15.4 Novell iPrint-Richtlinie (Benutzer- und Arbeitsstationspakete)

Mit der Novell® iPrint-Richtlinie können Sie einen Novell iPrint-Client konfigurieren, der auf Arbeitsstationen platziert werden kann. Mit dem Novell iPrint-Client können Benutzer über das Internet auf iPrint-Drucker genauso wie auf andere Drucker zugreifen, und zwar unabhängig vom physischen Standort des Druckers.

HINWEIS:Die Novell iPrint-Richtlinie ist sowohl im Benutzerpaket als auch im Arbeitsstationspaket enthalten. Die Informationen in diesem Abschnitt gelten für beide Pakete, wobei es jedoch Unterschiede zwischen den Paketen gibt. Wenn Sie die im Benutzerpaket enthaltene Novell iPrint-Richtlinie konfigurieren, gilt die Richtlinie für alle verknüpften Benutzer, unabhängig davon, welche Arbeitsstation sie verwenden. Konfigurieren Sie die im Arbeitsstationspaket enthaltene Novell iPrint-Richtlinie, gilt die Richtlinie für alle Benutzer, die sich an einer verknüpften Arbeitsstation anmelden.

WICHTIG:Sofern auf Ihrem Computer nicht NetWare 6.5 SP2 ausgeführt wird, müssen Sie die neueste Novell iPrint-Dienstprogrammdatei von TID 2968629 herunterladen. Weitere Informationen finden Sie in Schritt 4.

Novell iPrint ist im Lieferumfang von NetWare 6 (ab Support Pack 2) und Open Enterprise Server Linux enthalten, kann jedoch auch separat erworben werden. Novell iPrint ist auch unter NetWare 5.1 (Support Pack 5 oder höher) ausführbar. Die Novell iPrint-Richtlinie in Desktop Management ersetzt alle vorherigen ZENworks-Druckerrichtlinien. Wenn Sie von einer Vorgängerversion von ZENworks for Desktops aktualisieren und frühere Druckerrichtlinien ausführen, werden diese von Desktop Management unterstützt. Weitere Informationen zu iPrint finden Sie auf der iPrint-Produktwebsite.

Beachten Sie beim Verwenden der Novell iPrint-Richtlinie folgende Hinweise:

Außerdem können Sie iPrint Client an die Benutzerarbeitsstationen auch mithilfe der ZENworks Anwendungsverwaltung senden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 28.0, Verteilung: Einfache Anwendungen. Wenn Sie iPrint Client mithilfe eines einfachen Anwendungsobjekts verteilen möchten, befolgen Sie die Anweisungen in Installationspfad für Novell iPrint Client in Schritt 4, um sicherzustellen, dass sich die Installationsdatei von iPrint Client (nipp-s.exe) in ihrem eigenen Verzeichnisstandort auf Ihrem Server befindet.

So legen Sie die Novell iPrint-Richtlinie fest:

  1. Klicken Sie in ConsoleOne mit der rechten Maustaste auf das Benutzerpaket oder das Arbeitsstationspaket, klicken Sie auf Eigenschaften und dann auf die gewünschte Plattformseite.

    HINWEIS:Weitere Informationen zur Unterstützung von Desktop Management für die Windows NT-Plattform finden Sie in Interoperabilität mit Windows NT 4-Arbeitsstationen im Novell ZENworks 7 Desktop Management-Installationshandbuch.

  2. Aktivieren Sie in der Spalte Aktiviert das Kontrollkästchen für die Novell iPrint-Richtlinie.

    Dadurch wird die Richtlinie ausgewählt und aktiviert.

  3. Klicken Sie auf Eigenschaften, um die Seite "Client-Installation" anzuzeigen.

    Die Seite "Client-Installation" der Novell iPrint-Richtlinie.
  4. Füllen Sie folgende Felder aus:

    Installationspfad für Novell iPrint Client: Geben Sie den Pfad zur Installationsdatei (nipp-s.exe) für iPrint Client ein. Diese Datei muss die einzige Datei in einem eigenen Verzeichnis auf Ihrem Server sein. Stellen Sie sicher, dass Sie die erforderlichen Rechte für dieses Verzeichnis besitzen.

    Sofern auf Ihrem Computer nicht NetWare 6.5 SP2 (oder eine neuere Version) ausgeführt wird, müssen Sie die neueste Novell iPrint Client-Installationsdatei von Artikel TID 2968629 in der Novell Knowledgebase herunterladen.

    Dabei handelt es sich um ein selbstextrahierendes Dienstprogramm, das die Datei nipp-s.exe und andere Dateien in dem Verzeichnis ablegt, in dem es ausgeführt wird.

    Nachdem Sie die aktuelle Version von nipp.exe extrahiert haben, kopieren Sie die Datei nipp-s.exe (unter NetWare 6.5 SP2 wurde sie bereits in das Verzeichnis sys:\apache2\htdocs\ippdocs extrahiert) in ein leeres Verzeichnis, für das die Benutzer über die erforderlichen Rechte verfügen. Erstellen Sie beispielsweise unter sys:\login das Verzeichnis "iprint" und kopieren Sie die Datei in das Verzeichnis sys:\login\iprint\.

    Sprache: Wählen Sie in der Dropdown-Liste eine Sprache aus. Wenn Sie die neueste Installationsdatei von Novell iPrint Client verwenden, wird die installierte Sprache aufgrund der Arbeitsstationskonfiguration automatisch erkannt. Englisch ist die Standardeinstellung. Wenn Sie iPrint Client an eine Arbeitsstation mit einer Sprachkonfiguration übertragen, für die keine übersetzte Version zur Verfügung steht (z. B. Japanisch), wird die englische Version von iPrint Client installiert.

    Version: Geben Sie eine Versionsnummer für diese iPrint-Richtlinie an. Die Versionsnummer, die Sie in diesem Feld angeben, entspricht nicht der tatsächlichen Version des iPrint-Client. Wenn Sie eine neue iPrint-Richtlinie für Arbeitsstationen oder Benutzer erzwingen möchten, um den iPrint-Client zu aktualisieren, müssen Sie die Versionsnummer erhöhen (beispielsweise von 1 auf 2). Die Versionsnummer wird in der Windows-Registrierung gespeichert. Wenn die in der Registrierung gespeicherte Versionsnummer niedriger als die Nummer im Feld Version ist, wird der iPrint-Client installiert, falls das Kontrollkästchen Bei höherer Version Client neu installieren aktiviert ist.

    Bei höherer Version Client neu installieren: Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um den iPrint-Client neu zu installieren, wenn der iPrint-Client, der im Installationspfad für Novell iPrint Client aufgelistet ist, neuer ist als der auf der Arbeitsstation installierte Client.

    Systemneustart erzwingen: Aktivieren Sie diese Option, um nach der Installation des iPrint-Client auf jeder Arbeitsstation einen Neustart zu erzwingen. Es wird empfohlen, für diese Option die Standardeinstellung (aktiviert) zu verwenden. Sie sollten die Standardversion verwenden, wenn Sie außerhalb der Geschäftszeiten eine automatische Installation durchführen. Darüber hinaus sollten Sie die Standardversion verwenden, um mögliche Fehler zu vermeiden, wenn der iPrint-Client auf einer Arbeitsstation deinstalliert oder neu installiert wird.

  5. Klicken Sie auf den Abwärtspfeil auf der Registerkarte Novell iPrint-Richtlinie > Einstellungen.

    Die Seite "Einstellungen" der Novell iPrint-Richtlinie.
  6. Klicken Sie auf Hinzufügen, um zu einem Drucker zu navigieren, der in der Liste Zu installierende Drucker hinzugefügt werden soll.

    oder

    Wählen Sie einen Drucker aus, der aus der Liste Zu installierende Drucker entfernt werden soll, und klicken Sie dann auf Entfernen.

    Je nachdem, über welche Einstellungen für die Treibersignierung ein Benutzer verfügt, wird auf Benutzerarbeitsstationen beim Installieren des Druckers möglicherweise eine Meldung angezeigt, aus der hervorgeht, dass der Treiber nicht digital signiert ist. Wenn Sie nicht möchten, dass Benutzer diese Meldung erhalten und sie den Treiber auswählen müssen, können Sie die Einstellung in der Systemsteuerung jeder Arbeitsstation ändern (Start > Einstellungen > Systemsteuerung > System > Hardware > Treibersignierung). Sie können die Einstellung auch über eine Windows-Gruppenrichtlinie in der Desktopverwaltung ändern.

  7. Um einen Standarddrucker festzulegen, wählen Sie in der Liste Zu installierende Drucker den gewünschten Drucker aus und klicken Sie dann auf Als Standard festlegen.

    Der Benutzer kann auch einen anderen Drucker als Standarddrucker auswählen.

  8. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Standard erzwingen, um die Auswahl eines Standarddruckers zu erzwingen.

    Wenn ein Benutzer den Standarddrucker ändert, wird bei jeder Ausführung dieser Richtlinie ihrem Zeitplan entsprechend der von Ihnen ausgewählte Drucker als Standarddrucker festgelegt.

    Die Druckereinstellung Standard erzwingen kann nur dann festgelegt werden, wenn ein Benutzer angemeldet ist. Diese Einstellung kann nicht festgelegt werden, wenn die Richtlinie beim Systemstart ausgeführt werden soll.

  9. (Optional) Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Alle installierten iPrint-Drucker deinstallieren, die in dieser Druckerliste nicht enthalten sind.

    Wenn Sie in Schritt Schritt 4 das Kontrollkästchen Bei höherer Version Client neu installieren aktiviert haben, werden alle iPrint-Drucker entfernt, die von einer früheren Version der Novell iPrint-Richtlinie auf die Arbeitsstation übertragen wurden, sofern sie nicht in der Liste Zu installierende Drucker enthalten sind.

    Beachten Sie folgende plattformspezifische Informationen, wenn Sie das Kontrollkästchen Alle installierten iPrint-Drucker deinstallieren, die in dieser Druckerliste nicht enthalten sind verwenden:

    • Windows NT/2000/XP und Windows 2000/2003 Terminal Server-Plattformen im Benutzerpaket: Wenn Sie bei Verwendung von Plattformen unter Windows NT/2000/XP und Windows 2000/2003 Terminal Server die im Benutzerpaket enthaltene Novell iPrint-Richtlinie konfigurieren, werden bei Aktivierung dieser Option nur diejenigen iPrint-Drucker entfernt, die mithilfe der Novell iPrint-Richtlinie aus dem Benutzerpaket auf die Arbeitsstation oder den Terminalserver übertragen wurden.

    • Windows NT/2000/XP-Plattformen im Arbeitsstationspaket: Sofern Sie auf Plattformen unter Windows NT/2000/XP die im Arbeitsstationspaket enthaltene Novell iPrint-Richtlinie konfigurieren, werden bei Aktivierung dieser Option nur diejenigen iPrint-Drucker entfernt, die mithilfe der Novell iPrint-Richtlinie aus dem Arbeitsstationspaket auf die Arbeitsstation übertragen wurden. Darüber hinaus besitzt der Benutzer nicht die entsprechenden Rechte zum Entfernen des iPrint-Druckers, falls Sie diese Option in der im Arbeitsstationsobjekt enthaltenen iPrint-Richtlinie aktivieren und der Benutzer der Arbeitsstation gesperrt ist.

    • Windows 9x-Plattform im Benutzer- oder Arbeitsstationspaket: Wenn Sie auf der Windows 9x-Plattform die Novell iPrint-Richtlinie aus dem Arbeitsstationspaket oder aus dem Benutzerpaket konfigurieren, werden die Drucker als Arbeitsstationsdrucker installiert, unabhängig davon, aus welchem Pakettyp sie installiert wurden. Durch Aktivieren dieser Option werde alle iPrint-Drucker entfernt, die mithilfe der Novell iPrint-Richtlinie aus einem der beiden Pakete auf die Arbeitsstation übertragen wurden.

  10. (Optional) Wenn sich Ihre Arbeitsstationen physisch außerhalb der Firewall befinden, geben Sie im Feld Adresse zum Drucken von außerhalb der Firewall den Proxy, die Firewall oder die NAT-Adresse (Network Address Translation) gefolgt von einem Doppelpunkt (:) sowie die Anschlussnummer ein.

    Falls auf Arbeitsstationen außerhalb der Firewall Novell iPrint-Drucker verwendet werden, müssen Sie Anschluss 631 öffnen. Werden auf Arbeitsstationen außerhalb der Firewall sichere Drucker verwendet, die keine Novell iPrint-Drucker sind, müssen Sie Anschluss 443 öffnen (den Standardanschluss für sichere Drucker außerhalb einer Firewall).

    Wenn sich die Arbeitsstationen nicht außerhalb der Firewall befinden, sollten Sie dieses Feld leer lassen.

    Wenn Sie NetWare 6.5 verwenden und mit Arbeitsstationen arbeiten, die sich außerhalb der Firewall befinden, müssen Sie einen Serverproxy einrichten, um die Novell iPrint-Richtlinie verwenden zu können.

  11. (Optional) Klicken Sie auf die Seite "Richtlinienzeitplan", um die Novell iPrint-Richtlinie zu terminieren.

    Wenn Sie die Novell iPrint-Richtlinie als Teil eines Arbeitsstationspakets konfigurieren und festlegen, dass das Paket beim Systemstart ausgeführt wird, wird die iPrint-Richtlinie ausgeführt. Drucker können jedoch beim Systemstart nicht übertragen werden. Drucker werden nur dann an die Arbeitsstation übertragen, wenn sich ein Benutzer bei der Arbeitsstation anmeldet. Dies ist nicht relevant, wenn Sie die Novell iPrint-Richtlinie als Teil eines Benutzerpakets konfigurieren, da Sie nicht festlegen können, dass Benutzerpaketrichtlinien beim Systemstart ausgeführt werden.

    Wenn Sie normalerweise angeben, dass Arbeitsstationspakete beim Systemstart ausgeführt werden sollen, sollten Sie einen Zeitplan festlegen, nach dem die iPrint-Richtlinie bei Benutzeranmeldung oder zu einem anderen Zeitpunkt, wenn der Benutzer bei der Arbeitsstation angemeldet ist, ausgeführt wird. Wenn Sie eine iPrint-Richtlinie in einem Arbeitsstationspaket so terminieren, dass sie bei Benutzeranmeldung ausgeführt wird, müssen Sie sicherstellen, dass für die Identitätsannahme die Standardeinstellung verwendet wird: Identitätsannahme (Erweiterte Einstellungen > Identitätsannahme). Falls Sie festlegen, dass die Richtlinie bei Benutzeranmeldung und für einen interaktiven Benutzer ausgeführt werden soll, ist die Ausführung nicht möglich.

  12. Klicken Sie zum Speichern der Richtlinie auf OK.

  13. Wiederholen Sie Schritt 1 bis Schritt 12 für jede Plattform, auf der eine Novell iPrint-Richtlinie festgelegt werden soll.

  14. Wenn alle Richtlinien für dieses Paket konfiguriert wurden, fahren Sie mit den Schritten in Abschnitt 15.13, Verknüpfen des Benutzer- oder Arbeitsstationspakets fort, um das Richtlinienpaket zu verknüpfen.

HINWEIS:Unter Windows 98 wird die Installation des iPrint-Client auf alle Benutzerprofile der Arbeitsstation angewendet. Wenn Sie vor der Installation des iPrint-Client verschiedene Benutzerprofile auf einer Arbeitsstation unter Windows 98 eingerichtet haben, wird Novell iPrint Client nicht im Startmenü des angemeldeten Benutzers, sondern im Startmenü des Standardbenutzers angezeigt. Deshalb müssen Sie sich als Standardbenutzer anmelden, wenn Sie den iPrint-Client mit der Option zum Deinstallieren im Startmenü von Novell iPrint Client von einer Arbeitsstation unter Windows 98 entfernen möchten. Auf Arbeitsstationen unter Windows NT/2000/XP wird Novell iPrint Client nach der Installation des iPrint-Client im Startmenü des angemeldeten Benutzers angezeigt.