1.1 Kurzer Überblick

Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Preboot Services:

1.1.1 Preboot Services-Funktionalität

Preboot Services ermöglichen Ihnen, die folgenden Aufgaben beim Booten eines Linux-Geräts automatisch oder manuell durchzuführen:

  • Erstellung eines Image der Festplatten und anderen Speichergeräte des Geräts

  • Wiederherstellung eines Image auf dem Gerät

  • Anwendung eines bestehenden Image auf mehrere Geräte

  • Ausführung von Imaging-Skripten auf dem Gerät

Um diese Aufgaben automatisch über das ZENworks-Kontrollzentrum auszuführen, müssen Sie lediglich PXE (Preboot Execution Environment) auf Ihren Geräten aktiviert sowie Imaging-Bundles konfiguriert und den Geräten zugeordnet haben. Anschließend können diese Bundles automatisch von den Geräten während des Bootvorgangs ausgeführt werden.

Preboot Services-Imagingfunktionen können wie folgt implementiert werden:

  • PXE (Preboot Execution Environment): Eine Intel*-Spezifikation, die es einem Gerät ermöglicht, vom Netzwerk anstatt von der Festplatte oder einem anderen lokalen Medium zu booten. ZENworks Configuration Management kann PXE zum Starten von Preboot Services verwenden.

  • Bootfähige CD oder DVD für Preboot Services: Wird verwendet, wenn PXE nicht installiert ist oder wenn Sie einen Preboot Services-Vorgang manuell ausführen möchten. Gilt nur für ZENworks Imaging.

  • Bootfähige Diskette für Preboot Services: Ermöglicht die Verwendung einer bootfähigen CD oder DVD für Preboot Services, wenn das Gerät nicht für das Booten von CD bzw. DVD eingerichtet ist. Gilt nur für ZENworks Imaging.

  • ZENworks-Partition: Ermöglicht das Einrichten eines Geräts für unbeaufsichtigte Imaging-Vorgänge, wenn das Gerät nicht PXE-fähig ist oder keinen Zugriff auf die PXE-Netzwerkdienste hat. Gilt nur für ZENworks Imaging.

Weitere Informationen zu diesen Methoden finden Sie unter Abschnitt 3.0, Verwenden von Imaging.

1.1.2 Preboot Services-Strategien

Hier einige der Verwendungsmöglichkeiten von Preboot Services:

  • Standard-Images erstellen und wiederherstellen: Basisimages von bestehenden Geräten erstellen sowie Images auf jedem beliebigen verwaltbaren Gerät wiederherstellen.

  • Geräte für das zukünftige Neueinspielen von Images einrichten: Geräte so einrichten, dass diese beim nächsten Bootvorgang die Imaging-Tätigkeiten ausführen, die in dem ihnen zugewiesenen Imaging-Bundle enthalten sind.

  • Multicasting von Geräte-Images: Ein Image, das von einem Gerät erstellt wurde, auf viele andere Geräte anwenden. Diese Funktion eignet sich hervorragend zur Ersteinrichtung eines Labors.

  • Geräte in einen „sauberen Zustand“ bringen: Geräte auf schnelle und effiziente Weise in ihren Ursprungszustand zurückversetzen, beispielsweise in einem Labor.

Weitere Informationen zu diesen Strategien finden Sie unter Abschnitt 1.5, Preboot-Strategien.

1.1.3 Imaging-Bundles

Im ZENworks-Kontrollzentrum sind Aufgaben für Preboot Services in Imaging-Bundles enthalten. Die folgenden Imaging-Bundle-Typen stehen zur Verfügung:

  • Leeres Bundle: Ein Bundle, das noch keine Aufgaben enthält. Sie können dieses Bundle schnell im Assistenten zur Erstellung neuer Bundles erstellen, ohne alle Aufgaben auszuführen. Später können Sie die Details bearbeiten, um Zuweisungen, Aktionen usw. hinzuzufügen.

  • Imaging-Skript-Bundle: Ermöglicht Ihnen das Schreiben eines benutzerdefinierten Imaging-Skripts. Damit erhalten Sie sehr genaue Steuerungsmöglichkeiten der ZENworks-Imaging-Vorgänge sowie der meisten Windows-gestützten Preboot-Aufgaben. Gilt nur für ZENworks Imaging.

  • Bundle für Multicast-Image-Satz: Gibt ein Image an, das über das Multicast-Protokoll verschickt werden kann. Mit diesem Bundle können Sie in nur einem Vorgang ein Image an viele Geräte senden und dadurch den Netzwerkverkehr auf ein Minimum reduzieren. Es ist ideal für Labors, Klassenzimmer und Staging-Bereiche. Gilt nur für ZENworks Imaging.

  • Drittanbieter-Image-Bundle: Ermöglicht die Angabe der Drittanbieter-Images, die auf einem Gerät wiederhergestellt werden können.

  • ZENworks Image-Bundle: Führt eines oder mehrere ZENworks-Images (Basis und Zusatzimages) auf, die auf einem Gerät wiederhergestellt werden können. Dieses Bundle ermöglicht Ihnen, einfache Imaging-Vorgänge zu definieren.

So erstellen Sie eines dieser Bundles: Klicken Sie im linken Bereich des ZENworks-Kontrollzentrums auf Bundles, klicken Sie im Bereich „Bundles“ auf Neu > Bundle > Imaging-Bundle > Weiter und wählen Sie dann einen Bundle-Typ aus.

Weitere Informationen zu diesen Bundles finden Sie unter Abschnitt 1.3.1, Imaging-Bundles.

1.1.4 Konfigurieren von Preboot Services

Im ZENworks-Kontrollzentrum können Sie die Standardkonfigurationen der Preboot Services für alle Ihre Geräte einrichten. Einige Einstellungen können auf den Geräte-, Gruppen- oder Ordnerebenen außer Kraft gesetzt werden.

Folgende Einstellungen können für die einzelnen ZENworks-Verwaltungszonen konfiguriert werden:

  • Novell Preboot Services-Menüoptionen: Das Imaging-Menü enthält fünf Optionen: 1) ZENworks starten (führt das Bundle automatisch aus), 2) ZENworks Imaging-Wartung starten (greift auf die Imaging-Wartungsmodus-Eingabeaufforderung zu), 3) ZENworks-Partition deaktivieren, 4) ZENworks-Partition aktivieren und 5) Beenden (nimmt den Bootvorgang wieder auf). Sie können festlegen, ob das Menü während des Startvorgangs angezeigt werden soll oder ob es nur dann angezeigt werden darf, wenn während des Startvorgangs STRG + ALT gedrückt wird.

  • Nicht registrierte Geräteeinstellungen: Mit Preboot Services können Sie Ihre nicht registrierten Geräte automatisch benennen und dabei Kriterien heranziehen, wie beispielsweise Präfixe, BIOS-Informationen (z. B. Inventaretiketten oder Seriennummern) oder DNS-Suffixe. Außerdem können Sie DHCP- bzw. IP-Adressen einrichten.

  • Imaging-Arbeitszuweisung für Gerät: Arbeitszuweisungsregeln werden verwendet, um festzustellen, welches Bundle auf welches Gerät angewendet werden sollte. Die Arbeitsregeln verwenden Logik, um festzustellen, ob ein Gerät den Anforderungen für die Anwendung des Imaging-Bundles entspricht. Eine Regel besteht aus Filtern, mit denen bestimmt wird, ob ein Gerät der Regel entspricht. Die logischen UND- und ODER-Operatoren werden zur Erstellung von komplexen Filtern für die Regel verwendet.

  • Server-Verweisliste: Wenn ein Gerät bootet, muss es seine zugehörige ZENworks-Verwaltungszone finden, um die ihm zugewiesene Imaging-Arbeit abzurufen. Wenn mehrere Verwaltungszonen im Netzwerk vorhanden sind, bieten Verweislisten eine Möglichkeit, wie ein verwaltetes Gerät seine zugehörige Basiszone finden kann.

  • Intel Active Management Technology (AMT): Intel AMT stellt eine permanente Geräteidentifizierung für Preboot Services zur Verfügung.

  • Einstellungen für Drittanbieter-Imaging: Sie können WinPE (Windows Preboot Environment)- und Drittanbieter-Imaging-Werkzeuge wie die Microsoft Imaging-Engine (imagex.exe) und Symantec GHOST (ghost32.exe) hochladen. Stellen Sie vor der Konfiguration der Einstellungen für Drittanbieter-Imaging sicher, dass auf dem Gerät, auf dem das ZENworks-Kontrollzentrum ausgeführt wird, das Windows Automated Installation Kit (WAIK) von Microsoft installiert ist.

  • TFTP-Reproduktionseinstellungen: Sie können die am tftp-Verzeichnis vorgenommenen Änderungen auf andere Imaging-Server (Primärserver oder Satelliten mit der Rolle „Imaging“) reproduzieren. Das tftp-Verzeichnis enthält Dateien wie Konfigurationsdateien und binäre Dateien, die ZENworks Configuration Management zur Ausführung von Imaging-Aufgaben nutzt. Das Verzeichnis befindet sich auf dem Imaging-Server im Verzeichnis /srv/ unter Linux und im Verzeichnis %ZENWORKS_HOME%\share\ unter Windows.

Zum Konfigurieren dieser Einstellungen klicken Sie im linken Bereich auf Konfiguration, um die Registerkarte Konfiguration anzuzeigen. Klicken Sie auf Verwaltungszoneneinstellungen, klicken Sie dann auf Geräteverwaltung > Preboot Services, um die Seite „Preboot Services“ anzuzeigen.

Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 1.3, Preboot Services-Funktionalität.

1.1.5 Einrichtung von Geräten zur Nutzung von Imaging-Bundles

Damit ein Gerät automatisch ein zugewiesenes Imaging-Bundle verwendet, müssen zwei Aufgaben durchgeführt werden:

Einrichten des Geräts zur Anwendung des Bundles

Preboot Services nutzt PXE und andere Bootmechanismen und -medien zur Auslösung der Imaging-Arbeit. Informationen hierzu erhalten Sie unterAbschnitt 2.3, Einrichten der Preboot Services-Methoden für ZENworks-Imaging.

Zuweisen eines Bundles

Imaging-Bundles können Geräten, deren übergeordnetem Ordner oder einer Gerätegruppe zugewiesen werden.

Nachfolgend sind mehrere der Möglichkeiten zum Zuweisen von Bundles zu Geräten bzw. von Geräten zu Bundles aufgeführt (mit den entsprechenden Pfaden):

Zu Geräteordnern
  • Klicken Sie auf Geräte, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben Server und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    In den Fällen, in denen Sie die Kontrollkästchen der Ordner Server und Arbeitsstationen aktiviert haben, können Sie Bundles sämtlichen Geräten zuweisen, die sich unterhalb der Ordner Server und Arbeitsstationen befinden.

  • Klicken Sie auf Geräte, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben Server und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können allen Geräten im Ordner Server Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben Arbeitsstationen und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können allen Geräten im Ordner Arbeitsstationen Bundles zuweisen.

Zu Gerätegruppen
  • Klicken Sie auf Geräte > Server, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einem oder mehreren Servern und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können allen Servern, die Mitglieder der ausgewählten Servergruppen sind, Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Arbeitsstationen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einer oder mehreren Arbeitsstationen und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können allen Arbeitsstationen, die Mitglieder der ausgewählten Arbeitsstationsgruppen sind, Bundles zuweisen.

Zu einzelnen Geräten
  • Klicken Sie auf Geräte > Server, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einem oder mehreren Servern und klicken Sie dann auf Aktion > zuweisen Bundle.

    Sie können allen ausgewählten Servern Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Arbeitsstationen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einer oder mehreren Arbeitsstationen und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können allen ausgewählten Arbeitsstationen Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Server > wählen Sie einen Server aus und klicken Sie dann auf Erweitert (unter Imaging-Arbeit auf der Registerkarte Zusammenfassung).

    Sie können dem Server ein spezifisches Bundle zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Arbeitsstation > wählen Sie eine Arbeitsstation aus und klicken Sie dann auf Erweitert (unter Imaging-Arbeit auf der Registerkarte Zusammenfassung).

    Sie können der Arbeitsstation ein spezifisches Bundle zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Server, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einem Server und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können dem Server mehrere Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Geräte > Arbeitsstationen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einer Arbeitsstation und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zuweisen.

    Sie können der Arbeitsstation mehrere Bundles zuweisen.

  • Klicken Sie auf Bundles, aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben einem oder mehreren Bundle-Namen und klicken Sie dann auf Aktion > Bundle zu Gerät zuweisen.

    Sie können die ausgewählten Bundles den Geräten zuweisen, die Sie im Assistenten auswählen.