4.4 Halbautomatische Workload-Virtualisierung mit dem X2P-Workflow

Halbautomatisch bezieht sich auf den Prozess der Workload-Virtualisierung, bei dem die Ziel-Infrastruktur eines Workloads eine virtuelle Maschine ist, die von PlateSpin Migrate als physischer Computer angesehen wird. Dies gilt für folgende Virtualisierungsplattformen:

So migrieren Sie einen Workload auf eine dieser Plattformen:

  1. Verwenden Sie die native Schnittstelle der erforderlichen Virtualisierungsplattform, um eine virtuelle Maschine zu erstellen, deren Betriebssystemprofil mit dem Profil Ihres Ursprungs-Workloads übereinstimmt.

  2. Booten Sie die neu erstellte virtuelle Maschine mit dem entsprechenden Boot-ISO-Image.

    Hierbei wird die Ziel-VM als physischer Zielcomputer von PlateSpin Migrate ermittelt und registriert. Dieser Prozess ähnelt dem unter Ermitteln und Registrieren physischer Zielcomputer beschriebenen Prozess. Statt jedoch das ISO-Image auf eine CD zum Booten physischer Hardware zu brennen, wird das Image auf dem VM-Host gespeichert und zum Booten der Ziel-VM verwendet.

  3. Verwenden Sie den PlateSpin Migrate-Client zum Erstellen und Ausführen eines X2P-Migrationsauftrags.

  4. Installieren Sie Virtualisierungserweiterungssoftware speziell für die Ziel-Virtualisierungsplattform, wenn der Migrationsauftrag abgeschlossen ist.

Folgende Themen bieten zusätzliche Informationen über das Migrieren von Workloads auf spezifische Virtualisierungsplattformen.

4.4.1 Migrieren eines Workloads auf Microsoft Hyper-V

Sie können Microsoft Hyper-V als Ziel-Virtualisierungsplattform in einer halbautomatischen Workload-Virtualisierung verwenden.

Voraussetzungen:

Weitere Informationen:

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Themen:

Herunterladen und Speichern des Boot-ISO-Images (Hyper-V)

  1. Laden Sie das entsprechende Boot-ISO-Image für Ihren Workload herunter.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie in Tabelle 3-2.

  2. (Optional) Wenn Sie eine unbeaufsichtigte Registrierung Ihres Ziels durchführen möchten, aktualisieren Sie das ISO-Image mit den erforderlichen Registrierungsparametern.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie im KB-Artikel 20832.

  3. Speichern Sie das ISO-Image an einem Speicherort, auf den der Hyper-V-Server zugreifen kann, z. B. c:\temp.

    Dadurch wird sichergestellt, dass das Boot-ISO-Image der Ziel-VM als bootfähiges CD-ROM-Image zur Verfügung steht.

Erstellen und Konfigurieren der Ziel-VM (Hyper-V)

  1. Verwenden Sie den Assistenten für neue virtuelle Maschinen von Hyper-V Manager, um eine neue virtuelle Maschine mit folgenden Einstellungen zu erstellen:

    • Name und Speicherort: Geben Sie einen Namen für das neue Ziel ein und übernehmen Sie den vorgegebenen Speicherort.

    • Zuteilen von Arbeitsspeicher: Teilen Sie der VM mindestens 384 MB Arbeitsspeicher zu.

    • Verbinden der virtuellen Festplatte: Stellen Sie sicher, dass die Größe der virtuellen Festplatte der Größe der Systemfestplatte Ihres Ursprungs-Workloads entspricht oder diese übersteigt.

    • Installationsoptionen: Konfigurieren Sie die VM für das Booten von einer ISO-Image-Datei und verweisen Sie den Assistenten auf das heruntergeladene Boot-ISO-Image.

    • Zusammenfassung: Legen Sie fest, dass die VM nicht direkt nach ihrer Erstellung gestartet wird (heben Sie die Auswahl der Option Virtuelle Maschine nach dem Erstellen starten auf).

  2. Entfernen Sie nach dem Erstellen der VM die Standard-NIC und ersetzen Sie sie durch eine generische Karte, dem Legacy Network Adapter.

    Dies ist erforderlich, da der Assistent für neue virtuelle Maschinen eine NIC vom benutzerdefinierten Microsoft-Typ erstellt, der zurzeit jedoch nicht von PlateSpin Migrate unterstützt wird.

  3. Verbinden Sie die neu hinzugefügte NIC (Legacy Network Adapter) mit dem externen virtuellen Netzwerk.

  4. Starten Sie die VM und überwachen Sie den Bootvorgang über die Verbindungskonsole der virtuellen Maschine.

    Wenn die virtuelle Maschine den Bootvorgang abgeschlossen hat, werden Sie zur Eingabe der Parameter aufgefordert, die die Registrierung der Maschine und deren Profil in PlateSpin Migrate steuern. Wenn Sie den unbeaufsichtigten Registrierungsprozess verwenden, werden die erforderlichen Parameter aus einer Antwortdatei eingelesen.

Registrieren der virtuellen Maschine beim PlateSpin Migrate-Server (Hyper-V)

Führen Sie folgende Schritte aus, um Ihr Ziel beim PlateSpin Migrate-Server zu registrieren, wenn Sie ein unverändertes Boot-ISO-Image verwenden. Informationen zum Ändern des Image für einen unbeaufsichtigten Registrierungsprozess finden Sie im KB-Artikel 20832.

  1. Geben Sie bei jeder Aufforderung die erforderlichen Informationen über die Befehlszeile der Verbindungskonsole der Hyper-V-VM ein:

    • PlateSpin Migrate-Server: Verwenden Sie das folgende Format:

      http:// Server-Host /platespinmigrate

      Ersetzen Sie Server-Host durch den tatsächlichen Namen oder die IP-Adresse des PlateSpin Migrate-Server-Hosts.

    • Berechtigungsnachweis (Benutzername/Passwort): Geben Sie den Namen eines Benutzers mit Administratorrechten sowie den Domänen- oder Computernamen im PlateSpin Migrate-Server-Host ein, z. B. Domäne\Benutzername oder localhost\Administrator. Geben Sie ein gültiges Passwort für den angegebenen Benutzer ein.

    • Netzwerkkarte: Wählen Sie die aktive Netzwerkkarte aus und geben Sie dann eine temporäre statische IP-Adresse für diese Karte ein oder drücken Sie die Eingabetaste, um einen DHCP-Server zu verwenden.

    • Temporärer Hostname: Geben Sie einen temporären VM-Namen ein, den der PlateSpin Migrate-Client zum Auflisten der neu registrierten VM verwenden soll. Der von Ihnen im Migrationsauftrag ausgewählte Ziel-Hostname des Workloads hat Vorrang vor diesem Namen.

    • SSL-Verschlüsselung: Wenn PlateSpin Migrate auf einem Host mit aktivierter SSL-Verschlüsselung installiert ist, geben Sie Ja ein. Falls nicht, geben Sie Nein ein.

    • PlateSpin Migrate-Netzwerk: Wenn Sie kein eigenes PlateSpin Migrate-Netzwerk im PlateSpin Migrate-Client definiert haben, drücken Sie die Eingabetaste. Wenn Sie nicht mit einem standardmäßigen PlateSpin Migrate-Netzwerk arbeiten, geben Sie dessen Namen ein und drücken Sie die Eingabetaste.

      Ein Controller auf Ihrer Ziel-VM kommuniziert mit dem PlateSpin Migrate-Server und registriert die virtuelle Maschine als physisches Ziel für einen Migrationsauftrag.

Migrieren des Ursprungs-Workloads auf die Ziel-VM (Hyper-V)

  1. Verwenden Sie den PlateSpin Migrate-Client zum Starten eines X2P-Migrationsauftrags, wobei Ihr Ursprungs-Workload der Migrationsursprung des Auftrags und das Ziel die neue VM auf Hyper-V ist.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konvertieren eines Workloads in einen physischen Computer (P2P, V2P).

  2. Überwachen Sie den Migrationsauftrag in der Ansicht „Aufträge“ des PlateSpin Migrate-Clients.

    Wenn der Auftrag den Schritt Zielcomputer konfigurieren erreicht, kehrt die Konsole der virtuellen Maschine zum Bootprompt des Boot-ISO-Images zurück.

  3. Fahren Sie die virtuelle Maschine herunter, ändern Sie deren Konfiguration so, dass sie von der Festplatte statt vom Boot-Image gestartet wird.

  4. Schalten Sie die virtuelle Maschine ein.

    Der Migrationsauftrag wird fortgesetzt, das Ziel neu gebootet und die Workload-Konfiguration wird abgeschlossen.

Post-Migrationsschritte (Hyper-V)

Installieren Sie Hyper-V Integration Services (Virtualisierungserweiterungssoftware). Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Hyper-V Getting Started Guide.

4.4.2 Migrieren eines Workloads auf Xen Hypervisor unter SLES

Sie können den Xen Hypervisor unter SLES als Ziel-Virtualisierungsplattform in einer halbautomatischen Workload-Virtualisierung verwenden.

Voraussetzungen:

  • Ihr Ziel ist eine vollständig virtualisierte (nicht paravirtualisierte) virtuelle Maschine.

  • Ihr Ursprungs-Workload wird von PlateSpin Migrate und dem Xen Hypervisor unterstützt.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Unterstützte Ziel-Virtualisierungsplattformen.

Weitere Informationen:

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Themen:

Herunterladen und Speichern des Boot-ISO-Images (Xen unter SLES)

  1. Laden Sie das entsprechende Boot-ISO-Image für Ihren Workload herunter.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie in Tabelle 3-2.

  2. (Optional) Wenn Sie eine unbeaufsichtigte Registrierung Ihres Ziels durchführen möchten, aktualisieren Sie das ISO-Image mit den erforderlichen Registrierungsparametern.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie im KB-Artikel 20832.

  3. Speichern Sie die heruntergeladene Imagedatei in folgendem Verzeichnis:

    /var/lib/xen/images

Erstellen und Konfigurieren der Ziel-VM (Xen unter SLES)

  1. Verwenden Sie unter SLES 10 den Virtual Machine Manager-Assistenten oder die Programmverknüpfung „Virtuelle Maschine erstellen“, um eine neue virtuelle Maschine zu erstellen, und installieren Sie das Betriebssystem, das dem Profil Ihres Ursprungs entspricht.

    Stellen Sie sicher, dass die neue virtuelle Maschine mit folgenden Einstellungen erstellt wird:

    • Virtualisierungsmethode: Vollständig virtualisiert.

    • Arbeitsspeicher: Teilen Sie der VM mindestens 384 MB Arbeitsspeicher zu. Dies gewährleistet, dass die VM während der Migration über genügend Ressourcen verfügt. Außerdem wird die Übertragungsgeschwindigkeit verbessert. Wenn die virtuelle Maschine nach der Migration weniger Arbeitsspeicher benötigt, reduzieren Sie den zugewiesenen Arbeitsspeicher, wenn die Migration beendet ist.

    • Festplatten: Weisen Sie je nach den Anforderungen Ihres Ursprungs-Workloads eine oder mehrere Festplatten zu. Der Speicher kann eine Raw-SAN LUN oder ein virtueller Datenträger sein. Erstellen Sie außerdem eine virtuelle CD-ROM, die dem heruntergeladenen Boot-ISO-Image zugewiesen wird.

    • Betriebssystem: Muss dem Betriebssystemprofil Ihres Ursprungs-Workloads entsprechen.

  2. Stellen Sie sicher, dass die VM so konfiguriert ist, dass sie beim Neubooten neu gestartet wird, indem Sie die VM-Einstellungen von der xend-Datenbank in eine Textdatei exportieren und sicherstellen, dass der Parameter on_reboot auf restart gesetzt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, fahren Sie die VM herunter, aktualisieren Sie die Einstellungen und importieren Sie sie in die xend-Datenbank.

    Detaillierte Anweisungen hierzu finden Sie in der Dokumentation zu SLES 10 unter „Configuring a Virtual Machine by Modifying its xend Settings“ (Konfigurieren einer virtuellen Maschine durch Ändern ihrer xend- Einstellungen).

  3. Starten Sie vom Virtual Machine Manager aus die VM-Konsole und überwachen Sie den Bootvorgang.

    Wenn die virtuelle Maschine den Bootvorgang abgeschlossen hat, werden Sie zur Eingabe der Parameter aufgefordert, die die Registrierung der Maschine und deren Profil in PlateSpin Migrate steuern. Wenn Sie den unbeaufsichtigten Registrierungsprozess verwenden, werden die erforderlichen Parameter aus einer Antwortdatei eingelesen.

Registrieren der virtuellen Maschine beim PlateSpin Migrate-Server (Xen unter SLES)

Führen Sie folgende Schritte aus, um Ihr Ziel beim PlateSpin Migrate-Server zu registrieren, wenn Sie ein unverändertes Boot-ISO-Image verwenden. Informationen zum Ändern des Image für einen unbeaufsichtigten Registrierungsprozess finden Sie im KB-Artikel 20832.

  1. Geben Sie bei jeder Aufforderung in der Befehlszeile die erforderlichen Informationen ein:

    • PlateSpin Migrate-Server: Verwenden Sie das folgende Format:

      http:// Server-Host /platespinmigrate

      Ersetzen Sie Server-Host durch den tatsächlichen Namen oder die IP-Adresse des PlateSpin Migrate-Server-Hosts.

    • Berechtigungsnachweis (Benutzername/Passwort): Geben Sie den Namen eines Benutzers mit Administratorrechten sowie den Domänen- oder Computernamen im PlateSpin Migrate-Server-Host ein, z. B. Domäne\Benutzername oder localhost\Administrator. Geben Sie ein gültiges Passwort für den angegebenen Benutzer ein.

    • Netzwerkkarte: Wählen Sie die aktive Netzwerkkarte aus und geben Sie dann eine temporäre statische IP-Adresse für diese Karte ein oder drücken Sie die Eingabetaste, um einen DHCP-Server zu verwenden.

    • Temporärer Hostname: Geben Sie einen temporären VM-Namen ein, den der PlateSpin Migrate-Client zum Auflisten der neu registrierten VM verwenden soll. Der von Ihnen im Migrationsauftrag ausgewählte Ziel-Hostname des Workloads hat Vorrang vor diesem Namen.

    • SSL-Verschlüsselung: Wenn PlateSpin Migrate auf einem Host mit aktivierter SSL-Verschlüsselung installiert ist, geben Sie Ja ein. Falls nicht, geben Sie Nein ein.

    • PlateSpin Migrate-Netzwerk: Wenn Sie kein eigenes PlateSpin Migrate-Netzwerk im PlateSpin Migrate-Client definiert haben, drücken Sie die Eingabetaste. Wenn Sie nicht mit einem standardmäßigen PlateSpin Migrate-Netzwerk arbeiten, geben Sie dessen Namen ein und drücken Sie die Eingabetaste.

      Ein Controller auf Ihrer Ziel-VM kommuniziert mit dem PlateSpin Migrate-Server und registriert die virtuelle Maschine als physisches Ziel für einen Migrationsauftrag.

Migrieren des Ursprungs-Workloads auf die Ziel-VM (Xen unter SLES)

  1. Verwenden Sie den PlateSpin Migrate-Client zum Starten eines X2P-Migrationsauftrags, wobei Ihr Ursprungs-Workload der Migrationsursprung des Auftrags und das Ziel die neue VM auf dem Xen-Hypervisor ist.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie in Konvertieren eines Workloads in einen physischen Computer (P2P, V2P).

  2. Überwachen Sie den Migrationsauftrag in der Ansicht „Aufträge“ des PlateSpin Migrate-Clients.

    Wenn der Auftrag den Schritt Zielcomputer konfigurieren erreicht, kehrt die Konsole der virtuellen Maschine zum Bootprompt des Boot-ISO-Images zurück.

  3. Fahren Sie die virtuelle Maschine herunter, ändern Sie deren Konfiguration so, dass sie von der Festplatte statt vom Boot-Image gestartet wird, und deaktivieren Sie die Option VMware Tools installieren.

  4. Schalten Sie die virtuelle Maschine ein.

    Der Migrationsauftrag wird fortgesetzt, das Ziel neu gebootet und die Workload-Konfiguration wird abgeschlossen.

Post-Migrationsschritte (Xen unter SLES)

Installieren Sie SUSE Drivers für Xen (Virtualisierungserweiterungssoftware). Weitere Informationen finden Sie in folgendem Online-Dokument:

Virtualisierung mit Xen.