server durch einen Switch logisch getrennt. Auf der IP-Ebene ist diese Konfiguration vergleichbar mit einer herkömmlichen WAN-Umgebung (geroutet).

In einer typischen VLAN-Umgebung ist das Netzwerk durch die Konfiguration virtueller LANs auf dem Switch in eine Reihe von Teilnetzen aufgeteilt. Die Arbeitsstationen der einzelnen virtuellen LANs erhalten ihre IP-Adressinformationen normalerweise von einem zentralen DHCP-Server. Zur problemlosen Ausführung dieses Systems ist die Konfiguration von Bootp- oder IP-Helpern auf jedem Gateway erforderlich. Diese Helper leiten DHCP-Anforderungen von Arbeitsstationen in jedem Teilnetz an den DHCP-Server weiter, wobei jeder DHCP-Server den Arbeitsstationen in diesem Teilnetz antworten kann.

In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen zum Einrichten der Preboot Services in einer WAN/VLAN-Umgebung.


WAN- oder VLAN -Umgebung mit auf separaten Servern ausgeführten Preboot Services und DHCP
Informationen Details zu diesem Setup

Bereich

PXE-Arbeitsstationen im gesamten WAN/VLAN stellen Verbindungen zum Preboot Services-Server her.

Anwendungsbeispiel

Ein beliebiges Unternehmensnetzwerk mittlerer Größe, das in mehrere Teilnetze aufgeteilt ist, jedoch nur einen DHCP-Server ausführt.

Konfigurationsanforderungen

Ein DHCP-Relay-Agent oder IP-Helper wird auf dem Router/Switch konfiguriert und bearbeitet Anforderungen des Teilnetzes, zu dem die Arbeitsstation gehört. Der Helper ist zur Weiterleitung sämtlicher im Teilnetz ermittelten DHCP-Nachrichten an die DHCP- und Proxy-DHCP-Server konfiguriert.

Diese Aufgabe erfordert normalerweise zwei Helper: Der erste Helper leitet DHCP-Nachrichten an den DHCP-Server und der zweite an den Proxy-DHCP-Server.

Vorteile

  • Typisches Netzwerk-Setup
  • Mehrere Preboot Services-Server können installiert werden, sodass jeder Server nur Dienste für bestimmte Teilnetze zur Verfügung stellt. Bei der Installation mehrerer Preboot Services muss der Proxy-DHCP-Server so installiert werden, dass er die IP-Adresse des Transaktionsservers bereitstellt.

    Bei dieser Lösung empfängt die PXE-Arbeitsstation eine Antwort vom Proxy-DHCP-Server aus dem Teilnetz der Arbeitsstation, die Arbeitsstation wird jedoch an einen einzelnen zentralen Transaktionsserver umgeleitet, um anstehende Imaging-Aufgaben zu ermitteln.

    Weitere Informationen zum Ändern der Proxy-DHCP-Konfiguration finden Sie unter Installieren und Einrichten der Desktop Management Preboot Services.

Nachteile

Die Netzwerkgeräte (Router bzw. Switches) müssen mit zusätzlichen IP-Helpern konfiguriert werden. Einige Netzwerkgeräte funktionieren möglicherweise nicht ordnungsgemäß, wenn mehr als ein zusätzlicher IP-Helper konfiguriert ist.

Detaillierte Setup-Informationen

Konfigurieren einer WAN- oder VLAN-Umgebung mit der Ausführung von Preboot Services und DHCP auf separaten Servern


WAN- oder VLAN-Umgebung mit auf dem gleichen Server ausgeführten Preboot Services und DHCP
Informationen Details zu diesem Setup

Bereich

PXE-Arbeitsstationen im gesamten WAN/VLAN stellen Verbindungen zum Preboot Services-Server her.

Anwendungsbeispiel

Ein beliebiges Unternehmensnetzwerk mittlerer Größe, das in mehrere Teilnetze aufgeteilt ist, jedoch nur einen DHCP-Server ausführt.

Konfigurationsanforderungen

Vorteile

Zur Weiterleitung von Netzwerkverkehr an den Proxy-DHCP-Server ist die Konfiguration von Netzwerk-Geräten (Router bzw. Switches) nicht erforderlich.

Nachteile

  • Die Konfiguration des DHCP-Servers ist erforderlich (Optionsmarke 60).
  • Es kann nur ein Preboot Services-Server installiert werden, da er auf dem gleichen Server wie der DHCP-Server ausgeführt werden muss (in der Regel ist nur ein DHCP-Server vorhanden).

Detaillierte Setup-Informationen

Konfigurieren einer WAN- oder VLAN-Umgebung mit der Ausführung von Preboot Services und DHCP auf dem gleichen Server


Konfigurieren einer WAN- oder VLAN-Umgebung mit der Ausführung von Preboot Services und DHCP auf dem gleichen Server

Wenn der Switch als Firewall eingesetzt wird und den Datenverkehr im Netzwerk beschränkt, ist das Öffnen bestimmter UDP-Anschlüsse in der Firewall möglicherweise erforderlich. Eine Liste der von den Desktop Management Preboot Services verwendeten UDP-Anschlüsse finden Sie unter Konfigurieren von Filtern auf Switches und Routern.

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Themen:


Implementierung

Die Desktop Management-Installation bietet eine Komplettinstallation der Preboot Services sowie der Imaging-Komponenten. Wenn Sie die gesamten Imaging- und Preboot Services-Komponenten auf dem DHCP-Server installieren möchten, führen Sie die Standardinstallation auf dem Server aus.

Sie können jedoch auch die Preboot Services-Komponenten (Proxy-DHCP und TFTP-Services) auf dem DHCP-Server und die Imaging- und Transaktionsserver-Komponenten auf einem anderen Server installieren.

Wenn Sie das System auf diese Weise konfigurieren möchten, führen Sie die folgenden Schritte manuell aus:

  1. Installieren Sie die Desktop Management Preboot Services auf einem Server.

  2. Führen Sie Tests durch, um die ordnungsgemäße Konfiguration des Servers sicherzustellen.

    1. Verbinden Sie den Server mit dem LAN mit einer PXE-Arbeitsstation im gleichen LAN.

    2. Weisen Sie der Arbeitsstation Imaging-Aufgaben unter Verwendung einer Server- oder Arbeitsstations-Richtlinie in ConsoleOne zu.

    3. Starten Sie die Arbeitsstation.

    4. Überprüfen Sie die ordnungsgemäße Übernahme der Imaging-Aufgaben.

  3. Beenden Sie den Desktop Management-Proxy-DHCP-Service auf dem Server.

    Beenden Sie den Proxy-DHCP-Service unter Windows mit der Option "Dienste" in der Systemsteuerung. Setzen Sie den Dienst auf "Deaktiviert", sodass er beim nächsten Start des Servers nicht initialisiert wird.

    Geben Sie unter NetWare den Befehl unload pdhcp an der Serverkonsole ein, um den Proxy-DHCP-Service zu entladen. Bearbeiten Sie die Datei zfdstart.ncf und kommentieren Sie die Zeile aus, die den Proxy-DHCP-Service lädt. Beim nächsten Serverstart wird der Service nicht initialisiert.

  4. Wenn der Proxy-DHCP-Service auf dem gleichen Server wie DHCP ausgeführt wurde, löschen Sie die während der Eingabe hinzugefügte Optionsmarke 60 vom DHCP-Server.

  5. Installieren Sie den Proxy-DHCP-Service und den TFTP-Service auf dem Server, auf dem die DHCP-Services ausgeführt werden.

    Anweisungen hierzu finden Sie unter Installieren des Proxy-DHCP-Servers sowie des TFTP-Servers auf dem DHCP-Server.

  6. Konfigurieren Sie die Optionsmarke 60 auf dem DHCP-Server und geben Sie für die Marke die Zeichenkette PXEClient an.

    Anweisungen hierzu finden Sie unter Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem Server unter Windows 2000 Advanced Server einrichten und Standard-DHCP- und Proxy-DHCP-Services auf einem DHCP-Server unter NetWare 6.x einrichten.

  7. Konfigurieren Sie den Proxy-DHCP-Service zur Umleitung der PXE-Arbeitsstationen an den in Schritt 1 konfigurierten Preboot Services-Server.

    Führen Sie unter Windows die Proxy-DHCP-Service-Konfigurationsanwendung aus und ändern Sie die VSP IP-Adresse in die IP-Adresse des in Schritt 1 konfigurierten Servers.

    Öffnen Sie unter NetWare die Datei pdhcp.ini und ändern Sie den Eintrag TRANSACTION_SERVER_IP in die IP-Adresse des in Schritt 1 konfigurierten Servers.

  8. Starten Sie den Proxy-DHCP-Service, der gerade auf dem Server installiert wurde, auf dem die DHCP-Services ausgeführt werden.

    Starten Sie den Dienst unter Windows im Dienstkontroll-Manager.

    Geben Sie unter NetWare den Befehl load pdhcp an der Serverkonsole ein.

PXE-Arbeitsstationen in allen vom DHCP-Server unterstützten VLANs können jetzt die Imaging-Aufgaben über PXW aufnehmen.


Installieren des Proxy-DHCP-Servers sowie des TFTP-Servers auf dem DHCP-Server

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Themen:

  • Installieren und Konfigurieren von Proxy-DHCP- und TFTP-Servern auf einem NetWare-Server
  • Installieren und Konfigurieren von Proxy-DHCP- und TFTP-Servern auf einem Windows-Server


Installieren und Konfigurieren von Proxy-DHCP- und TFTP-Servern auf einem NetWare-Server

  1. Kopieren Sie die folgenden Dateien nach sys:\system auf dem Zielserver. Diese Dateien stehen entweder auf dem Preboot Services/Imaging-Server oder auf der ZENworks Desktop Management-Programm-CD zur Verfügung.

    pdhcp.nlm
    pdhcp.ini
    tftp.nlm
    tftp.ini
  2. Kopieren Sie sämtliche Dateien aus dem Verzeichnis sys:\tftp in ein Verzeichnis mit dem gleichen Namen auf dem Zielserver.

  3. Bearbeiten Sie die Datei tftp.ini. Stellen Sie sicher, dass der ReadPath mit dem Pfad übereinstimmt, unter Verwendung dessen die TFTP-Dateien in Schritt 2 kopiert wurden.

  4. Wenn der Service automatisch starten soll, bearbeiten Sie die Datei autoexec.ncf und fügen Sie die folgenden Zeilen hinzu:

    Load tftp
    Load pdhcp
  5. Starten Sie die Services auf dem Server, indem Sie an der Serverkonsole die folgenden Zeilen eingeben:

    Load tftp
    Load pdhcp


Installieren und Konfigurieren von Proxy-DHCP- und TFTP-Servern auf einem Windows-Server

  1. Beenden Sie alle Desktop Management Preboot Services auf dem Server, auf dem die Preboot Services installiert wurden.

    Öffnen Sie den Dienstkontroll-Manager (Systemsteuerung > Verwaltung> Dienste) und beenden Sie den Preboot-Transaktionsserver, Preboot Port Mapper, Proxy-DHCP-Service und Preboot TFTP/MTFTP-Service.

  2. Kopieren Sie das gesamte Unterverzeichnis, in dem die Desktop Management Preboot Services installiert sind, auf den Zielserver. Bei diesem Unterverzeichnis handelt es sich normalerweise um \Programme\zen_preboot_services.

  3. Starten Sie die Services unter Verwendung des Dienstkontroll-Managers auf dem ursprünglichen Server neu, den Sie in Schritt 1 beendet haben.

  4. Führen Sie auf dem Zielserver die folgenden Schritte aus. Für die Anmeldung am Server sind möglicherweise Verwalterrechte erforderlich.

    In diesem Beispiel wird vorausgesetzt, dass alle Dateien nach C:\Programme\zen_preboot_services kopiert wurden.

    1. Klicken Sie auf "Start" > "Ausführen".

    2. Geben Sie cmd ein und drücken Sie zum Öffnen der Befehlskonsole die Eingabetaste.

    3. Geben Sie cd c:\program files\zen preboot services\pdhcp ein und drücken Sie die Eingabetaste.

    4. Geben Sie dhcpservice -i ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

    5. Geben Sie dhcpcfg ein und drücken Sie dann die Eingabetaste. Das Proxy-DHCP-Konfigurationsprogramm wird gestartet.

    6. Geben Sie als VSP-Host-IP die IP-Adresse des Imaging/Preboot Services-Servers an, klicken Sie auf "Alles Speichern" und anschließend auf "Beenden".

    7. Wechseln Sie zur Befehlskonsole.

    8. Geben Sie cd c:\program files\zen preboot services\tftp ein und drücken Sie die Eingabetaste.

    9. Geben Sie tftpservice -I ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

    10. Geben Sie tftpcfg ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

      Das TFTP-Konfigurations-Applet wird gestartet. Überprüfen Sie den TFTP-Pfad, der auf das Unterverzeichnis mit den TFTP-Dateien (dinic.sys, boot.dnx, bootzen2.bin, bootzen5.bin) sowie auf andere Dateien verweist.

    11. Klicken Sie auf "Beenden", um die Anwendung zu schließen.

  5. Öffnen Sie den Dienstkontroll-Manager und starten Sie die darin aufgelisteten Proxy-DHCP- und TFTP-Services.

    oder

    Starten Sie den Server neu, wodurch die Services automatisch gestartet werden.


Konfigurieren einer WAN- oder VLAN-Umgebung mit der Ausführung von Preboot Services und DHCP auf separaten Servern

Wenn der Switch als Firewall eingesetzt wird und den Datenverkehr im Netzwerk beschränkt, ist das Öffnen bestimmter UDP-Anschlüsse in der Firewall möglicherweise erforderlich. Eine Liste der von den ZENworks Desktop Management Preboot Services verwendeten UDP-Anschlüsse finden Sie unter Konfigurieren von Filtern auf Switches und Routern.

Eine Beispielkonfiguration einer WAN/VLAN-Umgebung mit auf dem gleichen Server ausgeführten Preboot Services und DHCP finden Sie weiter unten. Im folgenden Abschnitt finden Sie spezielle Schritte, die zur Konfiguration der Netzwerkgeräte erforderlich sind, um die ordnungsgemäße Weiterleitung von Preboot Services-Netzwerkverkehr zu gewährleisten.


Beispielkonfiguration

In diesem Beispiel sind drei VLANs auf einem Bay Networks Accel 1200-Switch konfiguriert, auf dem die Firmware-Version 2.0.1 ausgeführt wird. Ein VLAN beinhaltet den Proxy-DHCP-Server, das andere VLAN den DHCP-Server und das dritte VLAN den PXE-Client. Die DHCP-Nachrichten des PXE-Client werden vom Switch an den Proxy-DHCP-Server und den DHCP-Server weitergeleitet. Die Antwort beider Server wird anschließend ordnungsgemäß an den PXE-Client zurückgesendet und der PXE-Cient startet die Preboot Services-Sitzung wie gewünscht.

Bei allen drei VLANs handelt es sich um 24-Bit-Netzwerke, deren Teilnetzmaske 255.255.255.0 lautet.

Der erste VLAN-Gateway ist 10.0.0.1. Dieses VLAN beinhaltet den PXE-Client, dem eine IP-Adresse im Bereich 10.0.0.2 bis 10.0.0.128 zugewiesen ist. Dieses VLAN wird als VLAN1 bezeichnet.

Der zweite VLAN-Gateway ist 10.1.1.1. Dieses VLAN beinhaltet den DHCP-Server mit der IP-Adresse 10.1.1.2. Dieses VLAN wird als VLAN2 bezeichnet.

Der dritte VLAN-Gateway ist 196.10.229.1. Dieses VLAN beinhaltet den Server, auf dem der Proxy-DHCP-Server und der Transaktionsserver ausgeführt werden. Die IP-Adresse des Servers lautet 196.10.229.2. Dieses VLAN wird als VLAN3 bezeichnet.

Das Routing zwischen den beteiligten VLANs ist aktiviert. Jedes VLAN muss sich in seiner eigenen Baumgruppe befinden.


Konfigurieren von Cisco-Geräten
  1. Wechseln Sie in den globalen Konfigurationsmodus.

  2. Geben Sie ip forward-protocol udp 67 ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

  3. Geben Sie ip forward-protocol udp 68 ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

  4. Wechseln Sie zur LAN-Schnittstelle für die PXE-Arbeitsstation:

  5. Geben Sie ip helper-address 10.1.1.2 ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

  6. Geben Sie ip helper-address 196.10.229.2 ein und drücken Sie dann die Eingabetaste.

  7. Speichern Sie die Konfiguration.


Konfigurieren von Nortel Network-Geräten
  1. Stellen Sie eine Verbindung zum Router unter Verwendung von Site Manager her.

  2. Stellen Sie sicher, dass die IP-Adresse geroutet werden kann.

  3. Aktivieren Sie Bootp auf dem Teilnetz/VLAN der PXE-Arbeitsstation.

  4. Wählen Sie die Schnittstellen aus, mit denen die PXE-Arbeitsstationen verbunden sind.

  5. Bearbeiten Sie die Verbindung.

  6. Klicken Sie auf "Protocols" (Protokolle).

  7. Klicken Sie auf "Add/Delete" (Hinzufügen/Löschen).

  8. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen "Bootp".

  9. Klicken Sie auf "OK".

  10. Klicken Sie auf "Protocols" (Protokolle) > IP > Bootp > "Relay Agent Interface Table" (Relay-Agent-Schnittstellentabelle).

    Die Schnittstelle, in der Bootp aktiviert wurde, wird in der Liste angezeigt.

  11. Klicken Sie auf "Preferred Server" (Bevorzugter Server).

  12. Ändern Sie den Wert "Pass Through Mode" (Übergabemodus) in "Bootp" und "DHCP".

  13. Richten Sie den Relay-Agenten ein:

    1. Klicken Sie auf "Hinzufügen".

    2. Geben Sie im Feld "Relay Agent IP Address" (Relay-Agent-IP-Adresse) die lokale IP-Adresse für das LAN ein.

    3. Geben Sie im Feld "Target Server IP Address" (Zielserver-IP-Adresse) die lokale IP-Adresse für den DHCP-Server ein.

    4. Klicken Sie auf "OK".

    5. Ändern Sie den Wert "Pass Through Mode" (Übergabemodus) in "Bootp" und "DHCP".

    6. Führen Sie Schritt 1 bis Schritt 5 erneut aus und geben Sie die IP-Adresse für den Proxy-DHCP-Server in Schritt 3 ein.

    7. Wenden Sie die Konfiguration an.


Konfigurieren von Bay Network-Geräten

Führen Sie die folgenden Schritte auf dem Switch aus:

  1. Aktivieren Sie DHCP für das Client-VLAN unter Verwendung der folgenden Befehlszeilen:

    # config vlan1 ip
    # dhcp enable
  2. Konfigurieren Sie IP-Helper zur Weiterleitung von DHCP-Anforderungen aus dem Teilnetz der Arbeitsstation zum Proxy-DHCP-Server unter Verwendung der folgenden Befehlszeilen:

    # config ip dhcp-relay
    # create 10.0.0.1 10.1.1.2 mode dhcp state enable
    # create 10.0.0.1 196.10.229.2 mode dhcp state enable

    Der create-Befehl wird als create Agent Server mode dhcp state enable dargestellt, wobei Agent die IP-Adresse des Gateways für die PXE-Arbeitsstation und Server die IP-Adresse des Servers ist, an den der DHCP-Frame weitergeleitet werden soll.

  3. Speichern Sie die Konfiguration.


Konfigurieren von Filtern auf Switches und Routern

Eine Reihe von Netzwerkgeräten filtern den eingehenden Netzwerkverkehr. Die Preboot Services verwenden verschiedene Arten von Datenverkehr, die alle erfolgreich über den Router oder Switch weitergeleitet werden müssen, um die Preboot Services-Sitzung ausführen zu können. Die Preboot Services-Sitzung verwendet die folgenden Zielanschlüsse:

Komponente Anschluss

DHCP- und Proxy-DHCP-Server

UDP-Anschluss 67, 68 und 4011

TFTP-Server

UDP-Anschluss 69

RPC Port Map-Server

UDP-Anschluss 111

Transaktionsserver

UDP-Anschluss 18753


Spanning Tree Protocol (STP) in geschalteten Umgebungen

Das auf einigen Switches verfügbare Spanning Tree Protocol (STP) dient der Erkennung von Schleifen im Netzwerk. Wenn ein Gerät (normalerweise ein Netzwerk-Hub oder eine Arbeitsstation) an einen Anschluss auf dem Switch angeschlossen ist, gibt der Switch dem Gerät an, dass die Verbindung aktiv ist. Die Frames des Anschlusses werden jedoch nicht an die anderen Netzwerkkomponenten weitergeleitet, sondern vom Switch auf Schleifen überprüft und anschließend geschlossen. Der Switch verbleibt ca. 15 bis 20 Sekunden in diesem Überwachungsstatus.

Dies hat zur Folge, dass die vom PXE ausgehenden DHCP-Anforderungen vom Switch geschlossen werden, wodurch die Preboot Services-Sitzung fehlschlägt.

Anhand der Verbindungsanzeige auf dem Switch kann überprüft werden, ob das STP aktiv ist. Wenn die Arbeitsstation ausgeschaltet ist, ist die Verbindungsanzeige auf dem Switch ebenfalls inaktiv. Beim Einschalten der Arbeitsstation ändert sich die Anzeige in Gelb und nach einer gewissen Zeit in Grün. Bei der Verbindunganzeige in Gelb ist das STP aktiv.

Dieses Problem betrifft lediglich PXE- oder Preboot Services-Clients, die direkt an den Ethernet-Switch angeschlossen sind. Führen Sie zur Behebung dieses Problems die folgenden Schritte aus:

  • Schalten Sie das STP auf dem Switch aus.
  • Setzen Sie "STP" für alle Anschlüsse, an die eine PXE-Arbeitsstation angeschlossen ist, auf "Port Fast".

Unmittelbar nach dem Verbinden der Arbeitsstation mit dem Anschluss sollte die Verbindung durch eine grüne Anzeige auf dem Switch dargestellt werden.

Weitere Informationen zum STP und dessen Einfluss auf DHCP finden Sie unter Using PortFast and Other Commands to Fix End-Station Startup Connectivity Problems.